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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits
Autoren: Achim Mehnert
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hatte ihm der Zufall scheinbar ein gigantisches Machtmittel in die Hand gespielt. Die Monolithen-Anlage war plötzlich aktiviert worden, und sofort hatte er alle Anstrengungen unternommen, sie unter seine Kontrolle zu bekommen. Doch ehe er sich versehen hatte, war er in eine Konfrontation mit der USO und dem Solaren Imperium geraten. Eine kurze Zeitlang hatte er geglaubt, der Galaxis mit den Monolithen seine Bedingungen diktieren zu können.
    Inzwischen wusste er es besser.
    Die Monolithen waren ein Danaergeschenk. Ihretwegen hatte er seine sorgfältig aufgebaute Deckung verlassen, doch aufgrund ihrer mangelhaften Verteidigungsanlagen erwiesen sie sich als nutzlos. Weitgehend kannte er ihre Funktionsweise, ohne Vorteil daraus schöpfen zu können. Es gelang ihm nicht, das Gesamtsystem zu kontrollieren.
    Viel schlimmer – er fürchtete es.
    Er fürchtete den Tag, an dem es vollständig aktiviert war, wie er in seinem Leben selten etwas gefürchtet hatte. Vielleicht war Chonosso dann nicht mehr sicher. Vielleicht gab es dann in der ganzen Milchstraße keinen sicheren Ort mehr.

 
    Kapitel 5
     
     
    Iasana Weiland
     
    Das Wiedersehen fiel herzlicher aus, als Iasana Weiland jedes frühere Zusammentreffen in Erinnerung hatte. Der Absturz der IMASO, die Toten und der Marsch durch den Dschungel von Lumbagoo hatten die ehemalige Besatzung des Schnellen Kreuzers zusammengeschweißt. Weiland sah in lächelnde Gesichter. Kameradschaft und Freundschaft mochten sich in guten Zeiten entwickeln, sie verdichteten sich jedoch in Situationen, in denen man zum Überleben aufeinander angewiesen war.
    »Eine Weile hielten wir Sie für tot, Kollegin«, wurde die Plophoserin von dem epsalischen Piloten Ramit Claudrin begrüßt.
    »Das ging mir nicht anders«, gestand Weiland. »Bisher hat mir niemand erklärt, weshalb ich den Sturz auf Shenzen überlebt habe.«
    »Calipher-SIM hat dich vor dem Aufprall mit seinen Prallfeldgeneratoren aufgefangen, Smutje.« Die großen braunen Augen in Christina Gabrielles rundem Gesicht flackerten. »Als er deinen Sturz beendete, warst du bereits ins Koma gefallen. Calipher-SIM war untröstlich, weil er lediglich körperliche Schäden hatte abwehren können. Er nannte dich die Frau, die ihm ein zweites Leben geschenkt hat.«
    »Der Roboter hat mich aufgefangen?«
    »Und er hat dir das schwarze Halsband abgenommen, das du trugst.«
    Das Tamasoori-Halsband, mit dem Onjar Marik sie unterworfen hatte. »Erinnere mich nicht daran«, zischte Weiland.
    Es war erstaunlich. Der Roboter hatte sich ungleich menschlicher verhalten als Marik. Sie hatte bei dem spinnenhaften Original-Calipher, dessen Speicher nach fünfzigtausend Jahren korrumpiert waren, eine positronische Teilabtastung vorgenommen und Teile seiner Basisprogrammierung in geschützte Speicher ihres Kampfanzugs übertragen. Deswegen sah er Iasana Weiland nun anscheinend als seine Lebensretterin an. Diese Schuld hatte er auszugleichen versucht, indem er seinerseits ihr Leben rettete.
    »Wo ist er?«
    Der muskulöse Cheforter der IMASO, Torben Santorin, zuckte die Achseln. Wie meistens trug der Terraner afrikanischer Abstammung die schwarzen Haare im Nacken zusammengebunden. »Wir wissen es nicht. Er ist verschwunden und reagiert auf keinen Kontaktversuch.«
    »Du siehst gut aus«, fand Gabrielle. »Spürst du keine Nachwirkungen?«
    Weiland schüttelte den Kopf. »Nicht einmal Kopfschmerzen?«
    »Gar nichts. Die Ärzte können weder schlüssig erklären, weshalb ich ins Koma gefallen bin, noch weshalb ich unversehens wieder aufgewacht bin. Ich fühle mich topfit und könnte in den nächsten Einsatz gehen.«
    »Nun mal halblang«, warnte Claudrin. »Die Mediziner sind ratlos? Dann sollten Sie sich für eine Weile zurückhalten, Kollegin. Willkommen in unserem Kreis. Wir wollen Sie kein zweites Mal verlieren.«
    »Sentimentalität steht Ihnen nicht.« Weiland lächelte.
    »Von wegen Sentimentalität. Ich habe nur keine Lust, mich demnächst schon wieder an ein neues Gesicht gewöhnen zu müssen.«
    »Die Gefahr durch die Monolithen ist ausgeschaltet?« brachte Weiland die Rede auf das Thema, das sie nicht losließ. Sie fragte sich, warum sie sich nicht bei Tuman-Kal danach erkundigt hatte. Die Sehnsucht nach ihren Kameraden hatte alles andere überwogen, und das sprach nicht gerade für den kühlen Kopf, der einem USO-Leutnant angemessen gewesen wäre, tadelte sie sich.
    Versorgungsoffizier , dachte sie amüsiert. Ich bin nur der Koch.
    »Im Gegenteil,
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