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Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Titel: Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht
Autoren: Ricarda Jo Eidmann
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noch einmal eine Wiederholung.«
    »Nein, wir haben uns nach der Trennung nicht mehr gesehen.«
    »Wie sind denn seine Bemühungen?«
    »Sehr stark. Er schickt mir ständig SMS.«
    »Also bemüht er sich sehr?«
    »Ja. Es ging ihm furchtbar, er sagte er fühle sich elend und wolle mich zurück.«
    »Na sagen wir mal so, wenn Sie sagen, sie mögen ihn, der bedeutet ihnen einiges.«
    »Ja, das ist so. Was bedeutet das. Was ist da die Konsequenz? Soll ich mich wieder mit ihm treffen?«
    »Wenn sie klar sind. Sie sind es doch gerade, die die Grenze zieht. Wenn sie klar sind, dann sind sie klar. Wenn sie sagen, es tut zu weh. Der Schmerz ist zu groß. Das, was sie da haben, ist nicht ausgeglichen durch die Liebe, die da ist. Dann wird sich herausstellen, wie es wird und ob er es weiter so haben will. Man muss das ja nicht wiederholen.«
    Ich war nachdenklich. »Kann ich das denn irgendwann wieder vergessen, dass das passiert ist?«
    »Das ist wie, wenn jemand fremd geht und es geht darum, ob sie ihm wieder vertrauen können. Man kann ja über Regeln mit ihm reden. Sie haben eine zweite Chance, aber nie mehr mit verbundenen Augen. Sie könnten mal schauen, wenn es ihm wirklich gut geht. Da gibt es so viele Sachen, für die man nicht unbedingt einen erregten Penis braucht. War es aber anders, dann wird er es nicht wollen.«
    »Also ich werde merken, ob es um mich geht oder nicht?«, fragte ich mehr mich selbst.
    »Was wäre, wenn er sagt: ´Ich brauche das, aber ich möchte mit dir die Beziehung leben. Wie sieht es aus, wenn ich es mit einer anderen mache?`«
    »Wenn er sie nicht berührt, weder emotional noch körperlich, vielleicht ja.«
    »Da sind sie aber sehr tolerant.«
    »Das bin ich in gewisser Weise«, gab ich zu.
    Irgendwann hatte ich so ziemlich alles erörtert, was mir wichtig war und bat ihn um ein Glas Wasser. Er erzählte mir noch von sich, dass er immer sehr offene Beziehungen lebt und er auch Tantrakurse geben würde. Er bot mir auch an, mich einmal damit zu verwöhnen.
    Vielleicht machte ich einen falschen Eindruck auf ihn. Ich wollte keine körperliche Berührung von ihm.

    Als ich wieder zu Hause war, ging mir immer wieder das Gespräch durch den Kopf. Es hatte sich etwas in meiner Betrachtung verändert. Ich fühlte mein Herz jetzt wieder stärker als vorher. Ich dachte darüber nach, mich doch wieder mit Henry zu treffen. Wenigstens seine Stimme wollte ich so gern hören. Aber ich wollte mir klar sein, wollte noch ein paar Tage warten. Doch der Impuls setzte sich durch und ich rief ihn an.
    »Charlotte. Charlotte. Gott, wie freue ich mich«, begrüßte er mich.
    Das Eis war geschmolzen.
    »Henry, ich habe es mir nicht leicht gemacht dich anzurufen. Ich weiß auch gar nicht, wie es gehen soll. Wie sieht es mit dir aus?«
    »Ich will dich. Und ich habe die Scheidung eingereicht.«
    Ich schluckte. Damit hatte ich nicht gerechnet. Mein Inneres jauchzte vor Glück.
    »Du sagst ja nichts?«, fragte er mich.
    »Doch, ich war nur gerade überrascht.«
    »Ich habe dich immer als Mensch wahrgenommen«, erklärte er mir.
    »Charlotte, ich will noch so viel mit dir erleben. Ich habe auch schon gesehen, dass es einen Tangokurs am Wochenende gibt, den könnten wir besuchen. Hast du Lust?«
    »Warum nicht.« Dann hätten wir ein gemeinsames Hobby, wenn es uns Spaß machen würde.
    Es sprudelte nur so aus ihm heraus. Ich ließ mich mitreißen von dem, was er erzählte. Er war so lebendig und aufgeregt. Es war ein guter Einfall, ihn anzurufen.

    Als wir uns trafen, küsste er mich wieder in seiner bestimmenden Art, als sei nichts zwischen uns geschehen. Dennoch spürte ich die unsichtbare Distanz, die zwischen uns war. Wo würde es jetzt hinführen? Gleich den Tangokurs zu besuchen, war eine gute Idee. Es tat uns gut. Ich ließ mich von ihm in die Arme nehmen und führen.
    »Das machst du doch nicht zum ersten Mal?«, fragte ich ihn.
    »Nein. Ich habe Unterricht genommen. Es ist besser, wenn einer von Beiden es ein wenig besser kann, habe ich mir sagen lassen.«
    »Und ich hatte immer gehofft, dass wir eines Tages zusammen tanzen würden. Ich hatte es mir so gewünscht.«
    Die Musik war wunderschön. Wir lernten an diesem Wochenende so viel, dass wir zumindest zusammen tanzen konnten. Und wir harmonierten gut.
    Schon am Freitag sahen wir uns wieder. Unter der Woche war er geschäftlich unterwegs. Wir gingen in den Club Fatale .
    Um halb neun holte mich Henry ab, um mit mir in den Club Fatale zu fahren. Es war ein Abend
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