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Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Titel: Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht
Autoren: Ricarda Jo Eidmann
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sagt er da? Wie reagiert er darauf?«
    »Er ist verzweifelt. Als das passiert ist, da war ich ziemlich böse mit ihm. Ich habe ihm gesagt, für mich geht das nicht.«
    »Da gibt es natürlich auch eine Problematik, dass müssten sie mir erklären. Er ist ja dominant. Ist es denn ein Teil des Spiels?«
    »Nein. Das habe ich auch schon nachgelesen, dass man zur Verfügung gestellt wird, wie bei der »O«. Nein nein. Das ist es nicht. Er sagt, weil er nicht konnte, und weil ich das erwartet habe und er es mir nicht bieten konnte. Deshalb habe er das auch so arrangiert. Nicht jeder Mann macht das mit seiner Frau. Was kann das dann sein, wenn er mich mit einem anderen teilt?«
    »Auf diese Frage werden sie nie eine eindeutige Antwort kriegen. Keiner, und da bin ich mir sicher, keiner wird sein Verhalten in letzter Konsequenz erklären können. Was da in ihm vorging, wird er nicht wirklich erklären können. Da ist auch die Frage, ob er dabei denn auch Lust empfunden hat. War da ein Reiz, dabei zuzugucken?«
    »Nein nein. Es hat ihn wohl nicht erregt. Das glaube ich nicht. Er bekommt ja keinen hoch. Das ist ja sein Problem.«
    »Das muss nichts heißen. Es gibt Männer, die onanieren ohne Erektion. Man kann sich auch ohne Erektion sexuell befriedigen. Da weiß ich zu wenig, wie ihr miteinander umgeht. Sagen wir mal so, man lernt sich kennen, man mag sich, man macht Dinge zusammen. Es geht über das rein Sexuelle oder S/M Spiele hinaus. Und jetzt entsteht der Wunsch, miteinander zu schlafen. Wenn er ihren Wunsch kannte, dann wäre eine Möglichkeit gewesen zu sagen: »Ich finde dich auch toll. Ich würde gerne, aber aus dem und dem Grund geht es nicht. Ich hab darunter gelitten Ich habe Antidepressiva genommen. Es geht bei mir nicht. Ich kriege keine Erektion. Auf normalem Weg kann ich nicht mit dir schlafen. So. Was machen wir?« Und dann kann man ja Hilfsmöglichkeiten zur Hand nehmen. Entweder man macht es oral oder mit den Händen oder mit anderen Hilfsmitteln. Wer würde da nicht sagen. Kein Problem. Das ist nicht das Ausschlaggebende.«
    »Da hätte ich auch kein Problem mit gehabt. Aber er hat ja nicht mit mir geredet. Liegt es vielleicht an der dominanten Attitüde, die er mir gegenüber bewahren will?«
    »Das könnte sein, dass es in diese Richtung geht. Vielleicht sagt er sich. Das geht nicht. Da schäme ich mich. Das passt nicht. Das passt nicht zusammen mit meiner Dominanz, also verkleiden wir das Ganze als Spielchen. Sie kriegt die Augen verbunden und der andere funktioniert prima. Und wenn sie fertig sind dann geht der wieder. Das ist zwar ungewöhnlich, aber vorstellbar. Also ich hätte schon die Hypothese, dass das eine Form ist, die ihn richtig anturnt.
    Egal ob er eine riesige Erektion kriegt oder nicht, oder der Frau einen Gefallen tut und denkt: »Ich habe die Macht. Ich kann die Frau dazu bringen und ich kann bestimmen und guck mir das Ganze nur an.«
    »Aber was soll ich denn in dieser Situation machen?«
    »Das müssen sie wissen, wo ihre Grenzen sind. Wie fühlen sie sich da? Schlecht behandelt und ausgenutzt? Was bedeutet es für sie?«
    »Ich weiß es selbst nicht. Ist das normal, dass man nicht gleich weiß, was es letztendlich mit einem macht?«
    »Für die meisten Frauen, für fast alle Frauen, die nicht so in der Szene unterwegs sind, für die wäre es ein Grund diese Beziehung zu beenden. Die Verletzung wäre zu groß. Wenn das keine Swinger oder Spielende sind, würde die Frau sagen, das wäre das Allerletzte.«
    »Ich für mich sage auch, das ist das Allerletzte. Das Einzige, was es mir manchmal schwer macht, ist die Liebe, die ich für ihn habe. Aber ich will das nicht so. Was er gemacht hat, geht gar nicht.«
    »Konnten sie denn den Sex in der Konstellation genießen?«
    »Ich dachte ja, das sei er.«
    »Das ist doch schön.«
    »Aber es war ein ganz furchtbarer Mann.«
    »Ach, sie kennen ihn?«
    »Der hat mich doch angesprochen. So kam es doch raus.«
    »Dann erzählen sie mal.«
    Ich erzählte ihm die Geschichte von dem anderen Mann.
    »Hätte ich nicht die Gefühle für ihn, ich hätte ihn verdroschen. Ich war am Anfang nur gelähmt, mir ging es furchtbar.«
    »Der Mensch besteht ja aus verschiedenen Anteilen. Wir sind ja nicht aus einem Guss. Was ist jetzt?«
    »Einerseits Ekel und Ablehnung und trotzdem ist mein Herz noch immer berührt von ihm. Es ist ein ganz komischer Zustand. Einerseits will mein Herz ihn, andererseits mein Verstand nicht mehr wirklich.«
    »Gab es denn seitdem
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