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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)
Autoren: Eoin Colfer
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Menschenjunge?«
    »Welchen Prozentsatz?«
    »Was die Theorie angeht.«
    »Ach so. Wie wahrscheinlich die Explosionen sind?«
    »Genau.«
    Artemis überlegte. »Unterm Strich würde ich sagen, ungefähr neunzig Prozent. Wenn ich zum Wetten neigen würde und es jemanden gäbe, der sich auf so eine Wette einließe, würde ich meine letzte Goldmünze darauf setzen.«
    Trouble lief in der Kommandozentrale auf und ab. »Wir müssen Opal freilassen. Und zwar sofort.«
    Doch Holly überfielen Zweifel: »Das sollten wir uns gut überlegen.«
    Der Commander fuhr zu ihr herum. »Haben Sie nicht gehört, was der Menschenjunge gesagt hat, Captain? Kernspaltung! Wir können hier unten keine Kernspaltung gebrauchen.«
    »Natürlich, aber es könnte trotzdem ein Trick sein.«
    »Die Alternative ist zu schrecklich. Wir lassen Opal frei und schnappen sie uns wieder. Holen Sie mir Atlantis an den Apparat. Ich muss mit dem Gefängnisdirektor von Deeps sprechen. Ist Vinyáya noch dort im Dienst?«
    Artemis sprach leise, aber mit dem entschlossenen Tonfall, der ihn bereits im Alter von zehn Jahren zu einem geborenen Anführer gemacht hatte: »Es ist zu spät, um Opal freizulassen. Wir können nur noch versuchen, ihr das Leben zu retten. Und darauf hatte sie es von Anfang an abgesehen.«
    »Ihr das Leben retten?«, wandte Trouble ein. »Aber wir haben noch …« Er sah auf die Countdown-Anzeige. »Zehn Minuten.«
    Artemis klopfte Holly beschwichtigend auf die Schulter, dann löste er sich von ihr. »Wenn Ihre Bürokratie annähernd so gestrickt ist wie die der Menschen, werden Sie es nicht schaffen, Opal in dieser kurzen Zeit in ein Shuttle zu verfrachten. Was Ihnen vielleicht noch gelingt, ist, sie ins Zentrum des Reaktors bringen zu lassen.«
    »Reaktor? Welcher Reaktor?«
    Mahnend hob Artemis den Zeigefinger. »Noch eine weitere Frage, Commander, und ich sehe mich gezwungen, Sie von Butler knebeln zu lassen.«
    Kelp war kurz davor, Artemis rauszuwerfen oder ihn wegen irgendetwas verhaften zu lassen, aber die Lage war kritisch, und falls auch nur die geringste Chance bestand, dass dieser Menschenjunge ihnen helfen konnte …
    Er ballte die Hände zu Fäusten, bis die Knochen knirschten. »Also gut. Sprich weiter.«
    »Deeps wird durch einen natürlichen Reaktor betrieben, der in einer von Granit umschlossenen Uranerzschicht liegt, ganz ähnlich wie der in Oklo, Gabun«, erklärte Artemis. »Die Unterirdische Stromgesellschaft sammelt die Energie in kleinen Kapseln, die in das Uran eingelassen sind. Diese Kapseln sind mit Hilfe einer Mischung aus Wissenschaft und Magie konstruiert worden, damit sie einer mittleren Kernexplosion standhalten können. Diese Fakten kennt bei Ihnen jedes Schulkind, also müssten alle Unterirdischen hier im Raum sie kennen, oder?«
    Trouble, Holly und Foaly nickten. Jedenfalls kannten sie sie jetzt.
    »Wenn es uns gelingt, Opal vor Ablauf des Countdowns in eine dieser Kapseln zu bringen, wird die Explosion zumindest abgefangen, und wenn wir genug Absorptionsschaum hineinpumpen, bleibt sie vielleicht sogar körperlich unversehrt. Darauf würde ich allerdings nicht meine letzte Goldmünze verwetten. Anscheinend ist Opal bereit, das Risiko einzugehen.«
    Trouble hätte Artemis am liebsten den Zeigefinger in die Brust gebohrt, aber klugerweise hielt er sich zurück. »Willst du damit andeuten, das Ganze ist ein ausgefuchster Fluchtplan?«
    »Natürlich«, sagte Artemis. »Und so ausgefuchst ist er gar nicht. Opal zwingt die ZUP, sie aus ihrer Zelle zu lassen. Sonst wird ganz Atlantis mitsamt seinen Bewohnern zerstört, was für jeden – außer Opal – undenkbar ist.«
    Foaly hatte bereits die Grundrisse des Hochsicherheitsgefängnisses auf den Bildschirm geholt. »Das Zentrum des Reaktors befindet sich knapp hundert Meter unterhalb von Opals Zelle. Ich rufe den Direktor sofort an.«
    Holly wusste, dass Artemis ein Genie war und dass es niemanden gab, der besser geeignet war, die Pläne von Entführern zu erraten, aber es musste noch andere Möglichkeiten geben.
    Sie betrachtete die Gestalten auf dem Bildschirm und war entsetzt, wie gleichgültig die beiden Gnome wirkten in Anbetracht dessen, was sie vorhatten. Sie standen träge herum wie Jugendliche, ohne ihre Gefangene zu beachten, dreist in der Gewissheit ihrer Macht und kein bisschen peinlich berührt von den Masken, die ihren Gesichtsausdruck registrierten und, ins Groteske verzerrt, preisgaben. Diese Partymasken waren sehr beliebt bei Karaokefans, die
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