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Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Titel: Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken
Autoren: Lynsay Sands
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in den Fenstern schienen ihr aus der damaligen Zeit zu stammen.
    »Mit deiner Vermutung dürftest du richtigliegen«, meinte Lucian, als er sich zu ihr stellte.
    Eshe warf ihm einen verärgerten Blick zu, weil er ihre Gedanken gelesen hatte. Eine schlechte Angewohnheit, von der dieser Mann offenbar nie abließ und für die er sich nicht einmal entschuldigte. Dann fiel ihr Blick auf die Kühlbox, die er bei sich trug, und ein leiser Seufzer kam ihr über die Lippen, als sie an das Blut dachte, das sich wahrscheinlich in der Box befand. Lucians Anruf hatte sie am frühen Nachmittag aus dem Schlaf gerissen, und sie hatte es so eilig gehabt, seiner Anweisung zu folgen, dass sie völlig vergessen hatte, noch ein paar Beutel zu trinken, bevor sie losgefahren war. Inzwischen machte sich dieses Versäumnis bemerkbar.
    Lucian lächelte angesichts ihrer Gedanken und deutete in Richtung Veranda. »Geh schon mal vor, dann kannst du ein paar Beutel haben, während ich den Rest in Armands Kühltruhe verstaue.«
    Eshe nickte und holte eine Tasche aus der Gepäckbox hinten auf ihrem Motorrad, dann ging sie zum Haus.
    »Ist das alles?«, fragte er verwundert, als er ihre Tasche sah. »Ist das deine Vorstellung von Reisegepäck?«
    »Was hast du erwartet? Einen Vierzigtonner?«, gab sie ironisch zurück. »Außerdem habe ich keine Ahnung, was die Leute auf dem Land so tragen. Ich dachte mir, ich sehe mich erst mal um, dann kann ich mir immer noch was kaufen.«
    »Du tust so, als würden Farmer einer völlig anderen Gattung angehören«, stellte Lucian mit einer Mischung aus Verärgerung und Belustigung fest.
    »Als ob du da anderer Ansicht wärst«, konterte sie. »Außerdem scheint es tatsächlich so zu sein, soweit ich das beurteilen kann.« Kopfschüttelnd fügte sie hinzu: »Ich begreife nicht, wie man freiwillig am Ende der Welt leben kann. Im finsteren Mittelalter war ich dazu gezwungen gewesen, und das hat mir gereicht. Häuser mit separatem Klohäuschen sind nichts für mich, ich ziehe das Leben in der Stadt vor.«
    »Ich glaube, inzwischen gibt es auch hier sanitäre Anlagen«, sagte Lucian grinsend.
    »Als ich das letzte Mal auf einer Farm war, gab’s die noch nicht.«
    »Wann war das?«
    »Als wir diesen Abtrünnigen in Atlanta verfolgt haben«, antwortete sie, wobei ihr ein Schauer über den Rücken lief. Die Lebensbedingungen in diesem Nest waren schlichtweg verheerend gewesen, und ihrer Ansicht nach hatte sie diesem Abtrünnigen und seiner Gefolgschaft aus Möchtegern-Abtrünnigen allenfalls einen Gefallen erwiesen, als sie deren jämmerlicher Existenz ein Ende bereitete. Es hatte sich um eine von diesen Jagden mit Tötungsauftrag gehandelt, bei denen das Urteil über die Abtrünnigen bereits im Vorfeld gefällt worden war und es nur noch darum ging, diese ausfindig zu machen und zu töten.
    »Lieber Himmel, das war vor siebzig oder achtzig Jahren!«
    »Siebzig oder achtzig Jahre reichen aber nicht, um mich das vergessen zu lassen«, hielt sie dagegen.
    »Hätte ich geahnt, dass du deswegen seelische Narben zurückbehalten würdest, dann hätte ich dich nicht mit auf diese Jagd geschickt«, merkte er sarkastisch an.
    »Klar doch«, schnaubte sie. »Aber eigentlich wolltest du doch gerade sagen, dass du mich dann erst recht zu solchen Einsätzen geschickt hättest. Was glaubst du, warum ich dir damals nichts davon gesagt habe, wie schlimm das für mich war? Weil du ein sadistischer Bastard bist, Lucian. Du hättest es nämlich als deine Pflicht angesehen, mich für solche Fälle abzuhärten.«
    Lucian reagierte darauf mit einem Brummen, während sie ihm die Tür aufhielt, damit er vor ihr das Haus betreten konnte.
    »Wie lange willst du eigentlich bleiben?«, fragte sie, als sie ihm durch den langen Flur folgte, von dem mehrere Türen abgingen und der zur Treppe in den ersten Stock führte. Lucian war offensichtlich schon einmal hier gewesen, da er zielstrebig den rückwärtigen Teil des Hauses ansteuerte.
    »Lange genug, um noch einmal mit Armand zu reden. Danach mache ich mich auf den Heimweg.«
    »Das dachte ich mir schon, als ich gesehen habe, dass Leigh nicht mitgekommen ist«, sagte Eshe lächelnd, als sie seine Lebensgefährtin erwähnte. Die beiden waren so gut wie unzertrennlich, und sie hatte fest damit gerechnet, dass Leigh mit am Tisch sitzen würde, als sie das Lokal betrat.
    »Sie und Marguerite machen sich gemeinsam einen schönen Abend, mit Spa, Abendessen im Restaurant und einem Film«, ließ Lucian sie
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