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Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Titel: Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken
Autoren: Lynsay Sands
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zu Armand gewandt: »Ist nicht persönlich gemeint.«
    »Hab ich auch nicht so aufgefasst«, versicherte er ihr, dann räusperte er sich und wandte den Blick ab, da ihm bewusst geworden war, dass er Eshe die ganze Zeit über wie ein Idiot angegrinst hatte.
    »Ferrari?«, wiederholte Lucian erstaunt. »Was ist denn mit deinem Cabrio?«
    »Hab ich verkauft«, antwortete sie achselzuckend. »Der Ferrari hat mir besser gefallen, und weil zu meinem Apartment nur ein Parkplatz gehört, auf dem ich meinen Wagen und das Motorrad abstellen kann, musste das Cabrio eben verschwinden.«
    »Ein Ferrari ?« Lucian schüttelte verständnislos den Kopf. »Dein Mustang Cabrio war schon schlimm genug, aber jetzt noch ein Ferrari mit so viel PS? Du bist eine hoffnungslose Raserin, weißt du das? Das wird irgendwann noch dein Tod sein, das sage ich dir. Du solltest dich lieber an die Geschwindigkeitsvorschriften halten.«
    Armand sah seinen Bruder verwundert an. Lucian hatte noch nie viele Worte verloren, meistens beschränkte er sich darauf, mürrisch zu knurren und böse Blicke zu verteilen. Doch über Eshe schien er sich so aufzuregen, dass sein Mund fast nicht mehr stillstand. Armand hätte nicht gedacht, dass er den Tag noch erleben würde. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Eshe ironisch zurückgab: »In Ordnung … Daddy .«
    Armand kam aus dem Staunen kaum noch heraus, dabei war sie längst nicht fertig mit seinem Bruder. Ihr Lächeln wurde umso breiter, je grimmiger Lucian dreinschaute, und dann legte sie nach: »Ich hoffe, deine Leigh bringt bald einen Haufen Babys zur Welt, Lucian, damit du endlich aufhörst, uns alle zu bevatern.«
    »Bevatern?«, wiederholte Armand verwundert. »Gibt es das Wort überhaupt?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Bemuttern gibt’s schließlich auch.«
    »Ja, stimmt«, musste er ihr beipflichten, allerdings fand er nicht, dass es ein Begriff war, der zu Lucian passte. Lucian drängte andere, das zu tun, was er wollte. Man konnte fast schon von nötigen reden. Aber bevatern ?
    »Ständig schreibt er einem vor, was man zu tun und zu lassen hat«, redete sie freundlich lächelnd weiter. »Er ist wie ein alter mürrischer Daddy.«
    »Dein Vater …«, begann Lucian, aber sie fiel ihm ins Wort.
    »Ja, mein Dad hat dich gebeten, auf mich und meine Geschwister aufzupassen, wenn ihm was passieren sollte, und jetzt versuchst du, deinem Versprechen ihm gegenüber gerecht zu werden und so weiter und so fort, bla, bla, bla«, leierte sie gelangweilt herunter, was vermuten ließ, dass sie diese Sprüche schon tausendmal oder öfter zu hören bekommen hatte. »Das war ja okay, solange ich noch ein Kind war, Lucian, aber eintausend Jahre später hat das wirklich keinen Wert mehr. Liebe Güte, du bist gerade mal hundert Jahre älter als ich. Jetzt lass die Kirche mal im Dorf. Mein Vater hatte damit bestimmt nicht gemeint, dass du bis in alle Ewigkeit auf uns aufpassen musst.«
    »Du bist nur hundert Jahre jünger als Lucian?«, warf Armand erstaunt ein. »Du kommst mir viel jünger vor.«
    »Danke für das Kompliment«, wandte sie sich an ihn und bedachte ihn mit einem Lächeln, das ihm fast einen lauten Seufzer entlockt hätte. Dann hielt sie ihm die Hand hin. »Ich bin übrigens Eshe d’Aureus, und du bist Armand Argeneau, vermute ich.«
    »Richtig.« Er schüttelte ihre Hand, dabei fiel ihm auf, wie zierlich sie war und wie sanft sie sich anfühlte. »Und wieso bist du nicht so schlecht drauf wie Lucian?«, wollte er wissen. »Ich dachte immer, das hätte mit seinem Alter zu tun.«
    Eshe schnaubte amüsiert, als sie das hörte. »Wohl kaum. Aber unser lieber Lucian gefällt sich nun mal darin, die Last der ganzen Welt auf seinen Schultern zu tragen, als wäre er eine Vampirversion von Atlas. Ich genieße das Leben, so gut ich kann, und überlasse es Lucian und anderen von seinem Schlag, sich als Obernörgler aufzuführen.«
    »Es gibt noch mehr von seinem Schlag?«, fragte Armand zweifelnd.
    »Warst du noch nie in Europa?«, entgegnete sie. »Da gibt es solche wie ihn gleich dutzendweise. Vor allem in Großbritannien. Da sind sogar die sterblichen Männer mies drauf, sobald sie älter werden. Muss wohl ein ungeschriebenes Gesetz sein, dass sie sich ab einem bestimmten Alter so aufführen.«
    Armand lächelte sie an und überlegte, wie er sie dazu bringen konnte, weiter so respektlos über Lucian zu reden, was ihm unglaublichen Spaß bereitete. Da begann sein Handy den Trauermarsch zu spielen.
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