Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)
Autoren: Eoin Colfer
Vom Netzwerk:
ist es ihm tatsächlich gelungen, einen Zwerg zu fesseln, den es zu eurem Anwesen gelockt hatte. Von dem Augenblick träumt er bestimmt heute noch.«
    »Schön für ihn.« Artemis kam ein Gedanke. »Warum hat es den Zwerg zu unserem Anwesen gelockt?«
    »Weil es dort überdurchschnittlich viele Magiereste gibt. Irgendwas muss auf dem Fowl’schen Anwesen einst passiert sein. Etwas, bei dem gewaltige Magiemengen freigesetzt wurden.«
    »Und diese Überreste bringen uns auf merkwürdige Ideen und wecken in den Fowls den Glauben an Magie«, murmelte Artemis gedankenverloren.
    »Genau. Die klassische Kobold-oder-Ei-Situation: Habt ihr an Magie gedacht und deshalb Magie gefunden? Oder hat die Magie euch dazu gebracht, nach Magie zu suchen?«
    Artemis machte sich ein paar Notizen auf seinem Smartphone. »Dieses Ereignis, bei dem Magie freigesetzt wurde – haben Sie eine Idee, was das gewesen sein könnte?«
    Argon zuckte die Achseln. »So weit reichen unsere Aufzeichnungen nicht zurück. Ich vermute, das muss zu der Zeit passiert sein, als das Erdvolk noch an der Oberfläche gelebt hat, also vor über zehntausend Jahren.«
    Artemis stand auf und trat an den Schreibtisch des Gnoms, den er um mehrere Kopflängen überragte. Er hatte das Gefühl, er schuldete dem Professor etwas für seine Relations theorie, mit der er sich auf jeden Fall eingehender beschäftigen würde. »Professor Argon, sind Sie als Kind über den großen Onkel gelaufen?«
    Argon war so überrascht, dass er auf diese persönliche Frage ehrlich antwortete, was für einen Psychologen höchst ungewöhnlich war. »Ja, das bin ich.«
    »Und hat man Sie gezwungen, Spezialschuhe mit Einlagen zu tragen?«
    Argons Neugier war geweckt. Er hatte seit Jahrhunderten nicht mehr an diese grässlichen Schuhe gedacht; bis zu diesem Moment hatte er sie sogar völlig vergessen. »Nur einen, am rechten Fuß.«
    Artemis nickte wissend, und Argon kam es so vor, als hätten sie die Rollen getauscht und er wäre der Patient.
    »Ich vermute, dadurch wurde zwar Ihr Fuß gerichtet, aber Ihr Oberschenkelknochen hat sich dabei ein wenig verdreht. Daher die Schmerzen in Ihrer Hüfte. Aber das müsste sich mit einer einfachen Schiene korrigieren lassen.« Artemis zog eine zusammengefaltete Papierserviette aus der Tasche. »Während der letzten Male, als Sie mich warten ließen, habe ich eine Zeichnung angefertigt. Foaly kann Ihnen die Schiene bestimmt bauen. Es kann sein, dass ich mit den Maßen ein paar Millimeter danebenliege, Sie sollten das also sicherheitshalber noch mal nachmessen lassen.« Er beugte sich hinunter und stützte sich mit beiden Händen auf der Tischplatte ab. »Kann ich jetzt gehen? Habe ich meiner Pflicht Genüge getan?«
    Der Professor nickte missmutig und beschloss, diese Sitzung lieber nicht in seinem Buch zu erwähnen. Er sah Artemis nach, der den Raum durchquerte und sich unter dem Türrahmen hindurchbückte.
    Dann musterte er die Zeichnung auf der Serviette, und spürte instinktiv, dass Artemis recht hatte, was seine Hüftschmerzen betraf.
    Entweder ist der Junge das vernünftigste Wesen auf der Erde , dachte er, oder er ist so vermurkst, dass unsere Tests nicht mal an der Oberfläche kratzen .
    Argon nahm einen Stempel aus seiner Schublade und drückte das Wort GEHEILT in dicken roten Buchstaben auf Artemis’ Akte.
    Hoffen wir’s , dachte er.
    Butler, Artemis’ Leibwächter, wartete draußen vor Professor Argons Büro auf seinen Schützling. Er saß auf einem extragroßen Stuhl, den der Zentaur Foaly, Technischer Leiter der Zentralen Untergrund-Polizei, für ihn entworfen hatte.
    »Ich kann’s einfach nicht mit ansehen, wie Sie auf einem unserer Stühle hocken«, hatte Foaly zu ihm gesagt. »Es tut mir in den Augen weh. Sie sehen aus wie ein Affe, der aus einer Kokosnuss quillt.«
    »Also gut«, hatte Butler mit seinem dröhnenden Bass geantwortet. »Ich nehme das Geschenk an, und sei es nur, um Ihre Augen zu schonen.«
    In Wirklichkeit war er mit seinen fast zwei Metern sehr froh gewesen, in dieser Stadt, die für Leute von höchstens einem Meter Größe gebaut worden war, endlich eine bequeme Sitzgelegenheit zu haben.
    Der Leibwächter stand auf und reckte sich, wobei er die Hände flach an die Decke drückte. Zum Glück hatte Argon einen Hang zum Größenwahn, sonst hätte Butler in der Klinik nicht einmal aufrecht stehen können. Für ihn sah dieses Gebäude mit seinen gewölbten Decken, golddurchwirkten Tapeten und auf alt gemachten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher