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Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Titel: Aster, Christian von - Die grosse Erdfer
Autoren: Zwerg und Uberzwerg
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Häuser Erz und Sand, die das Eherne Volk einst verraten hatten und hinter den Abgrund des Vergessens verbannt worden waren. Sie galten seit Langem schon als nicht mehr dem Ehernen Volk zugehörig.
    Shmogk Feizstein, der Häuptling des Sandes, der die ältesten Gesetze gebrochen und seinen Stamm Magie gelehrt hatte, Grogk Kieselbruch, der Herr des Erzes, der einst den Großen Verwalter hatte stürzen wollen, und ihre Stämme hatten keinen Platz mehr in der Halle der Helme.
    Abgesehen von der Nordwand wurde die Höhle auf allen Seiten auf zwei höher gelegenen Ebenen von mächtigen Baikonen gesäumt, von denen aus man die kunstvoll bearbeiteten Relieffliesen am Grund der Halle erkennen konnte. Sie bildeten monumentale Bilder, die sich dem Betrachter erst auf der höchsten Ebene vollkommen erschlossen.
    Am Ende eines Dutzends grob behauener Stufen erhob sich an der Nordwand ein Plateau mit dem rituellen Drachenhorn, an dem vier Priester standen, von denen jeder einem anderen der ehrbaren Stämme angehörte.
    Am Fuß der Stufen befand sich eine massive stählerne Falltür, neben der mehrere Winden im Fels verankert waren. Wuchtige Ketten liefen über die beiden Winden und verschwanden durch zwei von schmiedeeisernen Ringen eingefasste Öffnungen im Boden. Über eine Reihe von Streben und Zahnrädern waren die Winden mit sechs massiven Kurbeln verbunden, mit denen sie in Bewegung gesetzt werden konnten.
    Im Zentrum der Halle, in scheinbar perfekter Symmetrie angeordnet, ragten vier künstlich errichtete Säulen empor, auf denen in schwindelerregender Höhe die steinerne Decke ruhte. Auf halber Höhe prangten an ihnen jeweils eines der Clanszeichen der vier Stämme: Feuer, Erde, Fels und Stahl. Und zwischen diesen vier Säulen waren die halb zerfallenen Überreste zweier weiterer zu erkennen, die vor Urzeiten geborsten schienen und einst die Abzeichen der entzwergten Stämme getragen hatten: Sand und Erz.
    Entlang den Wänden der Höhle, die mehr als tausend Bart in der Länge maßen und bis auf drei Zwerg Höhe mit kunstvoll verworrenen Mustern verziert waren, und auf den beiden Balkonreihen standen riesige steinerne Becken mit brennendem Öl, von denen unruhige helle Flammen an den rußschwarzen Felswänden emporleckten.
    Unter der Decke der Höhle waren eiserne Ketten gespannt, an denen stählerne Fackelkörbe baumelten. Zwerge mit brennenden Zundergurten, die sogenannten Fackler, kletterten an den Ketten entlang und entzündeten einen Korb nach dem anderen. Auch an den Wänden und den Säulen kletterten sie umher, setzten ihre Stiefel mit vollkommener Sicherheit und entfachten die Fackeln, die dort in steinernen Halterungen hingen und deren Zahl in die Hunderte ging.
    Dünne Rauchfäden stiegen auf und mischten sich zu dichten Schwaden aus Ruß und Qualm, die der Decke entgegenstrebten, ohne sie jedoch zu erreichen. Denn in dem Kettengeflecht über den höchsten Baikonen der Höhle hingen zwischen den Fackelkörben Käfige mit Rauchfresserkäfern. Die meiste Zeit lagen ihre schmutzig braunen, augenlosen Panzerleiber mit den gestutzten Flügeln nur reglos da. Nun aber, da der Rauch zu ihnen hochstieg, begannen ihre Fühler unruhig zu zucken. Langsam öffneten sich ihre fusselbewehrten Hornmäuler und begannen leise rasselnd, den aufsteigenden Rauch einzusaugen.
    Das Licht der Fackeln mischte sich mit dem der Ölbecken, und erst jetzt, als die Schatten in der Höhle schwanden, entfaltete sich die Erhabenheit dieses Ortes vollkommen: An der Nordwand brach sich das Licht in zahllosen Helmen. Poliert von emsigen Helmern, waren sie in der Wand verankert: die Helme aller Zwerge, die jemals den Hammer niedergelegt hatten und in die Hohe Höhle eingezogen waren. Diese Wände bewahrten ihre Geschichte. Tausende Jahre Zwergengeschichte, Tausende * Helme, von denen jeder Einzelne einem Helden * * gehört hatte und die Zeugnis über die wechselnde Helmmode im Lauf der Jahrhunderte abgaben.
    Diese Halle war das rituelle und kulturelle Zentrum der Zwergenheit, das Herz des Ehernen Imperiums, die Heimstatt eines ganzen Volkes, von dem aus es sich weiter ausbreitete und seine Gänge in die Felsen hineintrieb. Von hier aus brachen Expeditionen auf, hier wurde Recht gesprochen, wurden Neuerungen eingeführt oder abgelehnt und Zwistigkeiten geschlichtet. An diesem Ort war der Geist der Ahnherren spürbar. Sie waren allgegenwärtig.
    Die Helmer hatten gute Arbeit geleistet. Die Helme an der Nordwand glänzten prächtig, geradezu stolz im
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