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Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Titel: Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht
Autoren: Ricarda Jo Eidmann
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der Cuba goes Bizarre . Als wir um die Ecke zum Eingang bogen waren viele Menschen draußen und unterhielten sich. Vor dem hinteren Spielraum schenkte Rafael frischen Apfelsaft aus. Wir nahmen gerne ein Glas zu uns.
    »Das ist das Motto `Alles über den Apfel`. Jens wird nachher darüber berichten.«
    Wir nahmen unsere Gläser mit nach drinnen und suchten uns einen Platz. Wir setzten uns zu einem Bekannten, Franz, und seiner Jugendliebe, die er das erste Mal hierher mitgebracht hatte.
    »Und Franz, wie geht es dir?« Ich hatte gehört, dass seine Frau sich von ihm getrennt hatte, wollte aber nicht sofort mit diesem Thema beginnen. Er war bei jedem Treffen des Cuba goes Bizarre dabei, auch schon auf der ein oder anderen Party. Seine Frau ließ ihm Freiraum, hatte nun aber eh genug.
    »Mir geht es gut.«
    »Und was ist mit deiner Frau?«
    »Was soll sein? Es ist wie immer. Ich mache mein Ding.«
    »Ach, sie erlaubt dir deine Affären.«
    »Ja, sie weiß, dass ich auch mal was mit einer anderen Frau habe«, erklärte er.
    »Da ist sie mittlerweile so tolerant?«
    »Es ist ja nie etwas Ernstes. Ich habe immer nur kurz was mit anderen.«
    »Und das macht einen Unterschied?«
    »Emotional bin ich meiner Frau absolut treu.«
    »Deshalb habe ich ja nichts mehr mit ihm«, erklärte seine Ex Natascha.
    »So kann man sich das auch verkaufen«, kam von mir.
    »Ich wusste schon, warum ich ihn nicht geheiratet habe.«
    »Ach, er wollte dich heiraten.«
    »Lang, lang ist es her.«
    »Aber die Männer hier sind nicht wirklich gut.«, schaute ich in die Runde. Niemand, der mir gefallen würde.
    Doch bald kam ein großer Mann zur Tür herein, alleine. ´Der könnte gut zu Natascha passen´, die auch hochgewachsen war, dachte ich mir. Ich sprach ihn an und holte ihn zu uns an den Tisch. Er kam von der Bergstraße, er sei Bauer und jetzt im Controlling tätig. Seine Stimme hatte einen unangenehmen Klang. Mir hätte er nicht gefallen. Natascha war auch nicht wirklich begeistert. Langsam nahmen alle Leute ihre Plätze ein und die Veranstaltung sollte beginnen.
    Wo sonst die Tanzfläche war, lagen auf einem großen Tisch in Gruppen sortierte Äpfel mit Schildern, die Auskunft über die Apfelsorte gaben. Jens bat die Anwesenden um Aufmerksamkeit:
    »Meine Lieben. Ich habe Euch heute ein besonderes Thema mitgebracht. Es geht heute um den Apfel. ´Schon wieder der Apfel und der Sündenfall´, dachte ich. Henry und ich hatten wohl dieses Thema angezogen.

    Nach dem Vortrag waren etliche Leute an dem Tisch und ließen sich von Lisa Äpfel aufschneiden, die sie dann kosteten. An der Bar hatte ich einen Mann entdeckt, der mit einer blonden Frau da war. Schlank, groß gewachsen, mit kurz geschorenen Haaren und dunklem Teint.
    Irgendwann stellte sich Ilse auf die Bühne und begann ein Lied über den Apfel zu singen. Es tat in den Ohren weh, aber Jens, ihr Mann, war immer so stolz, wenn sie etwas darbot. Das war ganz entzückend. Aber Singen konnte sie wirklich nicht. Sie war dafür eine wunderbare Tangotänzerin. Nach ihrer Darbietung gab es noch ein kleines Theaterstück und wir waren aufgefordert zu erraten, wo es spielte. Als Preis gab es einen großen Korb mit verschiedenen Äpfeln.
    Als die Veranstaltung zu Ende war nahm Andrea das Mikrofon, wie sie, es zuvor mit Luc abgesprochen hatte, ging auf die Bühne und sang »Jeder kleine Spießer macht das Leben mir zur Qual, denn er spricht nur immer von Moral. Und was ich auch denk und tu, man sieht ihm leider an, dass er niemand glücklich sehen kann. Sagt er dann, zu meiner Zeit gab es so was nicht, dann frag ich voll Bescheidenheit mit lächelndem Gesicht: Kann denn Liebe Sünde sein? Darf es niemand wissen, wenn man sich küsst, wenn man einfach alles vergisst, vor Glück? Niemals werde ich bereuen, was ich tat und was aus Liebe geschah. Das müsst ihr mir schon verzeihen. Dazu ist sie ja da…«
    Danach gab sie noch ein von mir geliebtes Lied zum Besten: »Man nennt mich Miss Vane, die berühmte Bekannte, Yes Sir…«
    Und dann wollte ich eine rauchen und ging nach draußen, denn da hatte man sich inzwischen versammelt, um Jens beim Kältern zuzusehen. Er hatte alles mitgebracht. Die Maschine, in die jeder die Äpfel reinschmeißen durfte, wo sie gehechselt wurden, um sie danach in einer Vorrichtung auszupressen und einen wunderbaren, frischen Saft zu bekommen.
    »Es schmeckt einfach köstlich«, lobte ich das Ergebnis.
    Auch Henry trank gleich zwei Gläser davon. Er ließ heute den Rotwein
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