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Arams Sündenbabel

Arams Sündenbabel

Titel: Arams Sündenbabel
Autoren: Jason Dark
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schrecklich geendet ist.«
    »Gut, dann gehe ich mal näher zur Tür hin.« Janine war schon einen Schritt gegangen, als sie sagte: »Ach, da ist noch etwas. Ich wundere mich, dass ich Martina Mädel nicht mehr gesehen habe. Sie müsste doch eigentlich auch dabei gewesen sein, als dieses Fest ins Grauen hinein kippte.«
    »Das allerdings.«
    »Warum zeigt sie sich dann nicht?«
    »Sie hat doch uns.«
    Janine winkte ab. »Davon bin ich nicht überzeugt.«
    Ich schaute ihr nach. Sie ging mit gelassenen Bewegungen und gab sich längst nicht so ängstlich wie Aram de Fries, der sich in eine Ecke gedrückt hatte und alles aus weit geöffneten Augen beobachtete. Die Frucht war ihm anzusehen. Er merkte, dass Janine zur Tür ging und sprach sie an.
    »Da kommen Sie nicht raus. Ich habe es schon probiert. Tut mir leid, wir sind gefangen.«
    »Meinen Sie?«
    »Ja, ich sagte Ihnen doch...«
    Janine ließ sich nicht beirren.
    Sie zerrte an der Klinke und musste leider feststellen, dass Aram Recht hatte. Die Tür ließ sich nicht öffnen.
    »Wir sind Gefangene!«, schrie er. »Verdammt, ich bin gefangen in meinem eigenen Hotel!«
    Wir ließen ihn schreien, denn beide sahen wir, dass sich die Szenerie verändert hatte. Die Musik spielte nicht mehr. Die Gäste bewegten sich auch nicht. Sie standen an ihren Plätzen und schienen in sich hinein zu lauschen.
    Ich hatte mich etwas in den Hintergrund verzogen. Alles deutete darauf hin, dass wir sehr bald das erleben würden, wodurch diese ganze Party-Clique letztendlich vernichtet worden war.
    Den Beginn machte Rita Randall. In der Mitte war ein kleiner Kreis frei gelassen worden. Schon vergleichbar mit einer Mini-Bühne. Genau in diesen Fleck hinein trat sie, drehte sich und schleuderte dabei ihr Glas zur Seite. Es zerschellte auf dem Boden, doch ein Klirren hörte ich nicht.
    Rita riss die Arme in die Höhe. Sie drehte sich auf der Stelle.
    Sie begann zu tanzen, zupfte die Stulpenhandschuhe von ihren Fingern und schleuderte sie weg.
    Es war nicht das Ende ihres Tanzes, denn sehr lasziv bewegte sie sich weiter. Rita brauchte nicht viel Platz, sie hätte auch auf einem Bierdeckel tanzen können, und es gab keinen Muskel, der nicht in Bewegung gewesen wäre.
    Das war ein Schlangentanz, durchgeführt von einer geisterhaften Gestalt, doch deshalb nicht weniger faszinierend. Man konnte vergessen, dass sie keine normale Frau mehr war. Es war schon ein kleines Wunder, was sie uns hier vorführte.
    Die Schlange tanzte weiter – und die Schlange häutete sich. Rita fing damit an, den perfekten Strip zu bieten. Sie tat dies mit Bewegungen, die nur provozierten. Rita lockte, Rita stieß ab. Rita machte die Zuschauer heiß, schälte sich dabei aus ihrem Kleid und streifte mit den Händen die Männer, die ihr dabei mit großen Augen zuschauten. Immer wieder glitten ihre Hände über die Körper der Zuschauer hinweg. Gleichzeitig schälte sie sich aus ihrem blutroten Kleid, das trotz des engen Schnitts an ihrem Körper nach unten glitt und sich dort wie ein Vorhang zusammenfaltete, aus dem Rita mit grazilen Bewegungen stieg.
    Sie hatte unter dem Kleid nichts getragen. Nackt stand sie vor ihren Zuschauern, die zu klatschen begannen, die ihren Körper anstarrten, über den die Tänzerin ihre Hände gleiten ließ und keine Stelle ausließ.
    Von der Seite her näherte sich Janine. Sie umging die Person, ohne sie aus den Augen zu lassen. Neben mir hielt sie an. »Ich glaube, dass es jetzt beginnt.«
    »Sicher.«
    »Willst du nichts tun?«
    »Warum sollte ich? Was ich hier gesehen habe, war harmlos und auch ein Vergnügen.«
    »Typisch Mann.«
    Ich lächelte nur und wurde sehr schnell wieder ernst. Die andere Welt war für uns sichtbar, aber nicht greifbar. Allerdings drangen die Töne hindurch. Wir hörten wieder die Stimmen und auch die Musik. Alles nur sehr gedämpft.
    Oft wurde der Name Rita gerufen. Es waren Männer, die nach ihr schrien, und Rita lachte nur. Dann deutete sie auf die weiblichen Partygäste. Was sie genau sagte, bekamen wir nicht mit, aber wir sahen, welche Macht sie ausübte.
    Jede der Frauen folgte Ritas Beispiel. Die weiblichen Gäste zogen sich aus. Plötzlich hatten sie es eilig. Sie bespritzten sich dabei mit Champagner. Auch Rita hatte sich eine Flasche geholt, doch auf ein Glas verzichtet. Sie trank direkt aus der Flasche und ließ den prickelnden Strom in ihren offenen Mund schießen. Dann schleuderte sie die Flasche zur Seite. Irgend jemand fing sie auf. Er war der Sieger
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