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0956 - Die Schlangenfrau

0956 - Die Schlangenfrau

Titel: 0956 - Die Schlangenfrau
Autoren: Jason Dark
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»Klar.«
    »Du hättest Verstärkung mitbringen sollen.«
    »Wir sind trotzdem besser«, beharrte Eric. »Aber wenn du die Hose voll hast, dann zieh dich zurück. Ich mache das Ding allein. Ich habe lange recherchiert, jetzt weiß ich endlich, wo die Tierfänger ihr Versteck haben, aber ich will noch herausfinden, was sie mit den Katzen und kleinen Hunden anstellen.«
    »Zu hören ist jedenfalls nichts.«
    »Klar. Die haben die Tiere betäubt. Dann sind sie ruhig. Erst wenn sie aus der Betäubung erwachen, melden sie sich wieder. Zu spät, dann hat man sie schon weggeschafft.«
    Johnny Conolly schwieg. Er machte sich schon jetzt Vorwürfe, den Freund begleitet zu haben. Aber er hatte es ihm versprochen, und Johnny gehörte zu den Menschen, die ein Versprechen hielten. Da konnte es Backsteine regnen, er ging hindurch.
    Außerdem kannte sich Eric aus. Er hatte tatsächlich gut recherchiert.
    Durch ihn wußte Johnny, wo die Tierfänger ihre Zentrale hatten. Abseits gelegen, in einem kleinen Haus, das ziemlich einsam stand. Umgeben von der reinen Natur, die im kalten Licht der Sterne einen unheimlichen Glanz bekommen hatte. Es mochte auch an der Schneeschicht liegen, die auf den Bäumen und Zweigen lastete. Dieser Winter war verdammt lang, hart, kalt und schneereich. Ein Ende war noch nicht abzusehen.
    Mit einem Motorrad waren die Jungen den Tierfängern gefolgt, die sich sehr sicher fühlten. Das Haus stand zwar auf einem relativ freien Gelände, aber abseits der Durchgangsstraße. Ein mit Büschen gesäumter Feldweg führte zu diesem Bau, der mehr eine Hütte oder einem Stall glich.
    Wachen gab es nicht. Vor dem Haus stand der Kastenwagen der Tierfänger. Er verdeckte einen Teil der Fenster, deren Scheiben durch ein warmes Licht erleuchtet waren.
    Hinter dem Haus stieg das bewaldete Gelände an. Als Versteck bestens geeignet.
    Die Polizei konnten die beiden nicht einschalten. Es fehlten ihnen noch die Beweise, aber die würden sie sich holen, das stand zumindest für Eric Ganter fest.
    »Und wie willst du anfangen?« fragte Johnny. »Bleibt es dabei, daß wir versuchen werden, die Tiere zu befreien?«
    »Das geht jetzt nicht mehr. Man hört nichts. Die haben sie ja still gemacht.«
    »Dann sieht es nicht gut aus.«
    »Warte doch erst mal ab, Johnny. Das drehen wir schon. Ich habe nicht grundlos den Fotoapparat mitgebracht. Wir werden, wenn möglich, alles fotografieren.«
    »Dazu mußt du ins Haus.«
    »Nicht unbedingt. Die Fenster sind da. Wir schauen hindurch Wir werden sehen, wo die Tiere stecken Johnny atmete tief durch Er wollte jetzt nichts mehr sagen und meckern, aber die gesamte Entwicklung gefiel ihm nicht. Der Plan war einfach zu wenig durchdacht.«
    »Dir gefällt er nicht, wie?«
    »Nein, nicht besonders.«
    Auf Erics Gesicht erschien ein Grinsen. »Dann kannst du ja verschwinden. Ich ziehe das hier schon alleme durch. Wäre doch gelacht, wenn ich den Verbrechern nicht eins auf den Hut geben könnte. Das würde hier wie eine Bombe einschlagen.«
    Johnny sprach dagegen. »Ich habe dir doch gesagt, daß ich bei dir bleibe. Und mein Versprechen habe ich immer gehalten. Wir sollten nur endlich weitermachen, sonst friere ich hier noch fest.«
    »Okay, okay, nur keine Hektik.« Es war wirklich kalt. Raukalt sogar.
    Zum Glück wehte kein Wind, der die Kälte noch verstärkt hätte. Die Luft stand, und die Natur war in eine noch tiefere Starre gefallen. Überall versteckte sich das Eis unter der dünnen Schneedecke. Auch von den Steinen und Dachrinnen hingen die Zapfen wie blanke Dolche.
    Die Jungen hatten Deckung hinter einem viereckigen Holzstapel gefunden.
    Von diesem Platz aus hielten sie das Haus unter Kontrolle, ohne selbst gesehen zu werden. Das Dach vor ihnen hatte eine weiße Kappe bekommen, und auch an den Wänden klebte der Schnee.
    Eric drehte sich kurz um. Er nickte Johnny zu. »Ich bin bereit, sei vorsichtig!«
    »Keine Sorge.« Johnny ließ den Freund vorgehen. Bisher war es still gewesen, und es wurde auch nicht viel lauter, aber bei jedem Schritt knirschte der auf der Oberfläche gefrorene Schnee unter den Schuhen, und beide empfanden diese Geräusche als äußerst laut. Man konnte nur hoffen, daß sie im Haus nicht gehört wurden.
    Sie wollten nicht auf dem direkten Weg zum Eingang gehen, in dessen Nähe sich die erleuchteten Vierecke der Fenster abzeichneten. Sie blieben so gut wie möglich in Deckung, gingen geduckt und warfen immer wieder einen Blick nach rechts zum Haus hin.
    Dort rührte
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