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Aszendent Blödmann

Aszendent Blödmann

Titel: Aszendent Blödmann
Autoren: Michaela Thewes
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…«
    »Keine Ahnung. Ich habe keine Ahnung, was das zu bedeuten hat.« Völlig aufgewühlt nestelte ich an meiner Halskette herum. Möglicherweise, dachte ich, werde ich auch nie erfahren, was es mit dem Ring auf sich hat, denn vor lauter Aufregung strangulierte ich mich fast.
    »Eine Beziehungspause wirkt manchmal Wunder. Wahrscheinlich will Conrad dich mit dem Ring überraschen.« Kai stockte kurz, so als koste es ihn Überwindung weiterzusprechen. »Ich schätze Conrad sehr, nicht nur als Boss, und hoffe, dass er der Mann ist, der dich ein Leben lang glücklich machen wird.« Mit diesen Worten überreichte er mir das Päckchen, das meine Zukunft unter Umständen in eine völlig neue Richtung lenken würde. Dann verließ er das Büro.
    Es war anzunehmen, dass Conrad sich nach unserer Trennung über unsere Beziehung Gedanken gemacht hatte – und das, was ich in den Händen hielt, war wohl das Ergebnis. Ich zog ein kleines Schmuckkästchen aus dem gepolsterten Umschlag und ließ den Deckel aufschnappen. Auf einem nachtblauen Samtkissen funkelte mir ein wunderschöner goldener Ring entgegen. Sofern die kleinen glitzernden Steinchen nicht aus Fensterglas waren, hatte er bestimmt ein Vermögen gekostet. Auch ohne ihn anzuprobieren, sah ich auf den ersten Blick, dass mir der Ring zu groß war. Zu groß und zu golden. Eigentlich trug ich viel lieber Silberschmuck, aber das war nicht das einzige Problem, das ich mit diesem Ring hatte …
    Marianne war noch immer nicht an ihrem Platz. Unbemerkt schlich ich mich in Conrads Büro und legte das Päckchen auf seinen Schreibtisch.

Kapitel 24
    Z ufrieden ließ ich meinen Blick über die liebevoll eingerichtete Puppenstube gleiten, über die detailgetreue Miniaturholzwerkbank und über die vielen niedlichen Stofftiere, die im Regal auf kleine Spielgefährten warteten. Der Architekt hatte das Unmögliche möglich gemacht und dafür gesorgt, dass das Kinderparadies rechtzeitig zum heutigen Jubiläumsfest fertig geworden war.
    »Dachte ich’s mir doch, dass ich dich hier finden würde.« Conrad war unbemerkt hinter mich getreten und hatte den Arm um meine Schulter gelegt. »Du kannst wirklich stolz darauf sein, was du auf die Beine gestellt hast.«
    Das war ich auch.
    Conrad lächelte mich liebevoll an. »Die kleinen Flöhe werden sich hier bestimmt wohlfühlen.«
    Unwillkürlich strich ich über meinen Bauch. Ich wusste immer noch nicht, ob ich schwanger war oder nicht. Als ich am Vortag nach einem Krisenmeeting mit Conrad und Ilka, in dem es um Yvonnes Intrigen und ihre Kündigung gegangen war, das Hotel verlassen hatte, waren die Geschäfte bereits geschlossen gewesen. Außerdem hatte ich mich angesichts des Reinfalls, den ich mit dem Test aus der Apotheke erlebt hatte, ohnehin dazu durchgerungen, mich lieber gleich in die Hände eines Experten zu begeben. Ich würde mich also noch ein wenig gedulden müssen, bis ich hundertprozentige Gewissheit hatte.
    Für den Fall, dass ich tatsächlich schwanger war, erübrigte sich die Frage, ob ich Conrads Heiratsantrag annehmen sollte, ganz von allein. Da Conrad wusste, wie sehr ich mir ein Baby wünschte, ging ich davon aus, dass er sich nicht nur für mich, sondern auch für ein Kind entschieden hatte. Einer gemeinsamen Familie stand also nichts mehr im Wege. Wie konnte ich es da auch nur eine Sekunde in Erwägung ziehen, dem Kind bereits vor der Geburt den Vater zu nehmen! So ein kleiner Wurm brauchte beide Elternteile, Mama und Papa. Davon mal abgesehen war Conrad bestimmt ein ganz wundervoller Ehemann. Wir waren zwei Jahre miteinander glücklich gewesen, warum sollten wir es nicht auch in Zukunft sein? Ich versuchte, mir unseren »Familiennachmittag« mit Ben in Erinnerung zu rufen, doch immer wieder schob sich Kais Lausbubenlächeln vor Conrads Gesicht.
    Plötzlich hatte ich das Bedürfnis, reinen Tisch zu machen. Das war das Mindeste, was ich Conrad schuldete.
    »Duuu, Conrad, ich muss dir etwas beichten«, begann ich zaghaft, während ich die Stofftiere im Regal zurechtrückte.
    »Lass mich raten.« Conrad feixte. »Du hast fünfzig Puppenwagen bestellt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Schlimmer.«
    »Hundert Hüpfbälle?«
    »Nein – obwohl, wer weiß, was Yvonne in meinem Namen noch so alles in Auftrag gegeben hat.«
    »Also keine Bobbycars, keine Hüpfbälle oder anderes Spielzeug. Was ist es dann? Jetzt mal raus mit der Sprache. Langsam machst du mich wirklich neugierig.« Zärtlich streichelte er meine Schulter, was sich
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