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Anwältin der Engel

Titel: Anwältin der Engel
Autoren: Mary Stanton
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»Dürfte ich wohl Madisons Handynummer bekommen? Wenn es geht, würde ich mich gern bei Hartley mit ihr treffen.«
    Andrea ratterte die Nummer herunter. Bree notierte sie sich, versprach, Hartley auszurichten, dass ihr Vater jederzeit bei den Bellamys willkommen sei, und rief Madison an, hörte jedoch nur die Voicemail. »Es ist wichtig«, sagte Bree. »Ich muss mit Ihnen über Lindsey und die Einbrüche ins Warenlager reden. Wenn Sie und Hartley etwas darüber wissen, Madison, muss ich unbedingt mit Ihnen sprechen. Lindsey braucht dringend Ihre Hilfe.«
    Dann gab sie Hartleys Adresse in ihr Navigationssystem ein. Die Fahrt würde weniger als zwanzig Minuten dauern. »Na, Kinder, wir haben also doch noch Zeit für einen Spaziergang.«
    Bellum legte ihren großen Kopf auf die Rückenlehne und sabberte Bree vor Dankbarkeit ins Ohr.
    Als sie die Abzweigung zur Wohnsiedlung erreichte, war Bree schon ein wenig spät dran. Das Wetter hatte sich verschlechtert, es war mit einem heftigen Unwetter zu rechnen.
    Madisons kleiner roter Miata stand bereits in der Auffahrt. Die Siedlung war neu, die Grünanlagen noch spär lich. Es schien drei unterschiedliche Haustypen zu geben. Trail View 22 befand sich am bescheideneren Ende der Skala. Das Haus hatte zwei Stockwerke, eine kleine Vorderveranda und eine angebaute Garage. Auf dem Rasen stand ein Zu verkaufen -Schild. Bree parkte kurz hinter dem Briefkasten und stieg aus. Die Haustür öffnete sich, und Madison Bellamy winkte ihr zu. Bree winkte zurück. Madison trug ein pinkfarbenes T-Shirt, das mit Pailletten besetzt war, die das Logo des Savannah Sweethearts Social Clubs bildeten und in der untergehenden Sonne funkelten. Bree kniff die Augen zusammen. Hinter Madison stand noch jemand. Ein Mann offenbar. Vielleicht Hartleys Stiefvater.
    Sie fasste nach hinten und schob Bellums riesige Vorderpfoten beiseite, um an ihre Aktentasche zu kommen. Als sie sich, die Aktentasche unbeholfen unter den Arm geklemmt, rückwärts aus dem Auto schob, kollidierte sie mit dem Briefkasten.
    »Vorsicht«, sagte ihr Madison ins Ohr.
    Bree fuhr zusammen. Sie machte die Tür zu. Die Hunde beobachteten sie von drinnen. »Entschuldigung«, sagte sie. »Ich habe Sie gar nicht kommen hören. Und offenbar hat der Briefkasten einiges abbekommen. Tut mir leid.« Der Holzpfosten stand schief, die Metalltür des Briefkastens klaffte auf. Bree schob den Pfostengerade und klappte die Tür zu, wobei sie den Namenlas.
    Der Name auf dem Briefkasten lautete Hansen.
    Bree erstarrte.
    Hartleys Stiefvater Stephen ist ein echtes Arschloch, hatte Lindsey gesagt.
    Marv Kleinmetz. Tiffany Burkhold. Stephen Hansen.
    »Schön, Sie endlich kennenzulernen, Miss Beaufort«, sagte Stephen Hansen.
    »O Madison«, sagte Bree. Ihr war schlecht. Hansen hatte eine Narbe an der Wange. Shirley: Unter einem Auge hatte er eine Narbe .
    Hansen war der dritte Mann auf der alten Fotografie in Probert Chandlers Arbeitszimmer.
    Lindquist: Wir alle haben im Hauptfach Chemie studiert … Steve Hansen gehörte eine Zeit lang zu uns .
    Madison trat vom Auto weg. Der Mann hinter ihr kam auf Bree zu. Sein Haar war ganz kurz geschnitten. Nach Brees Einschätzung musste er mindestens achtundvierzig sein, sah aber wesentlich jünger aus.
    Madison: Ich selbst ziehe ja ältere Typen vor.
    Er war groß und schlaksig, mit kalten grauen Augen. Er legte Madison vertraulich die Hand auf die Schulter. In der anderen Hand hielt er eine Pistole. Madison blickte nach unten. Bree verstand nicht so viel von Handfeuerwaffen wie von Gewehren, erkannte aber, dass es eine Achtunddreißiger war. »Ich dachte, du hättest das verdammte Ding entsorgt«, sagte Madison. »Verdammt noch mal, Steve. Das ist doch einfach zu dämlich.«
    »Sie stecken also beide hinter dieser Sache«, stellte Bree fest. Unwillkürlich blickte sie in Richtung Haus. Ander offenen Tür stand noch eine dritte Person, klein und stämmig, die ein irritierendes Kichern von sich gab, das die Luft wie das Schreien eines Babys zerriss. »Und Hartley ebenfalls.«
    Madison schnippte rhythmisch mit den Fingern und wiegte sich hin und her. »Voll Gefühl ist unser Lied, das bei allen Hörern zieht. Soll es euch vom Hocker hauen, müsst ihr auf die Sweethearts bauen .« Sie führte den Handrücken zur Nase, zog geräuschvoll die Luft ein und grinste.
    Bree blickte auf die Pistole in Hansens Hand. Sie war wütend. Von kalter Wut erfüllt. »Lindsey sagte, Sie wüssten über alles Bescheid. Ich nehme an,
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