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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits
Autoren: Achim Mehnert
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Wissenschaftlerin. Ich fühle mich in einem Labor am wohlsten, und das muss nicht an Bord eines Raumschiffs sein. Ich erwäge, an ein Institut der Akademie von Terrania zu wechseln. Man würde mich mit offenen Armen aufnehmen.«
    Kein Wunder, dachte Iasana Weiland. Christina hatte schon im Alter von fünf Jahren als Wunderkind gegolten und später den Crest-Gedächtnispreis für herausragende junge Wissenschaftler und zweimal die Waringer-Ehrenmedaille in Empfang genommen. Sie besaß nicht nur Doktortitel in Physik, Chemie und Exobiologie, sondern beherrschte auch acht Sprachen, darunter Altarkonidisch und Lemurisch. Ihre wissenschaftlichen Fachartikel füllten mehrere Bücher.
    Jede Universität würde sie mit Kusshand nehmen, für die USO hingegen hätte ihr Abschied einen schmerzlichen Verlust bedeutet. Weiland wurde einer Antwort enthoben, denn der Summer schlug an, und die Tür öffnete sich.
    In Begleitung eines grauhaarigen, hageren Mannes um die achtzig und eines jungen Blondschopfs, der aussah, als käme er auf direktem Weg von der Akademie zu seinem ersten Auftrag, betrat Atlan das Krankenzimmer.

 
    Kapitel 6
     
     
    Ein Krankenbesuch ohne Hintergedanken
     
    Ich war überrascht, Christina Gabrielle bei Iasana Weiland anzutreffen. Gabrielle gehörte zu den Offizieren, die ich zur Übernahme der NELSON MANDELA abkommandiert hatte. Auf meinem Weg in das Medozentrum war ich mit einem Gleiter an dem Schnellen Kreuzer vorbeigeflogen. Er machte einen prächtigen Eindruck und stand der IMASO in nichts nach. Im Gegenteil, er entstammte einer neuen Baureihe und hatte nicht über 150 Jahre auf dem Buckel wie sein Vorgänger.
    »Guten Tag«, begrüßte ich die beiden Frauen, und stellte meine Begleiter vor. »Jefferson Galart, Professor für galaktische Frühgeschichte und Lemurische Geschichte, und Fanfan Redlich, Spezialist für extraterrestrische Technologie und Hyperphysik.«
    »Der Arzt hat uns Ihren Besuch angekündigt, Lordadmiral.«
    Gabrielle salutierte, was ich für übertrieben hielt. Vielleicht hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht bei ihren alten und künftigen Kameraden war. Ich überging das Versäumnis. Nach den Ereignissen der vergangenen Tage hatte die ehemalige Besatzung der IMASO Landurlaub verdient, den ich unter anderen Umständen angeordnet hätte. Leider gestattete die galaktopolitische Lage keine Freiräume. Die MANDELA musste schnellstmöglich an die Stelle der IMASO treten, und an Bord brauchte ich ein eingespieltes Team, das ich im Ernstfall ohne Anlaufzeit in einen Aufklärungseinsatz schicken konnte. Ich sah Iasana in die Augen, und sie hielt meinem Blick, dem sie früher zumeist ausgewichen war, stand.
    »Guten Tag, Lordadmiral, Sir.«
    »Es freut mich, dass Sie aus dem Koma aufgewacht sind, Leutnant. Wir alle haben uns große Sorgen um Sie gemacht.«
    »Danke, Sir. Unkraut vergeht bekanntlich nicht.« Iasana bediente die Steuerung des Prallfelds, das ihr als Nackenstütze diente, und brachte ihren Oberkörper in eine aufrechte Position. Anscheinend war es ihr peinlich, dass ich sie in einem Krankenbett liegen sah. »Ich war schon wieder auf den Beinen, Sir. Ein bedauerlicher Rückfall. Nur ein Schwächeanfall, sonst nichts. Mein Kreislauf war wohl noch nicht ganz wiederhergestellt.«
    »Tuman-Kal hat mich unterrichtet. Es freut mich, dass Sie so vernünftig sind, aus eigenen Stücken «, ich betonte die Worte, »auf ihn zu hören und sich zu schonen, bis er Ihnen uneingeschränkte Einsatztauglichkeit attestiert.«
    »Natürlich, Sir.« Die Mundwinkel der Plophoserin zuckten, und sie ließ den Kopf auf die Brust sinken, um den Anflug eines Lächelns zu verstecken, das sie nicht unterdrücken konnte. Ich schmunzelte.
    Halt dich zurück , vernahm ich das Wispern des Extrasinns.
    Du überbetonst deine Rolle als Anstandshund , ließ ich ihn wissen. Ich glaube nicht, dass meine aufrichtige Sorge um Leutnant Weiland Anlass zu Kritik gibt. Sie ist bar jeglichen Hintergedankens.
    Das wäre das erste Mal seit zehntausend Jahren. Die Namensliste deiner Gefährtinnen ist mir gegenwärtiger als dir selbst.
    Die Namensliste der Frauen, die attraktiv und reizvoll waren und mit denen mich dennoch nicht mehr als platonische Zusammenarbeit verband, ist ungleich länger.
    Weshalb nennst du Leutnant Weiland gedanklich dann fortwährend bei ihrem Vornamen?
    »Sie haben sich eine Positronik besorgt«, wandte ich mich an Iasana und beendete damit das stumme Zwiegespräch mit dem Extrasinn, das
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