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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)
Autoren: Eoin Colfer
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zu wichtig, um seinen rudimentären Gnomischkenntnissen zu vertrauen.
    Trouble Kelp konnte es nicht fassen. »Was soll das denn? Gebt uns eure Terroristin, sonst töten wir unsere Terroristin?«
    »Wir können nicht einfach zulassen, dass jemand vor unseren Augen erschossen wird«, sagte Holly.
    »Auf keinen Fall«, stimmte Foaly ihr bei. »Wir sind schließlich keine Menschen.«
    Artemis räusperte sich.
    »Tut mir leid, Artemis«, sagte der Zentaur. »Aber ihr seid nun mal ein blutrünstiger Haufen. Gut, wir bringen gelegentlich größenwahnsinnige Wichtelinnen hervor, aber insgesamt sind wir ein friedliebendes Volk. Was vermutlich der Grund dafür ist, dass wir überhaupt hier unten leben.«
    Trouble Kelp knurrte drohend – eine seiner Waffen, die nur wenige Führungskräfte so überzeugend einsetzen konnten wie er, vor allem wenn sie (trotz Einlagen, wie Artemis vermutete) nur knapp einen Meter groß waren. Aber Troubles Knurren reichte aus, um die anderen zum Schweigen zu bringen.
    »Konzentriert euch, Leute«, sagte er. »Ich brauche Lösungen. Wir können Opal Koboi unter keinen Umständen freilassen, aber wir können auch nicht einfach tatenlos zusehen, wie sie ermordet wird.«
    Der Computer hatte die Erwähnung von Opals Namen registriert und blendete auf einem weiteren Bildschirm ihre Akte ein, nur für den Fall, dass jemand eine Gedächtnisauffrischung brauchte.
OPAL KOBOI: Wichtelin. Geniale Erfinderin und Unternehmerin. Anführerin des Koboldaufstands. Ließ einen Klon von sich züchten, um aus dem Gefängnis zu entkommen, und versuchte, das Erdvolk den Menschen auszuliefern. Verantwortlich für die Ermordung von Commander Julius Root. Ließ sich eine menschliche Hirnanhangdrüse einpflanzen, um stärker zu wachsen (wurde später wieder entfernt). Eine jüngere Ausgabe von Opal ist Captain Holly Short aus der Vergangenheit in die Gegenwart gefolgt und befindet sich nach wie vor in unserer Zeit; derzeitiger Aufenthaltsort unbekannt. Vermutlich wird sie versuchen, ihr gefangenes Ich zu befreien und in ihren eigenen Zeitstrom zurückzukehren. Opal belegt im ZUP-Ranking der Größten Feinde des Erdvolks die Plätze eins und zwei. Gilt als hochintelligent, ehrgeizig und psychotisch.
    Das ist ein gewagter Schachzug, Opal , dachte Artemis. Ein Schachzug, der katastrophale Auswirkungen haben kann.
    Er spürte, wie Holly neben ihn trat.
    »Was hältst du davon?«
    Artemis runzelte die Stirn. »Spontan würde ich vermuten, dass das Ganze nur ein Bluff ist. Aber Opal plant spontane Vermutungen immer mit ein.«
    »Es könnte auch eine List sein. Vielleicht schießt dieser Gnom nur mit einer Platzpatrone?«
    Artemis schüttelte den Kopf. »Nein, davon hätten sie nichts, außer unserem momentanen Entsetzen. Opal hat alles so geplant, dass sie in jedem Fall gewinnt, ganz gleich, wie die Sache ausgeht. Wenn ihr sie freilasst, ist sie frei. Wenn die jüngere Opal stirbt … was dann?«
    Butler meldete sich zu Wort. »Heutzutage kann man mit Spezialeffekten alles Mögliche anstellen. Was ist, wenn sie ihren Kopf nur in einer Computeranimation explodieren lassen?«
    »Nein, Butler«, sagte Artemis. »Denken Sie nach. Auch dadurch gewinnt sie nichts.«
    Foaly schnaubte. »Wenn die Gnome sie wirklich erschießen, wissen wir zumindest bald, ob das Ganze echt ist oder nicht.«
    »Stimmt«, sagte Artemis mit halbem Lachen. »Das merken wir auf jeden Fall.«
    Butler stöhnte. Das war wieder eine von diesen Situationen, wo Artemis und Foaly irgendetwas Technisches wussten und annahmen, dass alle anderen im Raum ebenfalls über die nötigen Kenntnisse verfügten. Das trieb Holly regelmäßig in den Wahnsinn.
    »Wovon redet ihr?«, fauchte Holly prompt. » Was wissen wir dann? Was merken wir auf jeden Fall?«
    Artemis sah sie an, als wäre er gerade aus einem Traum aufgewacht. »Im Ernst, Holly? Wir haben zwei Ausgaben desselben Wesens innerhalb eines Zeitstroms, und dir ist nicht klar, was das für Konsequenzen haben kann?«
    Auf dem Bildschirm standen die beiden Gnome wie Statuen hinter der zitternden Wichtelin. Der bewaffnete – Pip – sah ab und zu auf die Uhr, indem er mit dem Pistolenlauf den Ärmel seiner Jacke hochschob, aber davon abgesehen warteten sie geduldig. Opal blickte flehentlich in die Kamera, dicke Tränen rollten ihr über die Wangen und glitzerten in der Sonne. Ihr Haar wirkte feiner als sonst und ungewaschen. Ihr Juicy-Couture-Jogginganzug, den sie vermutlich in der Kinderabteilung irgendeiner exklusiven
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