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Askuja - Machenschaften im Planetenbund

Askuja - Machenschaften im Planetenbund

Titel: Askuja - Machenschaften im Planetenbund
Autoren: Sophie R. Nikolay
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denn alle Wasserpflanzen galten als ungenießbar. Das jedoch nur für den Menschen. Es gab Völker, die sahen die roten, grünen und gelben Pflanzen als Delikatessen an. Da es nicht viele Planeten mit einem so großen Wasservorkommen gab, bestand die Allianz darauf, dass alle besiedelten den Anbau betrieben.
    „Und was habt ihr zu tun?“
    „Ich muss noch das Tor fertigstellen.“ Pari rümpfte die Nase.
    „Ach ja, das für den schmierigen Kerl … Na dann wünsche ich dir viel Spaß beim Ausliefern“, bemerkte Firin mit leichter Schadenfreude, was ihm einen schiefen Blick seines Freundes einbrachte.

Flucht

 
     
     
     
     
     
     
     
     
    Nachdem der morgendliche Weckruf erklungen war und alle Arbeitskräfte sich aus den Betten gequält hatten, folgte die Aufstellung. Die Aufseherin schritt durch den Gang und achtete darauf, dass niemand sprach. Ihre grimmige Mimik reichte schon aus, dass sich jeder an das Sprechverbot hielt. Dafür musste sie nicht noch zusätzlich den Stab schwenken, den sie bei d em kleinsten Vergehen mit diabolischer Freude einsetzen würde. Die Stromschläge, die das Ding abgab, waren sehr schmerzhaft und niemand, der einmal das Vergnügen hatte, damit in Kontakt zu kommen, riskierte es ein zweites Mal.
    In Reih und Glied verließen die Arbeitskräfte schließlich die Schlafhalle. Als die Aufseherin einen älteren Mann maßregelte, weil er es gewagt hatte zu husten, senkten alle den Blick. Keiner bemerkte, dass ganz am Ende der Reihe eine junge Frau einen Ausfallschritt machte und sich unter einem der Etagenbetten versteckte …
    Die Minenarbeiterin trug die Bezeichnung AC24, was für Halle A, Reihe C und Bett 24 stand. Einen Namen hatte sie nicht, wie alle anderen innerhalb des Lagers.
    Die Schritte verhallten langsam und erst, als absolute Stille herrschte, traute sie sich aus ihrem Versteck heraus. Hektisch wanderten ihre Blicke umher, doch sie war allein. So lange hatte sie darauf gewartet. Seit Wochen schwelte der Plan in ihr.
    ‚Jetzt oder nie!‘, sagte sie sich und huschte durch die Tür. Der karge Vorplatz war leer und keine Menschenseele zu sehen. Sie wusste, wo sich im Augenblick alle befanden. In einer großen Halle, in der das Essen gereicht wurde. Von dort aus würden alle Arbeitskräfte in die Mine getrieben werden. Die Stille ließ den Kies, über den sie lief, zu laut knirschen. Es kam ihr ohrenbetäubend vor und erst, als sie die Grasfläche erreicht hatte, erlaubte sie sich wieder zu atmen. Ihr Herz raste, als wolle es mit ihren Beinen konkurrieren, die über die einsehbare freie Fläche rannten. Dann erreichte sie das schützende Maisfeld. Die hohen Pflanzen verschluckten sie und doch gönnte sie sich nicht, eine Pause einzulegen. Sie rannte, als ob es um ihr Leben ginge. Was ja auch den Tatsachen entsprach. Jede Flucht wurde bestraft. Nur wie, das bekamen die Arbeiter nicht mit …
    Die blonden Haare wehten hinter AC24 her, verfingen sich an den Pflanzen und verknoteten. Es spielte keine Rolle. Das Einzige, das zählte, war die Stadt zu erreichen. In Hope wäre sie sicher.
    Während sie das Feld durchquerte, blieb sie wiederholt an den Pflanzen hängen. Ihre dünne und verschlissene Arbeitskleidung riss an einigen Stellen auf, doch es kümmerte sie nicht.
    Keuchend verließ die Luft ihre Lungen und sie kämpfte sich weiter. Wie lang das Feld war, wusste AC24 nicht. Sie hoffte nur, wenn es endete, würde sie die Stadt sehen können.
    Erschöpfung machte sich in ihr breit und doch gestattete sie sich nicht, auch nur für einen Moment stehen zu bleiben. Dann hörte sie den Alarm. Der Ton schallte über das Feld und Panik ergriff sie. Schon jetzt hatte man bemerkt, dass sie fehlte! Mit letzter Kraft preschte sie weiter vorwärts und stolperte schließlich aus dem Feld heraus. Vor ihr lagen die ersten Gebäude , die sie erreichen würde, wenn sie sich durch das Getreidefeld schlug. Ohne nachzudenken rannte sie weiter, trieb ihre Beine zur Höchstleistung an. Die Halme zu durchqueren, stellte sich schwieriger heraus, als Anfangs gedacht. Doch sie gab nicht auf, schaffte es schließlich hindurch. Ihre Brust brannte, die Seiten stachen und ihre Beine zitterten. Doch noch war sie nicht am Ziel, nicht in Sicherheit. Vielleicht zweihundert Meter sandiger Boden trennten sie von der erhofften Rettung, der Zuflucht. AC24 biss Zähne aufeinander und trieb ihren Körper an, nicht aufzugeben. Jeder Atemzug brannte. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis sie um die Ecke eines Hauses
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