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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits
Autoren: Achim Mehnert
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die Krise hat sich zugespitzt.« Claudrin fuhr sich mit seinen Pranken durch die grau gefärbten, bürstenkurz geschnittenen Haare. »Die Galaxis befindet sich im Aufruhr. Rund um die aktivierten Monolithen breitet sich die Todesstrahlung aus.«
    »Gibt es neue Erkenntnisse über das Monolithen-System?«
    »Keine, die uns dabei helfen könnten, das System abzuschalten«, bedauerte Gabrielle. »Wir wissen, dass sie als potentielles Waffensystem gegen die Horden eines übermächtigen Gegners dienten. Die zentrale Einrichtung war Zartiryt im Heimatsystem der Verlorenen.«
    Weiland nickte. Nur dank ihres Hobbys, der Archäologie, hatte sie an dem Einsatz in der Ergosphäre von Zartiryt teilgenommen. Später war ihr keine Zeit geblieben, die gewonnenen Erkenntnisse zusammenzufassen und zu ordnen. Sie nahm sich vor, das umgehend nachzuholen. »Fassen wir zunächst zusammen, was wir haben. Danach brauchen wir Zugriff auf sämtliche verfügbaren Quellen, am besten auf NATHAN.«
    »Kaum aus dem Dornröschenschlaf aufgewacht und schon wieder voller Tatendrang.« Santorin grinste. »NATHAN, na klar. Warum klein anfangen, wenn es auch groß geht?«
    »Haben Sie Ihre Frau und die Kinder nach der Rückkehr auf die Erde schon gesehen?«
    Die blauen Augen des Ortungsspezialisten strahlten noch eine Spur heller als gewohnt. Ihnen hatte Santorin die Witzeleien seiner Kollegen zu verdanken, man bräuchte keine Taschenlampe, wenn man mit ihm in einer dunklen Höhle wäre. »Es geht Ihnen bestens, Kollegin. Danke der Nachfrage. Ohne die NELSON MANDELA wäre ich längst bei ihnen zu Hause.«
    »Die NELSON MANDELA?«
    »Das baugleiche Nachfolgeschiff der IMASO, ein hundert Meter durchmessender schneller Aufklärungskreuzer der STAATEN-Klasse«, erklärte Claudrin. »Wir bereiten ihn für die Übernahme vor.«
    »Ehre, wem Ehre gebührt.«
    »Um auf Ihre Anregung mit NATHAN zurückzukommen«, sagte Santorin. »Das ist leichter gesagt als getan. Es ist nicht einfach, eine Zugriffsgenehmigung für die Hyperinpotronik zu bekommen.«
    Weiland dachte an Lordadmiral Atlan. »Das …«, begann sie und stöhnte, von einem plötzlichen Schwindelgefühl ergriffen, auf. Dann wurde es schwarz vor ihren Augen.
     
     
    Das Bild, das sich durch den verwehenden Nebel ihrer Bewusstlosigkeit schob, stellte nicht, wie sie einen Moment lang dachte, den weltberühmten Zuckerhut von Rio de Janeiro dar. Vielmehr war es der Kopf eines Aras, der sich über sie beugte.
    »Tuman-Kal«, krächzte Iasana Weiland.
    »Dieser Ausdruck in Ihrem Gesicht gefällt mir gar nicht, Leutnant«, sagte der galaktische Mediziner. Er trat einen Schritt von dem Bett zurück, in dem sie wieder lag. »Ich frage weder, woran Sie eben dachten, noch erinnere ich Sie daran, Sie gewarnt zu haben.«
    »Danke.« Weiland griff nach einem gefüllten Wasserglas und trank einen Schluck.
    »Immer auf den Rat des Arztes hören, Smutje.«
    »Christina.«
    Gabrielle lächelte. »Du bist umgekippt. Kreislaufschwäche, sagt der Arzt. Nichts Schlimmes. Du bist einfach zu früh aufgestanden.«
    »Stimmt.« Tuman-Kal steckte eine Medosonde in eine Tasche seines Kittels. »Das passiert nicht noch einmal. Sie bleiben liegen, bis ich entscheide, dass Sie aufstehen dürfen. Sie verlangten entsprechende Direktiven der Flottenadmiralität, Leutnant? Nun, Lordadmiral Atlan hat sich nach Ihrem Zustand erkundigt. Er war verärgert, als er von Ihren Eskapaden hörte, und legte die Entscheidungsgewalt über Ihre Bewegungsfreiheit in meine Hände. Er hat übrigens seinen Besuch angekündigt.«
    »Atlan?«, entfuhr es der Plophoserin. Er hatte verärgert reagiert? Das hieß, er sorgte sich um sie. Sicher nicht mehr als um jeden anderen seiner Untergebenen in einer vergleichbaren Lage, du Dummchen. Bilde dir bloß nichts ein.
    »Genau, der Lordadmiral«, bestätigte Tuman-Kal mit gehässigem Grinsen. »Ich lasse Sie allein, damit Sie sich Ihren Studien widmen können. Und nicht vergessen, Sie sind meinen Launen und meiner Willkür ausgeliefert, Leutnant. Verhalten Sie sich entsprechend, sonst kommen Sie aus diesem Krankenzimmer so schnell nicht raus.«
    »Ihr Fürsorge ist wirklich rührend.« Weiland sah dem Arzt nach, als er den Raum verließ, und wandte sich an Gabrielle. »Von welchen Studien sprach er?«
    »Wir müssen immer noch das Mosaik um die Monolithen zusammensetzen.« Gabrielle deutete hinter sich. Auf einem Antigravsockel ruhten miteinander verbundene positronische Bauelemente. »Ich war so frei, die
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