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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)
Autoren: Eoin Colfer
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enden. Butlers Problem hingegen war nicht mangelnde Koordinationsfähigkeit, sondern seine Größe: Er würde seine liebe Mühe haben, auch nur die Füße zwischen die Stabreihen zu zwängen.
    »Ah ja«, sagte Artemis. »Das Pömpelband. Ein Ökotaxi wäre doch bestimmt schneller, oder?«
    »Nein«, erwiderte Holly und schob Artemis auf den nächsten Bahnsteig. Dann versetzte sie ihm genau im richtigen Moment einen Stoß in die Rippen, so dass er unwillkürlich einen Schritt nach vorn auf das Band machte und den gewölbten Griff eines Pömpels umklammerte.
    »Wow«, sagte Artemis und benutzte damit ungefähr zum dritten Mal in seinem Leben einen Slangausdruck. »Ich hab’s geschafft!«
    »Ja, und morgen melden wir dich für die Olympiade an«, spöttelte Holly, die hinter ihm aufgestiegen war. »Kommen Sie, Mister Leibwächter«, rief sie Butler über die Schulter zu. »Ihr Schützling hält Kurs auf einen Tunnel.«
    Butler warf der Elfe einen Blick zu, der einen Bullen in die Knie gezwungen hätte. Holly war eine gute Freundin, aber sie konnte das Sticheln einfach nicht lassen. Vorsichtig trat er auf das Band, schob seine riesigen Füße in eine Lücke und bückte sich, um einen der winzigen Pömpel zu ergreifen. Von der Seite sah er aus wie eine übergewichtige Ballerina, die eine Blume pflücken wollte.
    Beim Gedanken an Opal Koboi blieb Holly das Grinsen allerdings im Halse stecken.
    Das Pömpelband trug seine Passagiere von der Argon-Klinik an einer Piazza im italienischen Stil vorbei zu einem niedrigen Tunnel, der mit Hilfe von Lasern in den massiven Fels gefräst worden war. Unterirdischen, die ihr Mittagessen in einem der Straßencafés einnahmen, erstarrte die Gabel in der Luft, als das seltsame Trio an ihnen vorbeiglitt.
    Der Anblick eines uniformierten ZUP-Officer auf dem Pömpelband war nicht weiter ungewöhnlich, aber ein schlaksiger Menschenjunge, der wie ein Bestatter gekleidet war, und ein Riese von der Größe eines Trolls mit rasiertem Schädel kamen eher selten vorbei.
    Da der Tunnel nur knapp über einen Meter hoch war, warf sich Butler flach auf das Band, wobei er etliche Pömpel umknickte. Seine Nase streifte beinahe die Tunnelwand, die mit hübschen fluoreszierenden Darstellungen aus der Geschichte des Erdvolks verziert war.
    Damit die jungen Unterirdischen jedes Mal, wenn sie hier vorbeikommen, etwas über ihr Erbe erfahren. Was für eine wunderbare Idee , dachte er, doch schließlich unterdrückte er seine Bewunderung und übte sich in Disziplin. Sein Gehirn musste sich auf seine Pflichten als Leibwächter konzentrieren, er konnte es sich nicht leisten, kostbare Neuronen aufs Staunen zu verschwenden, solange er hier unten war.
    Heb dir das für den Ruhestand auf , rief er sich zur Ordnung. Dann kannst du deine Gedanken zurückwandern lassen und die Kunst genießen .
    Vor dem Polizeipräsidium erstreckte sich ein großer gepflasterter Platz, in dessen Mitte das Eichelabzeichen der Zentralen Untergrund-Polizei kunstvoll aus goldbeschichteten Steinen eingearbeitet war. Aus Sicht der ZUP-Officer reine Verschwendung, denn sie gehörten nicht zu der Sorte, die sinnierend am Fenster stand und sich daran erfreute, wie die Erdsonne jeden einzelnen vergoldeten Stein aufschimmern ließ.
    An diesem Tag schienen überhaupt alle geradezu magnetisch aus ihren Büros in den vierten Stock gezogen worden zu sein und drängten sich vor der Kommandozentrale, die direkt neben Foalys Labor lag.
    Holly strebte direkt auf die dichteste Stelle zu und schob sich mit spitzen Ellbogen durch die merkwürdig stille Menge. Butler brauchte sich nur einmal zu räuspern, und schon teilte sich der Haufen wie von Geisterhand. Durch die entstandene Schneise ging Artemis schnurstracks in die Kommandozentrale, wo Commander Kelp und Foaly wie gebannt vor einem wandgroßen Bildschirm standen.
    Foaly bemerkte das erschrockene Luftschnappen, das Butler stets begleitete, wenn er in Haven unterwegs war, und blickte sich um.
    »Mögen die Vieren mit dir sein«, flüsterte er Artemis zu – sein Standard-Begrüßungsspruch der letzten sechs Monate.
    »Ich bin geheilt, wie Sie sehr wohl wissen«, entgegnete Artemis würdevoll. »Was ist denn los?«
    Holly stellte sich neben Trouble Kelp, der ihrem früheren Chef, Commander Root, mit den Jahren immer ähnlicher wurde. Nichts konnte Commander Kelp mehr aufhalten; einmal hatte er sogar versucht, einen Troll zu verhaften, der sein Bonbonpapier einfach auf die Straße geworfen hatte. Seither
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