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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist
Autoren: Peter F. Hamilton
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Kolonien litt nicht unter den Problemen, die bei den ersten so tragisch hervorgetreten waren, und sie machten endlich den Weg frei für die Massenauswanderungen der Großen Expansion.
    Während die neuen ethnisch reinen Welten erfolgreich die überschüssige Bevölkerung der Erde absorbierten, verloren die früheren Kolonien langsam, aber sicher sowohl den kulturellen als auch den wirtschaftlichen Boden unter den Füßen. Eine falsche Morgendämmerung, die in einem ewigen Zwielicht endete.
     
    »Was ist mit den Asteroiden passiert?« fragte Lawrence Dillon.
    Quinn betrachtete nachdenklich die Bilder, die von den Sensoren der Tantu auf die halbkugelförmigen Holoschirme am Fuß seiner Beschleunigungsliege projiziert wurden. Insgesamt waren elf Asteroiden in eine Kreisbahn um Nyvan geschoben worden, um ihre Mineralien für die planetare Industrie abzubauen. Normalerweise hätten sie sich in gesunde merkantile Siedlungen mit Scharen von Industriestationen entwickeln müssen.
    Doch die Sensoren der Fregatte zeigten, daß nur acht von ihnen mehr oder weniger gewöhnliche elektromagnetische Aktivität besaßen und ein starkes infrarotes Signal abstrahlten. Die restlichen drei lagen kalt und dunkel. Die Tantu richtete ihre hochauflösenden optischen Sensoren auf den nächstgelegenen der toten Felsen und enthüllte auf der grauen zerklüfteten Oberfläche zerstörte Maschinerie. Einer der Asteroiden hatte sogar einen nicht-rotierenden Raumhafen besessen, obwohl sich die Scheibe längst nicht mehr gegenläufig drehte; die Spindel war verbogen und die gesamte Konstruktion von Einschlaglöchern übersät.
    »Es hat eine Menge ethnischer Kriege gegeben«, sagte Quinn.
    Lawrence blickte seinen Herrn verständnislos an.
    »Hier leben viele verschiedene Völker zusammen«, erklärte Quinn. »Sie kommen nicht besonders gut miteinander aus, deswegen gibt es immer wieder Streit.«
    »Wenn sie sich alle so hassen, warum gehen sie dann nicht von hier fort?«
    »Ich weiß es nicht. Frag sie.«
    »Wen?«
    »Halt endlich die Klappe, Lawrence. Ich muß nachdenken. Dwyer, wurden wir bereits entdeckt?«
    »Ja. Die Detektorsatelliten haben uns augenblicklich gefunden. Bisher gab es drei verschiedene Transponderabfragen von drei verschiedenen Verteidigungsnetzen, aber soweit scheinen diesmal alle mit unserem automatischen Identifikationskode einverstanden zu sein.«
    »Gut. Graper, ich möchte, daß du unseren Kommunikationsoffizier spielst.«
    »Sicher, Quinn.« Graper bemühte sich um Eifer in der Stimme, Eifer, seinen Wert zu beweisen.
    »Halt dich an das, was wir abgesprochen haben. Ruf jede dieser militärischen Befehlszentralen an und sag ihnen, wir wären von der Konföderierten Navy beauftragt, das System zu überwachen. Wir bleiben bis auf weiteres in einer hohen Umlaufbahn, und falls sie Feuerunterstützung gegen Besessene brauchen, wären wir glücklich, ihnen dabei behilflich zu sein.«
    »Schon dabei, Quinn.« Er setzte sich mit dem Bordrechner in Verbindung und erteilte die entsprechenden Befehle.
    »Dwyer«, befahl Quinn, »gib mir eine Verbindung zum Kommunikationsnetz von Nyvan.« Er schwebte von seiner samtenen Beschleunigungsliege weg und verankerte seine Füße auf einem StikPad vor der großen Kommandokonsole.
    »Äh, Quinn, das ist eigenartig. Die Sensoren zeigen mir mehr als fünfzig Kommunikationsplattformen im geosynchronen Orbit«, sagte Dwyer nervös. Er benutzte Haltegriffe, um sich vor seiner Station zu verankern, und sein Gesicht war nur Zentimeter von einem leuchtenden Holoschirm entfernt, als würde er aus so großer Nähe die Daten besser verstehen, die das Display lieferte. »Der Bordrechner meldet neunzehn verschiedene Kommunikationsnetze auf dieser Welt, und einige davon stehen nicht einmal untereinander in Verbindung.«
    »Na und? Ich hab’ dir doch gesagt, Affenhirn, daß es dort unten einen ganzen Scheißhaufen verschiedener Nationen gibt.«
    »Und mit welcher soll ich in Verbindung treten?«
    Quinn versuchte sich zurückzuerinnern. Er stellte sich den Mann vor, sein Benehmen, seine Stimme, seinen Akzent. »Gibt es so etwas wie eine nordamerikanisch-ethnische Nation?«
    Dwyer konsultierte die Informationen auf seinem Holoschirm. »Es gibt deren fünf, Quinn. Tonala, New Dominica, New Georgia, Quebec und die Islamische Republik Texas.«
    »Gib mir New Georgia.« Informationen flossen über seinen eigenen Holoschirm. Quinn studierte sie einen Augenblick, dann forderte er eine Verzeichnisfunktion an und
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