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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)
Autoren: Eoin Colfer
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magischen Licht auf.
    All diese verlorene Zeit. All diese Zwietracht, und niemand hat etwas davon. Was für eine Tragödie.
    Das Licht wurde heller, und einzelne Streifen lösten sich aus der Kuppel, verflüssigten sich gleichsam und schlossen sich um die Berserker innerhalb des Kreises. Einige verließen ihre Körper so leicht, als würden sie aus einem Mantel schlüpfen; andere wurden Glied für Glied herausgerissen und gen Himmel geschleudert. Oro ließ seinen Dolch fallen, angewidert von der Tat, die nötig gewesen war, und fuhr in einem grünen Feuerblitz aus Becketts Körper.
    Endlich , schien er zu seufzen, doch vielleicht hatte Artemis es sich auch nur eingebildet. Die Terrakottakrieger zerbarsten regelrecht, als die Berserkergeister sie verließen, und Artemis warf sich zum Schutz vor Splittern auf den Boden, wo er direkt neben Nopal landete.
    Ihre Augen leuchteten grünlich, und auf ihren Lippen lag etwas, das wie ein Lächeln aussah. Einen Moment lang schien sie Artemis anzusehen, dann verlosch das Licht in ihren Augen, und sie starb. Am Ende wirkte sie friedlich, und im Gegensatz zu den anderen Unterirdischen entstieg ihrem Körper keine Seele.
    Du hättest nie existieren sollen , erkannte Artemis, bevor sich der Gedanke an seine eigene Sicherheit in den Vordergrund drängte.
    Ich muss so schnell wie möglich aus der Magiekuppel heraus .
    Seine Chancen standen gar nicht so schlecht, aber das war keine Garantie, das wusste er. Er hatte im Lauf der letzten Jahre schon so oft entgegen aller Wahrscheinlichkeit überlebt, dass er sich auf Statistiken nicht verlassen konnte.
    Plötzlich kam Artemis der Gedanke, dass er als Mensch eigentlich nur durch die Wand dieser Magiekuppel springen müsste, dann wäre er in Sicherheit.
    All dieser geniale Verstand, und die Rettung liegt in einem einfachen Sprung.
    Sofort rappelte er sich hoch und lief zum Rand des Turms. Es waren nicht mehr als drei Meter. Schwierig, aber aus dieser Höhe durchaus zu schaffen.
    Was gäbe ich jetzt für ein Paar von Foalys Hummingbird-Flügeln , dachte er.
    Durch die grüne Schicht sah er Holly und Butler oben auf dem Hügel auftauchen und auf den Krater zulaufen.
    Bleibt da, meine Freunde , dachte er. Ich komme .
    Und Artemis sprang um sein Leben. Er war froh, dass Butler seine Bemühungen sah, denn was er da tat, war geradezu athletisch. Er hatte fast das Gefühl zu fliegen.
    Holly rannte den Abhang hinunter, ausnahmsweise sogar schneller als Butler. An ihren Mundbewegungen konnte Artemis sehen, dass sie seinen Namen rief. Seine Hände berührten die Haut der Magiekuppel und drangen hindurch, und Artemis verspürte eine Woge der Erleichterung.
    Es hat geklappt. Von jetzt an wird alles anders sein. Eine neue Welt, in der die Menschen und das Erdvolk zusammenleben. Ich könnte Botschafter werden .
    Doch dann fing ihn der Zauber wie ein Insekt in einer Haube, und er glitt an der Innenseite der Kuppel hinunter, als wäre sie aus Glas.
    Holly lief aus Leibeskräften, direkt auf das magische Licht zu.
    »Bleib da!«, rief Artemis, und der Ton seiner Stimme war leicht versetzt zu seinen Lippenbewegungen. »Der Zauber wird dich umbringen.«
    Holly rannte dennoch unbeirrt weiter, und Artemis konnte sehen, dass sie vorhatte, ihn zu retten.
    Sie versteht es nicht , dachte er.
    »Butler!«, rief er. »Halten Sie sie auf.«
    Der Leibwächter streckte seine massigen Arme aus, packte Holly und hielt sie fest. Sie versuchte sämtliche Befreiungsmanöver, die es gab, aber einem solchen Griff entkam niemand.
    »Butler, bitte. Das ist nicht richtig. Ich sollte an seiner Stelle sein.«
    »Warten Sie ab, Holly«, erwiderte Butler. »Artemis hat einen Plan.« Er kniff die Augen zusammen und spähte durch die grüne Kuppel. »Was ist Ihr Plan, Artemis?«
    Doch Artemis lächelte nur und zuckte die Achseln.
    Holly hörte auf, sich zu wehren. »Die Magie sollte einem Menschen nichts anhaben können. Warum hat sie dich noch nicht freigegeben?«
    Artemis spürte, wie die Magie ihn abtastete, als würde sie etwas suchen. Schließlich wurde sie fündig, und zwar in seiner einen Augenhöhle.
    »Ich habe ein Elfenauge – eins von dir, weißt du nicht mehr?«, sagte er und deutete auf seine braune Iris. »Ich dachte, meine menschlichen Gene wären stärker, aber diese Magie ist hochsensibel. Und intelligent.«
    »Ich hole den Defibrillator«, sagte Butler. »Vielleicht ist da noch ein Funke drin.«
    »Nein«, sagte Artemis. »Dafür ist es zu spät.«
    Hollys Augen
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