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Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Titel: Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht
Autoren: Ricarda Jo Eidmann
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mich fünf Minuten später an:
    »Brav!«
    »Dein Wunsch sei mir Befehl«, erklärte er mir. Also hatte ich jetzt entweder seine devote Seite gekitzelt oder er ist unglaublich scharf und schon ergeben.
    Er wolle mich so gern wieder sehen, aber bald würde er mit seiner Familie in Urlaub fahren. Er hätte zwei Mädchen, Zwillinge, kaum drei Jahre alt und vor dem Urlaub noch eine Menge zu tun. Und nach der Woche Familienurlaub hatte er noch einmal eine stressige Woche vor sich, aber danach sei er wieder in meiner Nähe. Er habe eine Käserei und muss zu Kunden. Bei mehreren Märkten im Unkreis plane er seine Waren zu verkaufen. Da habe er immer allerlei vorzubereiten. Na dann hatte ich also Recht. Aber seine Frau wäre seit der Geburt der Zwillinge eher körperlich abwesend ihm gegenüber. Es sei schade. Es sei schwierig. Er hatte mit ihr nie etwas in der Richtung, die ihn wirklich faszinierte. Trotzdem hatte er sich entschieden, mit ihr eine Familie zu gründen. Auch hier beschlich mich der Vergleich mit Henry. Vermutlich war sie einfach eine wunderbare Frau und die richtige Mutter für seine Kinder. Und man kann nicht immer alles haben. Mit dem einen Menschen verbindet man etwas anderes als mit dem anderen. Seine Frau war auch nicht an seinem Vorleben interessiert. Vielleicht mit guten Grund. Vielleicht ein weiser Entschluss. Aber sie kannte nur die eine Seite, vielleicht für sie die helle. Was würde sie sagen, wenn sie wüsste, welche Gedanken er hatte, was ihn kickte? Besser nicht. Und ich. Wie will ich mit dieser Situation umgehen? Jemand, der für mich nie da sein würde, weil es zum einen die familiäre Situation nicht zuließ und zum anderen, weil sein Wohnort im Allgäu viel zu weit von mir entfernt war.
    Doch ich hatte meinen Auftrag, ein großes Gartenanwesen mit Skulpturen einzurichten. Ich hatte genug zu tun.
    »Ich hätte jetzt Lust, mit dir einen Porno anzuschauen und den dann nachzuspielen…
    …nun tue ich es im Kopf und… Schlaf schön«, verabschiedete er sich am Abend.
    »Alles… Wie soll ich es aushalten, erst in drei Wochen von dir gevögelt zu werden? Ich bin jetzt schon ganz scharf auf dich. Träum schön.«
    Am nächsten Tag schaute ich nach ihm im Internet. Ich wusste ja jetzt, was er beruflich machte. Ich kannte zwar nur seinen Vornamen, aber ich wurde fündig. Eine kleine, aber feine Bio-Käserei hatte er. Kein Wunder, dass er so beschäftigt war.
    Aber auch er recherchierte. Er war megastolz, als er herausgefunden hatte, dass ich schon mal einen Designpreis bekommen hatte. Nichts großes, aber immerhin hatte man meine Arbeit schon gewürdigt.
    Am nächsten Morgen kam eine SMS: »Lust auf was Verrücktes?«
    »Was heißt verrückt? Oder meinst du ein Treffen?«
    »…in München.«
    »Ich habe einen Auftrag. Ich kann nicht weg.«
    »Prüf es doch mal! Es wäre cool und verrückt.«
    »Ich weiß jetzt einige Hard Limits, aber Spielzeuge will ich.«
    »So so.« schrieb er karg. »Na, ich fahre am Donnerstag um sechs Uhr nach München…dann müsste ich um vierzehn Uhr zu dir… drei Stunden dich vernaschen und dann noch zurück in den Allgäu. Das ist zu heftig. Ich habe da auch keinen Termin in deiner Gegend und man weiß, dass ich in München bin. Das geht alles nicht so gut. Wenn irgendetwas passiert, wie soll ich das erklären? Das ist keine gute Idee. Das müssen wir anders regeln. Versuche doch mitzukommen.«
    Aber so sehr ich mir auch wünschte, ihn schnell zu sehen, ich konnte mir nicht frei nehmen. Ich fand es auch irgendwie abstrus, zum Vögeln nach München zu fahren, selbst wenn wir dann eine Übernachtung organisieren könnten.
    In der Zwischenzeit hatte er noch mehr über mich herausgefunden, wollte weitere Bilder meiner Skulpturen sehen.
    »Wenn ich gewusst hätte, wie kreativ du bist, dann hätte ich vor lauter Respekt nur gestottert. Ich bin wirklich begeistert von dir.«
    Henry hatte sich nicht diese Mühe gemacht. Meine letzten Freunde wussten, was ich tat, aber Stefan wollte alles von mir wissen, nahm sich die Zeit für mich. Auch wenn wir telefonierten, ging es um das, was uns täglich beschäftigte, was wir auch beruflich erlebten, auch wenn die SMS meist erotisch eindeutig waren. Es hatte irgendwie beides.
    Dank Google Earth hatte er bereits das Haus gesehen in dem ich wohnte und hatte nun meine Adresse, die er noch mit mir abglich. Er wollte mir etwas schicken.
    Am nächsten Tag kam ein Paket mit zehn verschiedenen Käsesorten. Alles Hartkäse, verschiedenste
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