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Arams Sündenbabel

Arams Sündenbabel

Titel: Arams Sündenbabel
Autoren: Jason Dark
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auch mich die starke Magie blendete. Wie lange der Zustand andauerte, war für mich nicht fassbar, aber ich fühlte mich besser. Ich konnte wieder durchatmen. Die Gerüche waren verschwunden, und alles erlebte ich so wie bei meiner Ankunft. Als das Licht wieder zusammengefallen war, sah ich mich mitten im Foyer stehen, entdeckte Aram an der Tür und hörte auch Janine Helder sprechen.
    »Gütiger Gott, das gibt es nicht!«
    Ich drehte mich um.
    Sie stand vor der Treppe und hob die Schultern. »Nichts, John, da ist nichts mehr.« Sie lachte und schüttelte den Kopf. »Das... das... kann ich kaum glauben. Wohin ich auch schaue, ich sehe nichts. Es ist wie sonst, keine grausamen Morde und auch keine Orgien mehr. Du hast sie tatsächlich vertrieben.«
    »Das weiß ich nicht, Janine. Ich meine, dass ich nur die Zeit vertrieben habe. Die Vergangenheit ist wieder dort, wo sie auch hingehört.«
    Aram konnte wieder gehen. Er schwankte allerdings, hielt den Blick in die Höhe gerichtet und suchte nach irgendwelchen Spuren, die es jedoch nicht gab.
    Er stieß fast gegen mich. Ich streckte ihm meine Hand entgegen und fing ihn ab.
    »Sind Sie zufrieden?«
    »Wieso fragen Sie das?«
    »Es gibt sie nicht mehr.«
    Aram schluckte. »Das... das... kann ich nicht glauben, Mr. Sinclair. Nein, ehrlich nicht. Sie müssen doch noch vorhanden sein. Es ist alles so wie immer. Ich wette, dass die Schrift wieder erscheint. Dass ich die Gestalten sehe und höre und...«
    »Nein, Aram, mein Kreuz hat dem Spuk eine Ende bereitet.«
    Da ich den Talisman noch immer in der Hand hielt, war es leicht für ihn, sich den Gegenstand genauer anzuschauen. »Wissen Sie, ich bin nicht besonders gläubig, und ich frage Sie, ob das denn eine Waffe ist?«
    »Irgendwie schon.«
    Er war noch skeptisch. »Dann sind sie alle tot?«
    »Sie waren schon tot, Aram. Ich denke, dass sie nie mehr zurückkehren werden.«
    »Bist du dir da wirklich so sicher, John?«, sprach mich Janine Helder an. »Glaubst du fest daran?« Als ich jetzt ihr Gesicht sah, da merkte ich, dass sie selbst nicht daran glaubte. Zusätzlich zeigte sie ein bitteres Lächeln.
    »Was macht dich so nachdenklich?«
    »Aram hat Recht, wir stehen wieder am Anfang. Sie können zurückkehren. Alles kann wieder von vorn beginnen.«
    »Nein, Janine. Ich habe durch mein Kreuz diese – sagen wir – Zeitschleife zerstört. Wenn du willst, kann man sagen, dass sie ihre Ruhe gefunden haben.«
    »Auch Rita Randall?«
    »Bestimmt.«
    »Und was ist mit Martina Mädel?«
    »Du hast gesehen, Janine, was mit ihr passiert ist.«
    »Ja, sie kam durch das Messer um.« Ihre Stimme senkte sich zu einem Flüstern. »Es ist eine ungewöhnliche Waffe gewesen, nicht wahr? Oder hast du nicht gesehen, dass...«
    »Doch, ich habe die Teufelsfratze auf dem Griff gesehen, und Rita hat uns erklärt, wem sie diente.«
    »Ich hasse diesen Crowley!«, flüsterte Janine. »Er hat viele Menschen unglücklich gemacht. Einfach zu viele. Sein Tod ist für die Menschen ein Segen.« Sie zuckte die Achseln. »Ich werde mich wohl damit abfinden müssen, dass ich auch Martina Mädel nicht mehr sehe. Sie hat ihre Ruhe bekommen. Orgien werden hier keine mehr gefeiert werden. Wahrscheinlich ist diejenige, die wir gesehen haben, der absolute Höhepunkt gewesen. Andere dienten wohl nur der Vorbereitung, denn es hat auch niemand protestiert.«
    »Gut, dass du es so siehst.«
    Janine lächelte mich an. »Eigentlich müsste ich jetzt erleichtert sein, doch das bin ich nicht. Komisch – oder?«
    »Du wirst eine Zeit brauchen, um das Erlebte zu verkraften. Das Tor ist geschlossen. Wer immer hier ab heute übernachten will, er kann es tun und kann sicher sein, von irgendwelchen Toten oder Geistern der Vergangenheit verschont zu werden, denn sie werden sich nicht mehr zeigen.«
    Aram de Fries begann plötzlich zu lachen. »Bitte, Mr. Sinclair«, sagte er noch immer lachend. »Das ist mein Hotel, aber glauben Sie nicht, dass ich es auch in Zukunft führen werde. Ich haue hier ab. Ich verschwinde, und ich möchte Sie herzlichst bitten, noch so lange zu warten.«
    »Wie lange?«
    »Ein paar Minuten, nicht mehr. Ich brauche nicht länger, um meine Sachen zu packen. Ich laufe nur schnell hoch – okay?«
    »Die Zeit halten wir auch noch aus, John!«, flüsterte Janine Helder mir zu.
    »Okay, wir warten.«
    »Danke!« Aram schlug mir auf die Schulter. Dann lief er davon und rannte die Treppen hoch.
    Janine schaute ihm nach. »Er ist erleichtert. Die ganze
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