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Askuja - Machenschaften im Planetenbund

Askuja - Machenschaften im Planetenbund

Titel: Askuja - Machenschaften im Planetenbund
Autoren: Sophie R. Nikolay
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Wunder. Er lebte am Randbezirk der Stadt, nahe der Unterschicht. Seine Arbeit als Schlosser reichte gerade aus, um sich über Wasser zu halten. Welcher Glücksstern auch immer ihm wohlgesonnen war, als er und Fagal sich über den Weg liefen, er dankte diesem für jede Minute, die er in den Armen des nächsten Machthabers verbringen konnte. Nicht wegen dessen Status, sondern weil er der schönste Mann war, den ganz Hope zu bieten hatte. Innerlich wie äußerlich.
    Pari gähnte noch einmal und schälte sich anschließend brav aus dem Bett. Kaum hatte er seine Kleidung übergezogen, hörte er die donnernden Schritte des Wachmanns. Es war schon reine Gewohnheit, hinter den gerafften Stoff des Baldachins zu treten, der das Kopfende des Bettes schmückte. Er passte gerade so in die Lücke zwischen Bett und Wand. Fagal hatte Pari nie angewiesen, sich zu verstecken, doch ihm erschien es besser zu sein, wenn er nicht gesehen würde. Diesmal trat der Wachhabende nicht in Fagals Räumlichkeiten, weshalb Pari wieder hervorkam, sobald die Schritte verhallten.
    „Ich verstehe dich nicht. Wäre es denn so schlimm, wenn dich hier jemand sehen würde?“, fragte Fagal belustigt.
    „Nein. Trotzdem halte ich es weiterhin für besser. Egal wie oft du dich noch darüber amüsierst.“
    Pari trat vor Fagal. Sie waren gleich groß und trotzdem nicht ebenbürtig. Ein kleiner Stich brannte in Paris Herz, denn er wusste, für sie beide gäbe es nie eine Zukunft. Er legte seine Hände um den Nacken seines Gegenübers, glitt mit den Fingerspitzen durch das dichte schwarze Haar und küsste ein letztes Mal für diesen Tag den Mund, der vergangene Nacht alles andere als sittsam gewesen war.
    „Übermorgen?“, fragte er hoffnungsvoll.
    „Ja. Ich erwarte dich wie immer“, erwiderte Fagal und lächelte leicht. „Ich freue mich.“
     
    *
     
    Nachdem Pari gegangen war, trat Fagal in sein Badezimmer. Schwarzer, blank geschliffener Stein dominierte den Raum. Eine gläserne Wanne stand in der Mitte auf einem Sockel. Die Burg und die Stadt erschienen vom Äußerlichen, als wären sie dem Mittelalter der Erde nachempfunden. Innerlich profitierten die Bewohner von all den technischen Entwicklungen, die von den unterschiedlichen Völkern der Allianz gebaut worden waren. Askuja bot genug Rohstoffe, um ein angesehener Handelspartner zu sein. Die Anbauflächen mit gut bestellten Feldern, die Pflanzenplantagen des Meeres, die Bodenschätze … Letzteren hatte Fagal die Ausstattung seiner Räumlichkeiten zu verdanken. Im Tausch gegen Edelsteine bekam man so viel Technik, wie man wollte.
    „Halb voll, neununddreißig Grad“, sagte er laut und gab damit der Wanne den Befehl, Wasser in der angegebenen Temperatur einzulassen. Nach dem Bad machte er sich fertig für das Frühstück mit seinem Vater. Die einzige Zeit des 30 Stunden langen Tages, die sie zusammen verbrachten. Nicht, dass er gerne länger mit ihm zusammen wäre. Im Gegenteil, die halbe Stunde während des Frühstücks reichte vollkommen.
     
    *
     
    Pari lief durch die Gassen, kaufte ein Maisbrot und trat schließlich durch die windschiefe Tür des Hauses, in dem er mit seinem Freund Firin eine Wohnung teilte. Ganz wie erwartet war dieser schon wach, denn er musste wie Pari zur Arbeit.
    „Guten Morgen“, grüßte Pari ihn gut gelaunt.
    „Du strahlst mit der Sonne um die Wette, also gehe ich davon aus, dass du eine sehr gute Nacht hattest“, erwiderte Firin und zwinkerte. Der Rotschopf wusste von der Liaison, die Pari mit Fagal verband.
    „Jaa … leider folgt immer das ernüchternde Aufwachen.“ Pari ließ sich auf der Holzbank nieder, die vor dem Tisch stand. Ihrem einzigen Tisch, der auch noch wackelte, weil der Boden uneben und die Beine krumm waren.
    „Du wusstest doch, worauf du dich einlässt.“
    Pari grunzte eine Zustimmung. Natürlich hatte er es gewusst. Trotzdem gelang es ihm nicht, die Affaire als das abzutun, was sie sein sollte. Eine Bettgeschichte. In den letzten Wochen hatte sich Fagal immer tiefer in sein Herz gegraben und es ließ sich nicht mehr aufhalten. Eines Tages würde er daran zerbrechen, das wusste er. Doch bis dahin würde er jede Minute genießen, die er mit diesem besonderen Mann verbringen konnte.
    „Fahrt ihr heute raus?“, lenkte Pari vom begonnenen Thema ab.
    „Kann sein. Vielleicht auch erst morgen. Es kommt darauf an, wie viel noch im Lager liegt.“ Firin arbeitete für Jakko, der eine Pflanzenplantage im Meer betrieb. Niemand auf Askuja aß diese,
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