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Askuja - Machenschaften im Planetenbund

Askuja - Machenschaften im Planetenbund

Titel: Askuja - Machenschaften im Planetenbund
Autoren: Sophie R. Nikolay
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machte sich auf den Weg. Fagal versuchte ruhig zu bleiben und an Pari zu denken, statt an die Schandtaten seines Vaters. Als er in das Zimmer trat, war alles wie gewohnt. Kriza saß am Tisch, nickte seinem Sohn zum Gruß zu, ehe er sich wieder der Holo-Card widmete. Der allmorgendliche gleiche Ablauf. An diesem Tag begrüßte Fagal dieses Schema zum ersten Mal.
    „Guten Morgen“, sagte er und setzte sich.
    Unterhaltung fand nur in Form von Selbstgesprächen Krizas statt, der sich über den gesunkenen Preis für den Uxia, ein nachtblau schimmernder Edelstein, aufregte und vor sich hin brummte. Fagal nahm sein Frühstück zu sich und bemühte sich, soviel Zeit am Tisch zu verbringen, wie gewöhnlich. Wobei, wenn er es genau betrachtete, seinem Vater würde vermutlich gar nicht auffallen, wenn er übereilt aufbrach. Um kein Risiko einzugehen, blieb er trotzdem beim normalen Ablauf.
     
    Eine halbe Stunde später saß er auf einem Gleiter und bewegte sich gemächlich durch die Straßen. Fagal genoss die morgendliche Betriebsamkeit in der Stadt. Alles wirkte so normal. Im Grunde war es auch ein normaler Tag für alle – nur nicht für Fagal. Zwar fuhr er jedes Mal raus zum Weltraumbahnhof, wenn ein Schiff der Lengi kam, doch niemals zuvor hatte er den gleichen Grund für den Besuch gehabt, wie an diesem Morgen. Die Beweisaufnahmen steckten in seiner Brusttasche. Zur Sicherheit hatte er alle Bilder noch auf einen Chip geladen, der in seiner Hosentasche steckte.
    Die Plattform mit den Hightech Gebäuden kam in Sicht und wie jedes Mal amüsierte Fagal der extreme Unterschied. Wo Hope alt und zum Teil verfallen anmutete, herrschte hier Glanz, Metall und Perfektion. Als er seinen Gleiter in der dafür vorgesehenen Reihe abstellte, näherte sich das große Schiff der Lengi.
    Das schwarze, oval konzipierte Raumschiff schwebte beinahe lautlos heran. Der Antrieb glich einem Flüstern und Fagal hatte mehrfach versucht zu verstehen, wie diese Technik funktionierte. Die Lengi teilten gerne ihr Wissen, doch für die meisten Arten war die Technologie zu komplex und kaum verständlich, so auch für Fagal.
    Das Schiff ‚parkte‘ und hielt sich in einer schwebenden Position nahe dem metallischen Boden der Plattform. Zwei Luken öffneten sich, die sich absenkten und als Aufgänge dienten. Der rechte wurde zum Be- und Entladen verschiedener Güter und Waren genutzt. Wie Fagal inzwischen wusste, befanden sich darunter auch Kisten mit gefälschten Papieren … sehr mutig, den interstellaren Handel so zu manipulieren. War sein Vater denn nie auf die Idee gekommen, dass die ‚Waren‘ kontrolliert werden könnten? Dass die Mac henschaften auffliegen könnten? Er wusste es nicht.
    Fagal nahm den linken Aufgang, der für Besucher und Passagiere gedacht war. Die glatte Oberfläche spiegelte im Licht und doch konnte man darüber laufen, ohne ins Rutschen zu kommen. Auf halbem Weg erkannte er den Wachposten, der wie immer an der Schwelle stand und dessen Augen nichts entgehen würde. Ein wohliges Kribbeln durchfuhr Fagal. Die Vorfreude auf den Kontakt zu diesem Volk machte sich in ihm breit. Es gab keine andere Art, die ihn so faszinierte.
    „Hallo Keshan“, grüßte er den Wachmann, der ihm zunickte.
    Fagal passierte ihn und trat ins Innere des Schiffes. Er kannte nicht alle Wege, Gänge und Räumlichkeiten. Doch wo er hinmusste, das war ihm bekannt. Er folgte den akkurat gleich aussehenden Fluren, deren Wände aus Milchglas zu bestehen schienen. Fagal war allerdings nicht sicher, ob es welches war. Er lief an dem Weg vorbei, den er sonst nahm, wenn er seinen Wissensdurst stillen wollte. Wo seine Füße ihn nun hintrugen, war zwar nicht neu, aber normalerweise hatte er keinen Grund, so weit bis ins Innere des Schiffes zu gehen. Das gleichförmige Aussehen der Wände und des Bodens machte es schwer, sich zu orientieren, wenn man den Weg nicht kannte. Fagal hatte ihn sich eingeprägt und gelangte, ohne sich zu verirren, kurze Zeit später zum Central-Office.
    Die Schiebetüren glitten automatisch und lautlos auf. Fagal lief hindurch, sah sich um, und entschied sich mit jemandem zu sprechen, den er schon kannte. Levai.
    Der Lengi saß an einem metallenen Schreibtisch, dessen Platte mit Touchpanels gefüllt war. Als Fagal vor ihm stehen blieb, blickte Levai auf.
    „Du? Was führt dich denn her? Nicht, dass es mich nicht freuen würde – es gibt wenige Menschen, die so wissbegierig sind, wie du Fagal.“
    „Diesmal bin ich nicht hier, um zu
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