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Anwältin der Engel

Titel: Anwältin der Engel
Autoren: Mary Stanton
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sie hatte recht.«
    Madison stieß ein Lachen aus, ein durchaus echtes, fröhliches Lachen, bei dem es Bree kalt über den Rücken lief. »Lindsey. Ich lach mich ja kaputt. Dieses kleine Miststück ist doch höchstens zu was nutze, wenn es um die Schlüssel zur Apotheke ihres Vaters geht.«
    »Hey!«, sagte Hansen. »Du redest hier von meiner Tochter.« Er gab Madison einen nicht sonderlich sanften Klaps aufs Ohr. Hansen war also Lindseys Vater.
    Der Neunte Kreis. Verrat. Die arme Lindsey, die keine Freunde hatte.
    »Probert entdeckte das alles an jenem Tag im Miner’s Club«, sagte Bree. »Zumindest die Sache mit den Einbrüchen. Haben Sie ihn deswegen getötet?«
    »Damit habe ich überhaupt nichts zu tun. Bert hat noch nie Alkohol vertragen. Und lebendig war er für uns mehr wert als tot. Sein eigenes Kind hätte er nie verpfiffen. Ganz zu schweigen von meinem kleinen Labor und den Mädels hier, die mir helfen, die Ware an den Mann zu bringen.« Er grinste Madison an.
    »Aber wenn er gerade entdeckt hatte, dass Lindsey nicht seine Tochter ist … «
    Hansen blickte überrascht drein. »Das wusste er?« »Sie meinen, er wusste es nicht?«
    Hansen zuckte die Achseln. »Warum hätten wir denn die Gans schlachten sollen, die die goldenen Eier legt?«
    Bree runzelte die Stirn. »Sie meinen, Sie haben Mrs. Chandler erpresst?«
    »Wissen Sie«, erwiderte Hansen, »ich glaube, unser Gespräch ist jetzt zu Ende.« Er kniff die Augen zusammen, wodurch er noch gemeiner als jeder Straßenköter aussah, den Bree je zu Gesicht bekommen hatte.
    »Und Shirley? Was ist mit Shirley?«
    Hansen wandte den Blick ab.
    »Kam uns in die Quere«, sagte Madison mit einem gleichgültigen Achselzucken. »Und das war Ihre Schuld. Wenn Sie ihr nicht diese Frage zu den Einbrüchen gestellt hätten, wäre Shirley nie darauf gekommen, was los ist. Nachdem Sie gegangen waren, hat sie mich ausfindig gemacht und wollte wissen, ob Lindsey meiner Meinung nach etwas mit den Einbrüchen zu tun habe. Weil Lindsey nämlich die Schlüssel ihres Vaters hatte.«
    Shirleys Anruf bei einer unbekannten Nummer. Die Schlüssel. Am liebsten hätte Bree auf irgendetwas eingeschlagen. Sie sah Hansen an. »Und dann haben Sie Shirley Chavez erschossen?«
    Sein Gesicht wirkte wie versteinert.
    »Vielleicht ist es doch ganz gut, dass du die Pistole behalten hast, Stevie«, sagte Madison. »Ich glaube, sie musst du jetzt nämlich auch erschießen.«
    Hansen legte Madison besitzergreifend die Hand inden Nacken. »Danach lassen wir die Waffe aber verschwinden«, erwiderte er. »Ich hab dir doch gesagt, dass es bei dem, was wir machen, gefährlich sein würde, keine Waffe zu haben. Sicher stimmen Sie mir da zu, Miss Beaufort.« Er hob die Pistole und zielte auf Brees Stirn. »Los! Ab ins Haus!«
    Sascha knurrte. Brees Hand schloss sich fest um den Griff ihrer Aktentasche.
    »Die Hunde!«, schrie Madison. »Steve! Die Hunde! « Bree holte mit der Aktentasche aus und knallte sie Madison gegen den Kopf. Hansen sprang zurück und schoss Sascha in die Brust.
    »Sascha!« Bree stürzte zu ihrem Hund und presste die Hände auf Saschas Brust, aus der Blut sprudelte. Hansen kauerte sich hin, zielte durch die Heckscheibe und drückte zweimal ab. Eine Kugel für Miles. Eine Kugel für Bellum.
    Das Glas zersplitterte, Bellum und Miles brüllten vor Wut. Hinter ihnen erschien die silbrig schimmernde Figur Gabriel Strikers.
    Sascha sah Bree mit erlöschenden Augen an.
    Brees Wut sprengte alle Fesseln.
    Sie riss die Hände hoch. Das Blut des Hundes spritzte auf das Auto, auf ihr Haar und auf Madisons verzerrtes Gesicht. Die Luft um sie herum geriet in Aufruhr. Sie packte sie, hielt sie zwischen ihren Händen wie ein lebendiges Tier, formte sie, schleuderte sie …
    Und sie befand sich auf dem Gipfel eines Berges, wo ihr die Winde des Himmels zu Gebote standen .

… eine Tat … furchtbarer Art.
William Shakespeare, Macbeth
    »Wie geht es Sascha?« Hunter schloss die Eingangstür der Tierklinik hinter sich und blieb unschlüssig im Wartezimmer stehen.
    »Kommen Sie, setzen Sie sich«, sagte Antonia. »Bree, der Lieutenant ist da.«
    Bree blickte auf. Antonia hatte ihr mit einem feuchten Papiertuch Saschas Blut vom Gesicht und von den Händen gewischt, doch das hatte nicht viel geholfen. Ihre Haut war nach wie vor gespannt und verkrustet. »Er hat eine Menge Blut verloren«, erwiderte sie. »Zu viel, glaubt man hier. Aber er wird es schaffen.« Hunter und Antonia wechselten Blicke.
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