Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Titel: Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht
Autoren: Ricarda Jo Eidmann
Vom Netzwerk:
macht nicht wirklich Freude. Aber es könnte mich noch schlimmer treffen. Und dann immer wieder dieser Ärger mit meiner Ex. Die hat mir gestern Abend mitgeteilt, dass sie sich aufgrund der Trennung vielleicht überlegt, nicht mehr arbeiten zu gehen. Sie macht es sich wirklich einfach. Ich lasse sie in dem Haus wohnen und sie hat irgend so einen anderen Beischläfer und ich zahle alles. Ich weiß auch gar nicht, ob es so richtig ist, was ich mache. Aber meine Tochter hat es jetzt auch schwer. Sie macht sich was vor und denkt, alles würde irgendwann wieder in Ordnung sein. Auch wenn wir es dem Kind längst erklärt haben. Meine Tochter weiß ja nicht, dass die Mutter schon längst wieder anderweitig versorgt ist. Ihr Typ hat ja auch eine Beziehung geopfert. Dabei war alles gar nicht wirklich so prickelnd, außer dem bisschen S/M war da nicht wirklich was richtig Besonderes und Ausgefallenes dabei. Das, was ich bisher seit der Trennung erlebt habe, ist schon aufregender als das, was ich in meiner Ehe erlebt habe. Ich glaube, ich habe mir lange etwas vorgemacht. Aber ich habe sie sehr geliebt.«
    »Und seit wann hat sie den Anderen?«
    »Ich denke, das hat vor etwa einem Jahr angefangen. Ich habe bemerkt, dass sie sich verändert hat. Ich darf eigentlich gar nichts sagen, ich hatte zwischendrin auch meine Affären. Nur da hatte sich nie was zwischen uns geändert. Sie hat einfach gleich auf Liebe gemacht. Irgendwann war es mir einfach zu bunt und da habe ich mal in ihren Email-account geschaut. Da standen Sachen drin, die hat sie mit mir nie so gelebt. Ist schon verrückt. Das hat mich ziemlich gekränkt. Ich hab immer alles gemacht, aber meine Befriedigung musste ich mir woanders holen«, führte er aus.
    »Vielleicht liegt es daran, dass ihr ein Kind miteinander habt und sie dich als was Besonders sah. Das gibt es sowohl auf der Männer- als auch auf der Frauenseite. Da bleibt die Leidenschaft komischerweise oft auf der Strecke. Wobei ich so was eher bei Männern festgestellt habe. Die eigenen Frauen, die ihre Kinder zur Welt gebracht haben bekommen dann so was Heiliges.«
    »Na wir hatten unsere S/M Fantasien schon vor der Ehe entwickelt. Das hatte uns beide ziemlich heftig gekickt, wenn ich sie gespankt habe. Das machte ihr richtig Spaß, auch als das Kind schon da war. Aber der Sex an sich war nicht wirklich facettenreich. Ich habe das dann mit anderen gelebt. Aber mit dem anderen gehen auf einmal ganz andere Sachen, ich verstehe das alles nicht, warum sie diese Lust nicht mit mir hat leben können. Das treibt mich, wenn ich darüber nachdenke, in ein richtiges Tief.«
    Ich schluckte. Ich fand es gut, dass er mir gegenüber so offen war. Aber wie weit hatte er sich denn schon tatsächlich von ihr gelöst?
    »Und du bist sicher, dass du bereit für etwas Neues bist?«
    »Berechtige Frage. Wenn ich mich jetzt nicht endlich ausleben soll, wann dann? Nein, ich habe keine Zeit mehr zu verlieren. Ich will alles ziemlich intensiv und bin auch bereit, mich darauf einzulassen. Das kannst du mir schon glauben. Ich weiß was ich will. Nur soll es jetzt in vielerlei Hinsicht stimmen.«
    »Man hat nie eine Garantie, dass es gut wird. Ich selbst habe auch immer ein Stück Restbeziehung in eine neue Beziehung hineingetragen. Und ich will auch einen Mann, der seine Gedanken mit mir teilt. Das schafft eine Nähe, die ich mir von einer Beziehung wünsche.«
    »Ja, ich auch. Eine Frau, mit der ich nicht reden kann, wäre nichts für mich.«
    »Dass wir kein Kind miteinander haben, hat den Vorteil, dass wir uns nicht hauptsächlich über dieses Thema unterhalten müssen.«
    Ich ließ ihn einen Moment alleine, ging auf die Toilette und als ich wiederkam, hatte er sich den Veranstaltungskalender angesehen.
    »Hast du gesehen, dass es hier auch einen Tangokurs gibt? Der nächste fängt nach den Sommerferien an. Hättest du darauf Lust?«, fragte er mich.
    »Warum nicht, ich habe schon mal zwei Kurse besucht, ist aber schon lange her und ich glaube, es ist gerade für einen Anfänger gut, wenn einer von beiden schon ein bisschen weiter ist.«
    »Das heißt also ja?«
    »Warum nicht. Ich weiß, dass es immer donnerstags ist.«
    »Das passt ganz gut bei mir. Ich bin meist nur Dienstag auf Mittwoch oder tags darauf in Augsburg.«
    »Na und wenn mal eine Stunde ausfällt, das wäre ja auch nicht so dramatisch. Oder?«
    »Nein, das kriegen wir schon hin.«
    »Und, wie schmeckt er dir?«, fragte André nach.
    »Ganz gut.«
    »Wie wirkt es auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher