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Athyra

Athyra

Titel: Athyra
Autoren: Steven Brust
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Achseln. »Ich habe ein paar Ideen. Die probiere ich aus. Und ansonsten kenne ich ein paar Leute, falls mir nichts mehr einfällt.«
    »Ihr wollt ihn also seiner Familie wegnehmen –«
    »So ist es. Bis er geheilt ist. Dann entscheidet er.«
    Sara starrte ihn eine ganze Weile an, dann brach es aus ihr heraus: »Ihr spinnt!«
    »Nein, aber ich schulde ihm was. Und das möchte ich einlösen.«
    »Ich –«
    »Ihr könnt das Mädchen zu seiner Familie zurückbringen und erklären, was ich tue.«
    »Das werden sie nie zulassen. Die werden Euch jagen und töten.«
    »Wie? Ich bin dem Jhereg länger als zwei Jahre entwischt, da kann ich mit Sicherheit ein paar Bauern aus dem Weg gehen, bis der Junge wieder beisammen ist.«
    Sara drehte sich zu Savn um, der weiterhin ins Feuer starrte, dann zu Polyi, die ihren Bruder mit geröteten Augen anschaute. Sie fragte: »Polyi, was hältst du von der Sache?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte sie mit dünner Stimme. »Aber der hat Savn das angetan, also soll er ihn auch wieder heilen, dann soll er ihn zurückbringen.«
    »Ganz meine Meinung«, sagte Vlad.
    »Erkennt Ihr denn nicht«, wandte Sara langsam ein, »daß das Herumziehen mit dem Jungen Euch zu einem zehnmal, ach, hundertmal leichteren Ziel für den Jhereg macht?«
    »Doch.«
    »Arbeitet schnell«, sagte Sara.
    »Das habe ich vor«, erwiderte Vlad.
    »Habt Ihr überhaupt Proviant?«
    »Ich habe Gold, und ich kann uns teleportieren, und ich kann stehlen.«
    Sara schüttelte den Kopf.
    Vlad stand auf und streckte eine Hand aus. »Savn, komm mit.«
    Der Junge stand gehorsam auf, und Sara schaute ihm in die Augen; sie schienen leer zu sein. »Könnt Ihr wirklich seinen Geist heilen?« fragte sie.
    »So oder so«, antwortete Vlad, »werde ich es tun.«
    Polyi sprang auf und umarmte ihren Bruder, der es anscheinend nicht merkte. Sie trat zurück, bedachte Vlad mit einem Blick, der unmöglich zu beschreiben ist, ging zu Sara und nickte.
    »Ich weiß nicht, was ich Euch wünschen soll, Ostländer«, sagte Sara.
    »Wie wäre es mit Glück?«
    »Ja. Viel Glück.«
    »Danke.«
    Er nahm den Jungen am Arm und führte ihn in die Wälder, so langsam, als bereiteten seine Wunden ihm noch immer Schmerzen. Sara legte einen Arm um das Mädchen, das es geschehen ließ, und sie sahen dem Ostländer nach, dem Menschen und den beiden Jheregs, bis sie verschwunden waren. »Viel Glück«, wiederholte Sara sanft.
    Dann drehte sie sich zu dem Mädchen und nahm es an der Hand. »Na los«, sagte sie. »Bringen wir dich heim. Euer Erntefest beginnt, und nur die Götter wissen, was es hier für Getier gibt.«
    Das Mädchen sagte nichts, aber es hielt Saras Hand fest umklammert.

Klett-Cotta
    Die Originalausgabe erschien im Verlag Ace Books, New York
    © 1993 Steven K. Zoltán Brust
    Für die deutsche Ausgabe
    © J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger GmbH, gegr. 1659,
    Stuttgart 2005
    Fotomechanische Wiedergabe nur mit Genehmigung des Verlages
    Printed in Germany
    Ebook 01/2014
    Vermittlung: Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH
    Umschlaggestaltung: Dietrich Ebert, Reutlingen
    Gesetzt aus der Poppl Pontifex
    von Offizin Wissenbach, Höchberg bei Würzburg
    Auf säure- und holzfreiem Werkdruckpapier gedruckt
    und gebunden von Kösel, Krugzell
    ISBN 3-608-93649-1

 
    STEVEN BRUST,
    der stolz auf die ungarische Herkunft seines Großvaters ist und mit Leidenschaft kocht, Musik macht und wie besessen schreibt, ist mit der Figur des Vladimir Taltos und seiner Welt aus Zauberei und Magie eine neue Spielart der Fantasy gelungen: witzig wie Terry Pratchett, raffiniert wie James Bond, phantasievoll wie Douglas Adams.
     
    Bereits erschienen:
    Jhereg ISBN 3-608-93264-X
    Taltos ISBN 3-608 93577-0
    Yendi ISBN 3-608-93470-7
    Teckla ISBN 3-608-93515-0
    Phönix ISBN 3-608-93648-3
     
    Informationen zu unserem gesamten Programm, unseren Autoren und zum Verlag finden Sie unter www.klett-cotta.de Wenn Sie regelmäßig E-Mail-Nachrichten zu Neuerscheinungen wünschen:
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