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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits
Autoren: Achim Mehnert
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eigentlich tot sein müssen.
    »Wieso bin ich bei dem Sturz nicht gestorben?«
    »Ich weiß von keinem Sturz, Leutnant. Sie wurden komatös eingeliefert, ohne äußere Verletzungen.«
    Die wirklichen Wunden hatte Onjar Marik ihr innerlich zugefügt. Weiland war froh, dass man nicht sah, was er ihr angetan hatte. Wie er sie gezwungen hatte, sich ihm zu unterwerfen, und sie nahe daran gebracht hatte, ihre Würde einzubüßen. Sie hoffte, dass das sadistische Schwein tot war.
    Hass ist ein schlechter Ratgeber. Beruhige dich.
    »Wo bin ich?«
    »In einem Medozentrum des Flottenraumhafens von Terrania.«
    Auf der Erde also. Die Information entlockte Weiland ein Lächeln. »Wo hält sich die Besatzung der IMASO auf?«
    »In einem benachbarten Gebäude.«
    »Geht es meinen Kameraden gut?«
    »Denen, die den Absturz der IMASO überlebt haben – ja.« Tuman-Kals Worte klangen beinahe zynisch. »Die Verletzten haben ihre größeren und kleineren Wehwehchen überstanden. Alle sind einsatzbereit, worauf ich mich in Ihrem Fall nicht festlegen möchte.«
    »Nun, letztendlich ist es Ihnen gelungen, mich aus dem Koma aufzuwecken.«
    Der Ara schlackerte mit seinem spitz zulaufenden Kahlkopf. »Diesen Erfolg kann ich mir nicht ans Revers heften«, bedauerte er, wobei er ein paar Notizen in ein Schreibpad tippte. »Ich kann keine konkreten medizinischen Gründe für Ihr verspätetes Aufwachen nennen. Meine Kollegen und ich haben eine Überlastung Ihres Nervensystems durch die Ereignisse auf Zartiryt, Lumbagoo und Shenzen diagnostiziert. Ja, ich bin über die Geschehnisse informiert. Wie man mir berichtete, war Zartiryt Ihre erste echte Außenmission, der, ohne dass Sie die Ereignisse verarbeiten konnten, weitere persönliche Einsätze folgten, die ausnahmslos weit über Standardmissionen hinausgingen.«
    »Ich habe keine besondere Belastung verspürt.«
    »Ihr Unterbewusstsein womöglich schon. Sie waren mehrfach der starken Strahlung dieser geheimnisvollen Monolithen ausgesetzt, von denen Wissenschaftsoffizier Christina Gabrielle mir berichtete. Wir haben keine Erfahrungen mit einer solchen Kombination, doch ich halte sie für ursächlich für Ihren Zusammenbruch.«
    »Ja, für einen körperlichen Zusammenbruch.« Das konnte die Plophoserin sich vorstellen. »Aber für ein Koma?« Sie schüttelte entschieden den Kopf und versetzte ärgerlich: »Ich erwarte, dass Sie mir konkrete medizinische Gründe für mein Aufwachen nennen … Doktor. «
    »Verärgert? Ihre Reaktion zeigt mir eine weiterhin vorhandene nervliche Anspannung«, wechselte Tuman-Kal das Thema.
    Weiland beobachtete den Ara-Mediziner genau. Er ließ die Arme sinken, entknotete sie auf eine gewisse Weise, was geradezu skurril wirkte, und legte die Fingerspitzen beider Hände gegeneinander. Weiland wertete seine ausweichende Antwort als Ausdruck von Ratlosigkeit. Sie horchte in sich hinein und pflichtete dem Spitzkopf bei. Sie war durchaus nervlich angespannt. Und wenn schon! Wer wollte es ihr verdenken?
    »Mein physischer Zustand ist stabil? Sie können die Diagnose des Medoroboters bestätigen?«
    »Ja, dennoch möchte ich Sie für weitere Beobachtungen hier behalten. Ich schließe Nachwirkungen im neuronalen Bereich nicht aus.«
    »Gibt es diesbezügliche Befehle der Flottenadmiralität?«
    »Nein, aber …«
    Weiland richtete sich auf und streifte die Elektroden von ihren Schläfen. »Dann tut es mir leid, Tuman-Kal. Nach zehn Tagen Tiefschlaf bin ich begierig darauf, mich mit meinen Kameraden zu unterhalten. Keine Widerrede.«
    »Auf eigene Gefahr, Leutnant.«
    »Was denn sonst?« Weiland war verwundert über ihre entschiedene Haltung dem Arzt gegenüber. Vor den Ereignissen um die Monolithen wäre sie weitaus weniger forsch aufgetreten.
    Seufzend entfernte der Ara-Mediziner die Kanüle aus ihrer Armbeuge. »Ihr Bett steht für Sie bereit, Leutnant – nur für den Fall, dass Sie es sich anders überlegen.«

 
    Kapitel 4
     
    Malcher
     
     
    8. Mai 3112
     
    »Chanmeister Tro Schikel ist mit den Fortschritten der Arbeit zufrieden. Er ist wissbegierig zu erfahren, wann sämtliche Einrichtungen des Monolithen unter unserer Kontrolle stehen und die Bruderschaft gefahrlos über die Anlage verfügen kann.«
    »Die Bruderschaft? Er meint sich. Er will dem Solaren Imperium seine Stärke und Unnachgiebigkeit beweisen, doch er ist der falsche Mann am falschen Ort, in der falschen Position.« Malcher taxierte Trecht, den gebückt gehenden Mann in der bunten Freizeitkleidung,
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