Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Titel: Aster, Christian von - Die grosse Erdfer
Autoren: Zwerg und Uberzwerg
Vom Netzwerk:
Höhlenschänken des Ehernen Imperiums erprügelt. Sie waren von der Blauen Ratte über Die schrundige Wurzel in den Knochenkeller und Dumpgrunts Bauch gezogen und schließlich in der Toten Funzel gelandet.
    Noch Jahrhunderte später erzählte man sich von der kompletten Verwüstung von Gornholds Bart, der größten Taverne des Inneren Distriktes, die die beiden Raufbolde an einem besonders guten Tag innerhalb von zwei Stunden zuwege gebracht hatten.
    Die Einrichtung der Funzel war jedoch seit der letzten Wurzelweihe ohnehin komplett zerstört und inzwischen durch Steine ersetzt worden. Hier hätten die beiden ewig weitermachen können, wäre an diesem Abend nicht etwas schiefgegangen.
    Dieses Mal nämlich trug Hrodborrk der Jüngere – der das Beißen und Würgen während der letzten Jahre beinahe zur Vollendung gebracht hatte – im Gegensatz zu sonst keinen Helm. Fazzgadt jedoch, der nach dem dritten Bier bereits Probleme hatte, seine eigenen Gliedmaßen auseinanderzuhalten, bemerkte diesen Umstand nicht und fuhr darum wie gewohnt fort. Er schrie, Hrodborrk würgte ihn, schlang die Beine um den mächtigen Bauch seines Gegners und zerrte mit den Zähnen hingebungsvoll an dessen Ohr.
    Dies war der Zeitpunkt, an dem sich die Schlägerei für gewöhnlich vom Tresen in den Raum zu entfalten pflegte. Heute allerdings zögerte Fazzgadt einen kurzen Moment. In dem Augenblick nämlich, als er seinen Gegner wie üblich mit seinem gesamten Körpergewicht von sich stoßen wollte, erblickte er hinter einem Humpen in der Nähe das wohl abscheulichste Geschöpf, das er je gesehen hatte.
    Spinnen hatte das Eherne Imperium unzählige zu bieten. Die Widerwärtigkeit dieser einen aber übertraf alle, die ihm bislang untergekommen waren.
    Sie war nicht nur größer, sondern auch so über die Maßen abstoßend, dass ihr Äußeres gar nicht ausreichend Platz bot und sie selbst von innen noch hässlich sein musste. Vielleicht faustgroß, von einem dünnen zottigen Pelz überzogen, trug sie an ihrer Unterseite einen funkelnden schwarzen Panzer, und ihre riesigen dunklen Augen starrten ihm im Widerschein der Fackeln wie das leibhaftige Böse entgegen!
    Ganz still hockte sie hinter dem Steinkrug, den dunklen Blick lauernd auf die beiden raufenden Zwerge gerichtet.
    Fazzgadt glaubte, ihm müsse der Bart ausfallen! Etwas an dieser Spinne verwirrte ihn. Sie erinnerte ihn an etwas. Etwas Altes, Bedrohliches, fast Vergessenes… Für einen kurzen Moment überlegte er, ob er sie mit dem Humpen zerquetschen sollte. Als Hrodborrk ihm dann aber mit einem Ruck den oberen Teil seines Ohres abriss, besann er sich stattdessen wieder auf die Choreografie ihrer Prügelei.
    Zu einem merkwürdigen wankenden und mit den Armen fuchtelnden Zwergenklumpen verschmolzen, taumelten beide einmal durch die ganze Höhle, bis Fazzgadt schließlich seinen Bierkrug hob, um ihn wie üblich mit aller Wucht auf Hrodborrks Helm niedersausen zu lassen.
    Noch während er dies tat, gewahrte er aus den Augenwinkeln wieder die Spinne, deren unergründlich finsterer Blick noch immer auf ihn und sein Gegenüber gerichtet war.
    Er packte den Humpen fester.
    Seit ehedem bildete die Humpen-Helm-Kombination den Endpunkt des ersten Drittels ihrer sich stetig wiederholenden Auseinandersetzung.
    Heute allerdings fehlte eine entscheidende Komponente…
    Fazzgadts Humpen sauste nieder.
    Kaum getroffen, ließ Hrodborrk von ihm ab. Fazzgadt taumelte zurück und erwartete den Sprungangriff seines Gegners, der üblicherweise erfolgte, sobald dieser seinen verbeulten Helm zurechtgerückt hatte. Das schien an diesem Abend jedoch ungewöhnlich lange zu dauern. Fazzgadt fragte sich bereits, wo der Fehler in der Choreografie liegen mochte.
    Dieses Problem beschäftigte ihn derart, dass er die besorgten Zwerge, die sich um seinen am Boden liegenden Gegner versammelt hatten, gar nicht bemerkte. Und als er dann Hrodborrk am Boden liegen sah, glaubte er zunächst, sein Gegner sei womöglich eingeschlafen. Das aber erklärte nicht das Blut, das aus seinem Schädel durch das verfilzte blassrote Haar auf den spröden Steinboden sickerte. Nachdenklich betrachtete Fazzgadt das rote Rinnsal, das sich langsam seinen Weg durch den Staub bahnte.
    Und da war es wieder: jenes unsäglich hässliche Spinnentier. Mit seinen haarigen Beinen hockte es mitten in der Blutlache, blickte von Hrodborrks reglosem Körper hinüber zu Fazzgadt, drehte sich dann um und tippelte eilends davon, wobei seine Beine feine rote
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher