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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits
Autoren: Achim Mehnert
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entsprechende Ausstattung herschaffen zu lassen. Da Tuman-Kal dich zu keinem Positronikanschluss gehen lässt, musste die Positronik eben zu dir kommen.«
    »Gute Idee. Da Tuman-Kal den Lordadmiral ansprach – wie geht es ihm und Santjun?«
    »Unverändert. Nein, wenn ich ehrlich sein soll, verschlechtert sich ihr Zustand von Tag zu Tag. Diese merkwürdige Vitalenergiekopplung bringt beide langsam aber sicher um.«
    »Das darf nicht geschehen. Wir müssen einen Weg finden, den Prozess aufzuhalten.«
    »Theoretisch kennen wir ihn. Das gesamte Monolithen-System muss abgeschaltet werden. Inzwischen sind sämtliche noch existierenden Monolithen aktiviert, das System in seiner Gesamtheit wird spätestens Ende August seine Arbeit aufnehmen, wie immer die auch aussehen mag. Bis dahin wird es für Atlan und Santjun längst zu spät sein.«
    Iasana Weiland wusste, wovon die Rede war. Sie hatte die Auswirkungen des tödlichen Effekts noch beobachten können, bevor sie auf Shenzen ins Koma gefallen war. Zweifellos war es nicht besser geworden.
    »Nein«, wisperte sie. »Er darf nicht sterben.«
    »Atlan, hm? Mir ist das Leuchten in deinen Augen nicht entgangen, als Tuman-Kal eben auf ihn zu sprechen kam.« Christina Gabrielle zog das Antigravpolster heran und aktivierte die mobile Anlage. »Gibt es etwas, das mich interessieren könnte?«
    »Du meinst, so richtigen Klatsch unter Frauen?«
    »Unsere männlichen Kollegen sind viel größere Klatschtanten als wir. Männer verbergen das nur geschickter. Also – Atlan?«
    Weiland winkte ab. Sie gab sich keinen Illusionen hin, obwohl sie nach dem Absturz der IMASO ein paar Mal den Eindruck gehabt hatte, dass er mit ihr flirtete. »Er ist interessant, kein Zweifel. Du liebe Güte, welche Frau würde einen zehntausendjährigen Lenker von Sternenreichen nicht interessant finden? Er hat Charme, ist klug, witzig und schlagfertig und …«
    »… er sieht gut aus.«
    »Blendend war das Wort, das mir vorschwebte. Dennoch bin ich mir sicher, dass er in mir nicht mehr sieht als eine Untergebene, für die er die Verantwortung trägt.« Iasana Weiland glaubte nicht an die Mär vom strahlenden Ritter auf einem weißen Pferd. Das Mädchen kriegte stets den Jungen, nicht den Prinzen. Und wenn sie sich etwas vormachte, weil sie nicht wagte sich auszumalen, was sein könnte? »Außerdem ist der Lordadmiral dem Vernehmen nach mit Decaree Farou liiert.«
    »Ich dachte, sie sei seine engste Mitarbeiterin in der USO.«
    »Eng – eine praktische Konstellation.« Weiland war die Richtung, in die das Gespräch abdriftete, unangenehm. »Ich habe über die Verlorenen von Shakon'Ar nachgedacht. Wozu haben sie die Monolithen erbaut?«
    »Als Waffe«, resümierte Gabrielle die Erkenntnisse der vergangenen Tage. »Offensiv oder defensiv? Die Monolithen entstanden infolge des galaxisumspannenden Krieges vor einer bis 1,5 Millionen Jahren, der zwischen den vielgestaltigen Horden und der Koalition der Verteidiger in der Milchstraße tobte.«
    »Weil die Verlorenen nach einer Alternative zwischen den Kriegsgegnern suchten«, spann die Plophoserin den Gedankenfaden weiter. »Nach einem dritten Weg. Sie erbauten die Monolithen als eine Art Abwehrmaßnahme, von der wir nicht wissen, ob es sich um ein offensives Waffensystem oder ein Fluchtsystem handelte. Wenn wir in diesem Punkt Klarheit erlangen, davon bin ich überzeugt, stoßen wir auch auf einen Hinweis, wie man das System steuert – und abschaltet.«
    »Sofern diese Option überhaupt besteht.«
    »Denk nicht so negativ. Immer positiv in die Einsätze gehen. Das hast du während deiner Ausbildung gelernt.«
    Christina Gabrielle verschränkte die Arme vor der Brust, wodurch ihre kräftige Statur sie beinahe massig erscheinen ließ. »Ich spiele mit dem Gedanken, meinen Dienst zu quittieren und die USO zu verlassen.«
    »Was? Aber wieso?«
    »Die vergangenen Tage waren ernüchternd. Ich bin vielleicht die falsche Frau an der falschen Stelle. Ich zweifle an meiner Eignung. Ich komme mit den Toten, die ich gesehen habe, nicht klar. Dabei gehören sie zum täglichen Brot der USO.«
    Das klang verbittert, fand Weiland. »Deine Empfindungen sprechen für dich. Schließlich geht es nicht um Sachschäden, die sich durch finanziellen Aufwand kompensieren lassen. Jeder Tote bedeutet einen tragischen Verlust, für seine Familie, für Freunde. Du solltest froh sein, dass du nicht so abgestumpft bist, darüber hinweg zur Tagesordnung übergehen zu können.«
    »Ich bin
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