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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)
Autoren: Eoin Colfer
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fort. »Nur zwei Handabdrücke in einer Steinplatte. Aber was für Berechnungen ich dafür anstellen musste! Foaly hätte das niemals geschafft, das könnt ihr mir glauben. Dieser alberne Zentaur hat keine Ahnung, wie schwer es war, dieses Rätsel zu lösen: Zauberrunen in verschiedenen Dimensionen, Quantenphysik und Magiemathematik. Ich bezweifle, dass es auch nur vier Leute auf diesem Planeten gibt, die es geschafft hätten, den alten Trottel Bruin wieder zum Leben zu erwecken. Und ich musste das alles im Kopf machen. Ohne Bildschirm oder Papier. Einiges sogar auf telepathische Weise über mein jüngeres Ich. Ich habe nicht einmal meine Erinnerungen verloren, als die junge Opal starb, obwohl ich damit gerechnet hatte. Seltsam, nicht?«
    Artemis antwortete nicht. Er hatte sich in angeschlagenes, beleidigtes Schweigen zurückgezogen.
    »Also, das Ganze geht so«, sagte Opal munter, als würde sie einer Kindergartengruppe ein mathematisches Problem darlegen. »Wenn ich den ersten Handabdruck wähle, dann schließt sich das Tor für immer, und alle unterirdischen Seelen im Innern dieses Kreises werden befreit – außer meiner natürlich, denn ich bin durch die schwarze Magie geschützt. Aber wenn ich die unheimliche rote Hand wähle, dann wird die Macht der Danu freigesetzt, und die richtet sich nur gegen Menschen. Zu schade, dass wir von hier unten nicht viel davon mitbekommen, aber immerhin kann ich zusehen, wie du stirbst, und mir ausmalen, wie es all den anderen ergeht.«
    Artemis entwand dem Griff des einen Terrakottakriegers einen Arm, wobei er sich den Ärmel zerriss und die Haut aufschürfte. Bevor irgendjemand reagieren konnte, legte er seine Hand in das erste Schloss des Berserkertors.
    Natürlich geschah gar nichts, außer dass Opal sich vor Lachen schüttelte. »Du hast es nicht verstanden, Dummkopf. Nur ich kann wählen. Nicht du, nicht dieser armselige Zentaur Foaly und auch nicht deine kleine Elfenfreundin. Nur Opal Koboi. Das ist doch der Witz daran. Diejenige, die das Schloss öffnet, hat die Kontrolle über das Tor. Es ist auf meine DNA kodiert.« Vor lauter Selbstgefälligkeit lief Opals kleines Gesicht dunkelrot an, und ihr spitzes Kinn bebte. »Ich bin der Messias. Und ich werde das Blut der Menschheit vergießen, damit das Erdvolk mich verehrt. Ich werde einen Tempel um dieses alberne Tor erbauen lassen, das nirgendwohin führt, und dann werden sie Schulausflüge hierhin machen, damit die Kinder meine Geschichte erfahren.«
    Artemis hatte noch einen Funken Widerstand in sich. »Ich könnte es schließen«, sagte er. »Wenn ich ein bisschen Zeit hätte.«
    Opal starrte ihn überrascht an. »Du … du könntest es schließen? Hast du nicht zugehört? Oder habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt? Niemand außer mir kann das Tor schließen.«
    Das schien Artemis nicht zu beeindrucken. »Ich könnte es schaffen. Ich bräuchte nur eine Stunde, vielleicht auch nur zehn Minuten. Holly ist eine Elfe, sie besitzt Magie. Wenn ich ihre Hand und meinen Verstand benutze, kriege ich es bestimmt hin. Wie schwer kann es denn schon sein, wenn Sie es geschafft haben? Sie sind doch nicht mal so klug wie Foaly.«
    »Foaly!«, kreischte Opal. »Diese Witzfigur! Bastelt an seinen dämlichen Spielzeugen herum, obwohl es noch ganze Dimensionen zu erforschen gibt.«
    »Ich entschuldige mich bei dir, Holly«, sagte Artemis förmlich. »Du hast mich gewarnt, und ich wollte nicht hören. Du warst unsere einzige Chance, und ich habe dich ausgetrickst.«
    Opal kochte vor Wut. Sie stapfte um die chinesischen Krieger herum zu Juliet, die Holly immer noch am Kragen hielt, so dass der Kopf schlaff herabhing.
    »Du glaubst, dieses alberne Ding hätte jemals vollbringen können, was ich vollbracht habe?«
    »Das ist Captain Holly Short von der Zentralen Untergrund-Polizei«, sagte Artemis. »Erweisen Sie ihr wenigstens ein bisschen Respekt. Immerhin hat Holly Sie damals besiegt.«
    »Jetzt ist nicht damals«, entgegnete Opal. »Jetzt ist jetzt. Und jetzt ist das Ende der Menschheit gekommen.« Sie packte Hollys Hand und klatschte sie achtlos auf den Stein neben den beiden Handabdrücken des Berserkertors. »Oje, sieh nur. Das Tor geht nicht zu. Holly Short hat hier keine Macht.« Opal lachte grausam. »Arme, hübsche Holly. Stell dir nur mal vor, wenn deine Hand das Tor schließen könnte, dann wäre dein Leid sofort beendet.«
    »Wir könnten es schaffen«, murmelte Artemis, doch seine Augen waren jetzt halb geschlossen, und er
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