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Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Titel: Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken
Autoren: Lynsay Sands
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Armand erstaunt.
    »Überrascht dich das?«, fragte Lucian leicht verwundert. »Das sollte es eigentlich nicht. Du lebst doch hier draußen am Ende der Welt. Außer mir und Thomas weiß niemand, wo sich deine Farm befindet, und außerdem läuft sie in diesem Kuhkaff keinerlei Gefahr, jemandem aufzufallen.«
    »Sie?«, hakte Armand nach.
    »Eshe d’Aureus«, klärte Lucian ihn auf und schnitt das nächste Stück Fleisch ab. »Castors Tochter.«
    »Castor d’Aureus«, murmelte Armand ehrfürchtig. Es hatte sich zwar nie eine Gelegenheit ergeben, den Mann persönlich kennenzulernen, aber der Name war ihm ein Begriff. Castor wurde von seinesgleichen wie ein Held angesehen. Damals, als die Unsterblichen zu einem Teil der restlichen Welt geworden waren, hatte einer von ihnen – ein Schlitzer namens Leonius Livius – bei Sterblichen und Unsterblichen gleichermaßen für Ärger gesorgt. Die durch ihn verursachten Probleme waren jedenfalls so gravierend gewesen, dass die Unsterblichen sich gezwungen sahen, einen Rat zu bilden und ihn mitsamt seiner Nachkommenschaft zur Strecke zu bringen. Lucian und Castor waren diejenigen gewesen, die das Monster besiegt hatten, das aus Leonius Livius geworden war. Inmitten der wütenden Gefechte zwischen skrupellosen Schlitzern und der Unsterblichenarmee des Rates hatte Lucian den Mann mit einem Speer am Boden festgehalten, und Castor hatte ihn schließlich mit seinem Schwert enthauptet. Seitdem wurden beide als Helden verehrt, nur dass Lucian sein Bruder war, mit dem er täglich in Kontakt treten konnte, wohingegen Castor ein Fremder und somit eher zu einem Mythos für ihn geworden war.
    »Er war kein Held«, sagte Lucian mit nachdenklicher Stimme. »Er war lediglich ein anständiger Mann und ein guter Soldat. Und er war mein Freund. Vor seinem Tod hat er mich einmal darum gebeten, auf Eshe und den Rest seiner Familie aufzupassen, sollte ihm irgendwann einmal etwas zustoßen. Nun, wie du weißt, ist er gestorben, und seitdem bemühe ich mich, auf Eshe aufzupassen. Und genau das tue ich auch jetzt, indem ich versuche, sie aus der Schusslinie zu halten, bis wir diese Sache hier erledigt haben. Vermutlich wird das so um die zwei Wochen in Anspruch nehmen.«
    »Und was für eine Sache ist das, die ihr erledigen müsst?«, hakte Armand nach.
    Seufzend legte Lucian das Besteck beiseite, da ihm die Angelegenheit anscheinend den Appetit verdorben hatte. Mit düsterer Stimme erklärte er: »Wie es aussieht, haben wir nicht alle seine Söhne erwischt, als wir Leonius töteten. Mindestens einer hat überlebt und nennt sich jetzt Leonius Livius der Zweite.«
    »Soll das heißen, dass einer von seinen Nachkommen seit Jahrhunderten da draußen sein Unwesen treibt?«, fragte Armand verblüfft. Man konnte sich kaum vorstellen, dass so etwas unbemerkt vonstattengegangen sein sollte. Wenn er auch nur halb so schlimm war wie sein Vater, hätte irgendjemand auf seine Gräueltaten aufmerksam werden müssen.
    »Er lebt und gedeiht«, versicherte Lucian ihm mit einem zynischen Unterton. »Der Mann hat mindestens zwanzig Söhne, oder besser gesagt: hatte«, fügte er zufrieden hinzu. »Wir konnten ein paar von ihnen erledigen. Aber offenbar ist er klüger als sein Vater, oder es gibt jemanden, der ihn an der kurzen Leine hält. Jedenfalls veranstaltet er nicht diese Gemetzel, für die sein Vater so berüchtigt war. Und er hat auch keine Brutstätten gegründet. Stattdessen beschränkt er sich darauf, hier und da mal eine Frau aufzugreifen oder sich über eine glücklose Familie herzumachen. Aufgefallen ist uns das erst im letzten Sommer, als er oben im Norden zwei Frauen auf einem Supermarktparkplatz entführte. Meine Männer konnten eine der beiden Frauen befreien und dabei drei oder vier von seinen Söhnen töten, aber dann mussten sie die zweite Frau weiter verfolgen, weil einer der Männer mit ihr hatte entkommen können. Eshe gehörte zum Suchteam, und offenbar wurde sie dabei von ihm gesehen und erkannt. Und nun habe ich aus vertraulicher Quelle erfahren, dass er sie zur Zielscheibe auserkoren hat, um den Tod seines Vaters zu rächen.«
    Armand nickte betroffen. »Hat er deine Leigh oder sonst jemanden aus deiner Familie ebenfalls im Visier, um dich für deine Mitschuld am Tod seines Vaters zu bestrafen?«
    »Ich glaube, er weiß nichts von Leigh. Aber das ist auch nicht so wichtig, weil ich auf sie aufpassen kann. Eshe ist dagegen ein anderes Thema. Sie ist eine meiner Vollstreckerinnen, und sie ist
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