Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)
Autoren: Eoin Colfer
Vom Netzwerk:
ist er nicht übel geworden. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber Opal Koboi hatte technisch wirklich was drauf.«
    »Es … Er ist jetzt fünfzehn, nicht?«
    Verlegen tauchte Foaly hinter einem Gewirr von Schläuchen ab. »Äh, um genau zu sein, ist mir das Timing ein wenig aus dem Ruder gelaufen, deshalb ist er ein bisschen älter. Aber keine Sorge, ich habe ihn komplett überholt: Hautschrumpfung, Knochenkürzung, Knochenmarkinjektionen – ich habe sogar seine Gehirnwindungen geschmiert. Glaub mir, selbst seine Mutter würde den Unterschied nicht merken.«
    Er rieb sich die Hände und wechselte das Thema. »So, jetzt aber an die Arbeit. Zeig mir, wo Artemis gestorben ist.«
    »Da drüben«, sagte Holly und drehte sich um. »Neben dem …«
    Eigentlich wollte sie Turm sagen, doch sie verstummte staunend, als sie die unglaublichen Rosensträucher sah, die genau an der Stelle wuchsen, wo Artemis zusammengebrochen war.
    Die Fowl’schen Rosen waren eine regelrechte Sensation. Sie wuchsen am Fuß des Turms in einer perfekten, üppig blühenden Spirale, obwohl dort nie jemand Rosen gepflanzt hatte. Ihre ungewöhnlich leuchtenden orangeroten Blüten machten sie weithin sichtbar, und Juliet hatte die Aufgabe übernommen, dafür zu sorgen, dass keiner von den Dorfbewohnern sich auch nur eine einzige davon abschnitt.
    Wegen der Gerüchte bezüglich der kleinen Fabelwesen hatten die Leute, die in den Kleingärten arbeiteten, sie Zauberrosen getauft, was viel zutreffender war, als sie wohl jemals gedacht hätten.
    Butler trug den noch immer vom Zelt eingeschlossenen Klon auf seinen Armen, und musste plötzlich an die Nacht vor einigen Jahren denken, als er jemand anders über eine Wiese getragen hatte, während Artemis vor ihm durch das hohe Gras lief.
    Nur dass es damals Holly war.
    Foaly unterbrach seine Gedanken. »Butler, Sie müssen den Körper zwischen die Rosen legen, in die Mitte der Spirale. Ohne die Herz-Lungen-Maschine bleiben uns nur ein paar Minuten, bevor der Verfall beginnt.«
    Vorsichtig legte Butler den Klon auf eine weiche Stelle inmitten der Spirale, wo keine Dornen waren.
    Holly kniete sich neben ihn, um den Reißverschluss des Zelts zu öffnen. Sie zog die beiden Hälften der Plane auseinander, und vor ihnen lag Artemis’ neuer Körper, in ein Krankenhaushemd gehüllt.
    Foaly lief rasch um ihn herum, korrigierte die Lage der Arme und Beine und neigte den Kopf ein wenig nach hinten, um die Atemwege zu befreien.
    »Diese Rosen sind ein Zeichen«, sagte er. »Hier gibt es Magiereste. Und ich wette, dass die Form der Spirale ziemlich genau Bruin Faddas ursprünglicher Rune entspricht.«
    »Sie setzen Ihre Hoffnungen in ein paar Blumen, die auf der Wiese wachsen?«
    »Nein, Butler, natürlich nicht. Bruin Faddas Magie war mächtig, und jemand mit Artemis’ Willenskraft kann mit Leichtigkeit ein paar Monate überdauern.«
    Butler legte den Kopf in die Hände. »Was ist, wenn das nicht funktioniert, Holly? Was ist, wenn ich Artemis sterben lasse?«
    Rasch wandte Holly sich um. Ein Blick genügte, Butler stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Er hatte sich ein halbes Jahr stur geweigert, die Tatsachen zu akzeptieren, und würde sich für den Rest seines Lebens schuldig fühlen, wenn es nicht gelang, Artemis zurückzuholen.
    Wenn das nicht funktioniert, erholt sich Butler vielleicht nie wieder davon , erkannte sie.
    »Es wird funktionieren!«, sagte sie. »Und jetzt Schluss mit dem Gequassel und an die Arbeit. Wie lange haben wir, Foaly?«
    »Ohne die Maschine überlebt der Klon maximal fünfzehn Minuten.«
    Butler wusste, dass es für Proteste zu spät war. Er würde tun, was nötig war, damit dieser Plan eine Chance hatte zu gelingen.
    »Also gut, Holly«, sagte er und riss sich zusammen. »Was soll ich tun?«
    Holly hockte sich einen Meter vom Klon entfernt hin und schlang die Finger um ein paar Rosenstängel, ohne die Dornen zu bemerken, die sich in ihre Haut bohrten. »Es ist alles getan. Entweder er kommt, oder wir haben ihn für immer verloren.«
    Ich glaube, dann haben wir auch ein Stück von uns verloren , dachte Butler.
    Sie warteten, doch nichts Ungewöhnliches geschah. Die Vögel zwitscherten, die Hecke raschelte, und aus der Ferne klang das Brummen eines Traktors herüber. Vor lauter Anspannung rupfte Holly ganze Grasbüschel aus dem Boden. Während sie immer zappeliger wurde, betrachtete Butler das Gesicht des Klons und rief sich gemeinsame Augenblicke mit seinem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher