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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)
Autoren: Eoin Colfer
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verengten sich, und sie wurde kalkweiß. Übelkeit und Schmerz breiteten sich in ihr aus.
    »Du wusstest es. Warum, Artemis? Warum hast du das getan?«
    Artemis antwortete ihr nicht. Holly kannte ihn gut genug, sie würde seine Beweggründe später durchschauen. Ihm blieben nur noch wenige Sekunden, und es gab Wichtigeres zu sagen.
    »Butler, Sie haben mich nicht im Stich gelassen. Ich habe Sie ausgetrickst. Schließlich bin ich ein strategisches Genie, und Sie waren bewusstlos. Ich möchte, dass Sie das im Gedächtnis behalten, nur für den Fall …«
    »Nur für welchen Fall?«, rief Butler durch das zähe grüne Licht.
    Auch diese Frage beantwortete Artemis nicht. Auf die eine oder andere Weise würde Butler es schon herausfinden.
    »Erinnerst du dich noch, was ich dir gesagt habe?«, fragte Artemis und deutete mit der Hand auf seine Stirn.
    »Ja, ich erinnere mich«, sagte Holly. »Aber …«
    Für weitere Fragen blieb keine Zeit mehr. Das grüne Licht zog sich wieder in das Berserkertor zurück wie von einer Pumpe aufgesaugt. Einen Moment stand Artemis noch unbeschadet da, und Butler ließ Holly los, um zu seinem Schützling zu eilen. Doch dann leuchtete Artemis’ Elfenauge grün auf, und als Butler den fallenden Jungen in seinen Armen auffing, war er bereits tot.
    Holly ging in die Knie und entdeckte Opal Kobois verdrehten Leichnam neben dem Tor. Die Überreste der schwarzen Magie hatten sich an mehreren Stellen in ihre Haut gefressen, so dass darunter der bleiche Schädel hindurchschimmerte.
    In diesem Moment kümmerte Holly der Anblick nicht, aber der starre Blick der Wichtelin würde sie für den Rest ihres Lebens in ihren Träumen heimsuchen.

Kapitel 19

    Sechs Monate später
    D ie Welt war widerstandsfähig, und so erholte sie sich langsam wieder. Auf den anfänglichen Donnerschlag der Zerstörung folgte eine Welle des Opportunismus, weil bestimmte Leute – genauer gesagt die Mehrheit der Bevölkerung – das Geschehene zu ihrem Vorteil nutzen wollten.
    Leute, die früher als New-Age-Ökohippies verspottet worden waren, wurden jetzt als Retter der Menschheit verehrt, da den anderen aufging, dass ihre altmodische Art der Jagd und des Ackerbaus die Familien über den Winter brachte. Glaubensheiler, Evangelisten und Zauberdoktoren hielten an Lagerfeuern aufrüttelnde Reden, und die Zahl ihrer Anhänger wuchs prächtig.
    Tausende von Dingen geschahen, die die Lebensweise der Menschheit auf der Erde veränderten, doch die beiden wichtigsten Ereignisse nach dem Großen Techno-Crash waren wohl die Erkenntnis, dass das Leben weiterging, und – die Entdeckung der Unterirdischen.
    Nach den ersten Monaten der Panik brachte ein Green-Lantern-Fan in Sydney das Internet wieder in Gang, weil er eine Möglichkeit fand, seine Antenne trotz der starken Explosionsschäden zu reparieren. Nach und nach kehrte das moderne Zeitalter zurück, als Amateure ein neues Handynetz aufbauten und die Fernsehsender von Jugendlichen übernommen wurden. Das Radio feierte ein großes Comeback, und einige der alten Sprecher mit den Samtstimmen wurden aus den Altersheimen gerollt, um Musiksendungen zu moderieren, bei denen wieder gute alte CDs gespielt wurden. Wasser wurde das neue Gold, und Erdöl rutschte als Treibstoff hinter Solar-und Windenergie auf Platz drei.
    Überall auf dem Planeten wurden seltsame Gestalten gesichtet, die wie aus dem Nichts erschienen. Es gab ein Knistern oder Krachen, und plötzlich waren da Beobachtungsposten mit kleinen Leuten drin. Eigentümliche Fluggeräte fielen vom Himmel, und vor der Küste zahlreicher großer Städte tauchten fahruntüchtige U-Boote aus dem Wasser auf.
    Das Dumme war nur, dass die fremdartigen Geräte sich selbst zerstörten und all die verhafteten Aliens oder Zauberwesen, oder was auch immer sie nun waren, innerhalb weniger Wochen spurlos verschwanden. Die Menschheit wusste nun zwar, dass sie nicht allein auf dem Planeten war, aber sie wusste nicht, wo sie diese seltsamen Wesen finden konnte. Und in Anbetracht der Tatsache, dass die Menschen es noch nicht einmal geschafft hatten, die Weltmeere zu erforschen, würden wohl mehrere Jahrhunderte ins Land gehen, bis sie eine Möglichkeit entwickelten, unter die Erdkruste vorzustoßen.
    Und so wurden die Geschichten immer weiter ausgeschmückt, bis niemand mehr daran glaubte, und die eine Videoaufzeichnung, die tatsächlich existierte, war nicht halb so überzeugend wie die Kindersendungen aus dem Samstagmorgenprogramm.
    Menschen aber, die
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