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Apfelbluete

Apfelbluete

Titel: Apfelbluete
Autoren: Reg Dixon
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an dir gerochen habe. Auch nicht in der Nacht  als du zum ersten Mal , erst gegen Morgen heim gekommen bist. Mein Gott, ich hab de n Sex schon gerochen als du noch nicht richtig im Bett lagst …“
    Michaels Gesicht brannte. Er erinnerte sich nur zu gut , an diesen ersten Abend mit Hannes. Seine Frau war klug. Das wusste er immer aber wie aufmerksam sie gewesen war, das hatte er nicht gemerkt . „Du hast gelitten. Das tut mir leid.“ „Du weißt, dass du mir den Boden unter den Füssen weggezogen hast, mit deinem Geständnis. An diesem unseligen Samstag?“  Er nickte. „Ich weiß. Glaub mir , ich konnte nicht mehr so weiter leben .“ „Max hat mich getröstet.“ „Max?“ „Ja, der hat ab da , manchmal, in deinem Bett geschlafen und wenn ich traurig war, hat er gesagt: Mama , da kannst du gar nichts dafür . An diesen Satz hab ich mich regelrecht geklammert. Zuerst hab ich gehofft, dass das alles ein schlechter Scherz ist. Das du zurück kommst. Aber ich hab ja selber gemerkt dass in unserer Ehe nicht alles in Ordnung war. Wenn andere so erzählt haben… Dann hab ich im Internet recherchiert. Frage nicht , welches Elend du da lesen kannst. Frauen, die jahrelang irgendwelche Dreiecksverhältnisse dulden. Männer, die ihren Familien ewig eine Komödie vorspielen und ein Doppelleben in einer anderen Stadt führen, nur so Scheiße…. für alle Beteiligten. Tschuldigung .“ „Ist schon gut. Hast ja recht.“ „Micha, ich hab lange darüber nachgedacht. Am Anfang war ich so wütend, so hilflos… aber je mehr ich gelesen und erfahren habe, über andere denen es genau so geht, umso mehr hab ich gesehen, das du richtig gehandelt hast. Es fällt mir nicht leicht, dass zu sagen , aber so ist es immer noch leichter , als ewig mit einer Lüge oder in einer Dreiecksbeziehung zu leben, nur um die Fassade aufrecht zu halten.“ Michael schluckte. „Trotzdem war es brutal, an dem Samstag…“
    Das Essen kam. „Liebst du Hannes?“ „Ja.“ „Ist es anders?“ „Ja.“ „Wie?“ „Ist schwer zu erklären.“ „Versuchs, bitte…“ „Du und ich, wir waren ein gutes Gespann, du weißt schon was ich meine.“ Anja nickte. „Mit Hannes ist es Feuer, Glut, Leidenschaft. Wir haben ja schon ein paar Monate zusammen gearbeitet und ich hab bis zu der Weihnachtsfeier, nicht einmal gewusst, dass er schwul ist. Ich war total blind auf dem Auge. Dachte immer, bei uns hier gibt es das nicht. Dann hab ich ihn gesehen, vor dem Lokal. Ein Freund hat ihn abgeholt. Sie haben sich geküsst…“ Michael konnte nur sehr schwer erklären, was er gefühlt hatte. „Da ging die Tür in dir auf? Als du das gesehen hast?“ „Sehr poetisch ausgedrückt, aber , ja.“ „Wie würdest du es denn sagen? “ „Ich war so geil wie noch nie, in meinem ganzen Leben. “ Sie schluckte und er hatte wieder einmal das Gef ühl, die Worte zurückholen zu müssen .“ „ Äh… du wolltest es wissen…“ „ Jetzt weiß ich es.“
    Einen Moment lang, aßen sie schweigend. „Anja, ich weiß, dass das alles sehr grausam und unschön war. Ich hab mich sehr lange schlecht deswegen gefühlt. Eigen tlich wurde es erst besser, als ich gesehen habe, wie glücklich Thomas dich macht.“ „Ich war dir also nicht gleichgültig?“ „ Nein! Ich war nur so sehr mit mir selber beschäftigt… “ „Ich muss zugeben, Max war eigentlich am coolsten von uns allen.“ Beide lächelten, weil es stimmte. Max mochte Hannes von Anfang an und er erzählte seiner Mutter auch ganz freimütig was er an den Vaterwochenenden so erlebte. Gut, er war clever genug, die ungesunden Sachen, die daheim verboten waren , unerwähnt zu lassen. Das wusste Anja aber natürlich auch. Trotzdem war sie froh, dass Max so stark war. „Hat er dir erzählt, dass er in der Schule angesprochen worden ist?“ „Nein! Von wem?“ „Seine Lehrerin hat ihn irgendwann, kurz nach der Trennung, gefragt, was mit ihm los wäre. Er sei unkonzentriert und so, vor der ganzen Kla sse. Und dein Sohn hat gesagt: „ Mein Papa wohnt jetzt nicht mehr bei uns .“ Irgendeiner hat gerufen: „Ja, weil er schwul ist!“ Und Max ist aufgestanden und hat laut und deutlich gesagt: „ Das ist aber nicht schlimm !!“ Die Lehrerin hat m ich abends angerufen . War nicht so spaßig , das Gespräch.“  Michael kaute nicht nur an seinem Fleisch. „Das wusste ich nicht.“
    Anja wollte noch Kaffee und Michael wollte wissen, was sie sich für die Zukunft wünschte. „Meine persönlichen Wünsche, gehen
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