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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)
Autoren: Eoin Colfer
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Holly die Hände auf die Schultern und drückte sie auf einen Laborstuhl. »Du redest immer noch in der Gegenwartsform. Unser Freund ist tot, Holly. Vielleicht ist es an der Zeit, ihn loszulassen.«
    Holly stieß Foaly beiseite und sprang auf. »Ihn loslassen? Artemis hat mich im Zeitmeer auch nicht losgelassen. Und damals in London hat er Butler nicht losgelassen. Während des Koboldaufstands hat er ganz Haven City nicht losgelassen. Und jetzt sag mir, was das für ein Kokon ist!«
    Also erklärte Foaly es ihr, und die Umrisse von Artemis’ Idee wurden sichtbar, aber sie brauchten mehr Informationen.
    »Gab es noch etwas?«, fragte der Zentaur. »Hat Artemis sonst irgendwas gesagt oder getan?«
    Frustriert schüttelte Holly den Kopf. »Nein. Er wurde ein bisschen sentimental, was untypisch für ihn ist, aber unter den Umständen verständlich. Er sagte, ich soll dir einen Kuss von ihm geben.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Foaly auf die Stirn. »Nur zur Sicherheit.«
    Foaly war plötzlich ganz durcheinander und fast gerührt, aber er hüstelte und schluckte es schnell hinunter.
    »Er hat also gesagt: ›Gib Foaly einen Kuss.‹ Waren das seine genauen Worte?«
    »Nein.« Holly überlegte kurz. »Er hat mich auf die Stirn geküsst und gesagt: ›Gib ihm das von mir.‹«
    Der Zentaur grinste, dann lachte er laut und zog sie hinter sich her.
    »Wir müssen zusehen, dass wir deine Stirn unter ein Elektronenmikroskop kriegen«, sagte er.
    Auf dem Weg zum Berserkertor erklärte Holly Butler ihre Interpretation von Artemis’ Plan. Foaly trabte voran, wobei er irgendwelche Berechnungen vor sich hin murmelte und nach menschlichen Frühaufstehern Ausschau hielt.
    »Der Kokon ist das Gerät, in dem Opal ihren Klon herangezüchtet hat. Er wurde an Foaly übergeben, der ihn eigentlich vernichten sollte.«
    »Aber das hat er nicht getan«, vermutete Butler.
    »Nein. Und das wusste Artemis, weil er sich in das Recyclingarchiv der ZUP eingehackt hat.«
    »Artemis wollte also, dass Foaly einen Klon von ihm züchtet? Selbst ein alter Soldat wie ich weiß, dass man dafür DNA braucht.«
    Holly tippte sich auf die Stirn. »Deshalb hat er mir den Kuss gegeben. Im Speichel war genug DNA, um eine ganze Armee zu züchten, und das, ohne dass die Scanner im Shuttlehafen angeschlagen haben.«
    »Ein Genie bis zum Ende«, sagte Butler. Dann runzelte er die Stirn. »Aber sind Klone nicht arme, hirnlose Kreaturen? Nopal war ja kaum lebensfähig.«
    Foaly blieb am Rand des Kraters stehen und wandte sich zu ihnen um. »Ja, das stimmt, weil sie keine Seele hatte. Genau hier kommt die Magie ins Spiel. Als das erste Berserkerschloss verriegelt wurde, lösten sich alle unterirdischen Geister im Innern des Magiekreises von ihren Körpern, aber Artemis hatte möglicherweise genug menschliche Elemente und vor allem genug Willenskraft, um in dieser Welt zu bleiben, obwohl sein Körper gestorben ist. Es kann gut sein, dass seine Seele jetzt noch als ätherischer, ektoplasmischer Organismus in der Atmosphäre schwebt.«
    Butler wäre beinahe über die eigenen Füße gestolpert. »Wollen Sie damit sagen, Artemis ist ein Geist?« Er wandte sich zu Holly, in der Hoffnung auf eine ehrliche Antwort. »Will er damit allen Ernstes sagen, Artemis ist ein Geist?«
    Vorsichtig steuerte Holly den Schwebekarren den Abhang hinunter. »Dank des Zauberbanns haben die Berserker zehntausend Jahre als Geister existiert. Wenn sie so lange durchgehalten haben, ist es durchaus möglich, dass Artemis sechs Monate überstanden hat.«
    »Durchaus möglich?« , sagte Butler. »Ist das alles, was wir haben?«
    Foaly deutete auf eine Stelle in der Nähe des Turms. » Durchaus möglich erscheint mir zu optimistisch. Ich würde eher auf kaum vorstellbar tippen.«
    Holly löste die Verschlüsse des Behälters, der auf dem Schwebekarren stand. »Na und? Das kaum Vorstellbare ist doch Artemis’ Spezialität.«
    Butler nahm den Deckel ab, und was er dort im Innern sah, verschlug ihm den Atem, obwohl er damit gerechnet hatte. In einem durchsichtigen Zelt lag Artemis’ Klon, und sein Atem hinterließ einen leichten Nebel auf dem Plastik.
    »Artemis«, sagte er. »Er ist es. Hundertprozentig.«
    »Bei der Temperatur und Belüftung musste ich improvisieren«, sagte Foaly, während er den Klon von der Herz-Lungen-Maschine nahm. »Und da ich das Ganze nicht in meinem Labor machen konnte, hat er jetzt sechs Zehen am linken Fuß, aber für eine illegale Kellerzüchtung
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