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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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vertrauen?«
    Ein Anflug von Zorn verdunkelte seine Züge. »Ich habe dir keinen Grund gegeben, mich wie ein Tier zu behandeln. Wenn ich mich recht entsinne, hattest du kein Problem mit mir, bis du herausgefunden hast, was ich bin.«
    »Leb wohl, Cadan«, sagte ich und ging rückwärts durch die Tür.
    »Wenn ich etwas Neues höre, gebe ich dir Bescheid.«
    »Sei vorsichtig«, warnte ich ihn. »Mein Wachhund beißt.«
    Er grinste, und das schalkhafte Blitzen leuchtete wieder in seinen Augen auf. »Und du nicht?«
    »Das würdest du wohl gerne wissen.«
    »Mach mich nicht heiß.«
    Ich fragte mich, ob Cadan einfach nur herumalberte oder ob er ernsthaft versuchte, mit mir zu flirten. Genervt blieb ich ihm weitere Kommentare schuldig und ließ ihn in der Toilette zurück. Ein Teil von mir glaubte ihm, dass er noch nie einen Menschen gegessen hatte. Die Vorstellung, ein so dermaßen heißer Typ könnte Leute auffressen, schien absurd, und das Verspeisen von Menschen war einfach nur abartig.
    Aber andererseits konnte man Cadan nicht mit einem normalen Jungen vergleichen, und auch er war einfach nur abartig.

VIER
    N ach der Schule erledigte ich ein paar Hausaufgaben und machte mich dann auf den Weg zu Nathaniel. Statt mit den Abermillionen, die er durch den Verkauf wertvoller Kunstwerke verdient hatte, eine protzige Villa zu erwerben, wohnte Nathaniel in einem ziemlich normalen Haus. Ich parkte in der Einfahrt und trat durch die Haustür. Das Haus war zwar alt, aber sehr groß und wunderschön, und es grenzte an einen der unzähligen Seen, die es in diesem Teil von Michigan gab, und der nächste Nachbar war mindestens einen halben Kilometer entfernt. Drinnen befanden sich jede Menge cooler alter Sachen, vor allem Bücher. Nathaniel war ein richtiger Wissenschaftsfreak, aber einer von der netten Sorte. Er erzählte lahme Witze und hatte meist ein freundliches Lächeln auf den Lippen. Darüber hinaus liebte er großkalibrige Feuerwaffen und war ein treffsicherer Schütze, aber er hatte ja auch einige Jahrhunderte Zeit zum Üben gehabt. Nathaniel und Will verfügten beide über eine unglaubliche Geduld, die mich immer wieder in Erstaunen versetzte.
    Ich legte Rucksack und Handtasche auf dem Sofa im Wohnzimmer ab und steuerte die Küche an. Meistens waren die Jungs dort zu finden, da sie einen gewaltigen Appetit, eine unglaubliche Fettverbrennung und viel zu viel Freizeit hatten.
    »Will?«, rief ich. »Nathaniel?«
    Ich blieb stehen und lauschte, doch statt Stimmen hörte ich Gitarrenklänge. Ich durchquerte die Küche, öffnete die schwere Terrassentür mit dem Eichenholzrahmen und sah Will auf einer Bank sitzen und Gitarre spielen. Hinter ihm erstreckte sich der schneebedeckte Rasen bis zum Ufer des zugefrorenen Sees. Der Schnee auf der Terrasse war weggefegt worden. Meine Kapuzenjacke bot wenig Schutz vor der Kälte, doch Will trug nichts weiter als Jeans und ein langärmliges Shirt und schien nicht zu frieren. Durch Kälte und Hitze ließ er sich nie sonderlich beeindrucken, was meiner Vermutung nach mit seiner Reaper-Natur zusammenhing. Minusgrade konnten ihm nichts anhaben, während ich vor Kälte bibberte.
    Es gab kaum einen schöneren Anblick für mich, als Will Gitarre spielen zu sehen. Dabei konnte ich alle Sorgen vergessen, die mich bedrückten. Als ich auf die Terrasse trat, schaute er auf und lächelte mich an.
    »Hey«, sagte er und unterbrach sein Spiel. »Wie war dein Tag?«
    »Ein bisschen zu aufregend.« Meine Zähne schlugen vor Kälte aufeinander.
    Er zog die Stirn in Falten. »Was ist los?«
    Ich zog mir die Kapuzenjacke noch ein wenig fester um den Körper, denn ein eisiger Windhauch blies in den Kragen. »Können wir reingehen? Es ist eiskalt.«
    Augenblicklich stand er auf und führte mich ins Haus, stellte die Gitarre auf ihren Ständer und schloss die Tür, damit die Kälte draußen blieb. Er hätte ohne Zögern alles getan, worum ich ihn bat, aber das bedeutete auch, dass ich vorsichtig mit ihm umgehen musste.
    »Besser?«
    Ich nickte. »Wo ist Nathaniel?«
    »Mit Lauren unterwegs.«
    Ich lächelte verstohlen. Lauren war eine Art Seherin mit telepathischen Fähigkeiten, die Nathaniel oft unterstützte, aber ich hatte den Verdacht, dass sie mehr als nur Freunde waren. Lauren und Nathaniel fuhren manchmal zusammen weg, weil sie irgendetwas zu erledigen hatten, wie Will behauptete. Ja, schon klar. Sie himmelten sich an, das war ganz offensichtlich.
    »Also erzähl mal, was dir heute zu aufregend
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