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Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter
Autoren: Stephen Goldin
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unterbrach nichts die Stille dieser unheimlichen Walhalla.
    Nach mehreren hundert Metern kamen sie zu einem weiteren Tor. Die Gewehre schußbereit, öffneten sie es und spähten in den dahinter liegenden Raum. Dieser war ebenso groß wie die Halle, in der das Raumschiff stand, riesige Bottiche bedeckten den Boden, von den Wänden liefen zahllose Rohrleitungen zu ihnen hin. Obwohl die Bottiche schon längst ausgetrocknet waren, hing immer noch der Geruch von fremden Chemikalien in der Luft. Der Boden war fleckenübersät, Moder starrte ihnen aus allen Ecken entgegen.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Larramac flüsternd.
    »So etwas habe ich auch noch nie gesehen«, pflichtete Dunnis ihm bei, auch er flüsterte.
    »Ich habe es schon einmal gesehen«, entgegnete Dev, »wenn auch nur auf Bildern. Ich erinnere mich, daß ich einmal eine Mikrospule über den Planeten Hellfire gelesen habe, wo sie Androiden herstellen. Dies ist eine Androidenpflanzung.« Einen Moment lang sagte keiner ein Wort, verdauten diese Information. Bis hierhin hatte alles einen Sinn ergeben, doch damit hatten sie nicht gerechnet. Plötzlich lachte Larramac auf.
    »Die Götter haben die Daschamesen nach ihrem eigenen Abbild angefertigt!«
    Dev nickte: »So muß es gewesen sein, wir haben immer geglaubt, sie hätten die einheimische Bevölkerung überrannt und versklavt. Doch wenn es hier keine Bevölkerung gegeben hat, mußten sie sie nach ihrem eigenen Vorbild fertigen. Es wird wahrscheinlich nicht lange gedauert haben, denn nach zehn oder zwanzig Jahren sind Androiden in der Lage, sich natürlich fortzupflanzen.«
    Sie verfielen wieder in Schweigen, betrachteten die riesige Halle, ließen ihre Gedanken die Jahrtausende zurückwandern, als diese Fabrik voller Aktivität war.
    Dunnis kehrt als erster von ihnen in die Wirklichkeit zurück. »Aber wo sind die Götter? Sie müssen doch hier irgendwo sein!«
    »Wir werden weiter dem Korridor folgen und nachschauen, wohin er führt.«
    Immer tiefer drangen sie in den Berg ein, nirgendwo stießen sie auf Widerstand. Es gab keine weiteren Türen, bis sie die Halle durchquert und das Ende des Ganges erreicht hatten.
    »Meine Herren«, sagte Dev ruhig, »ich denke, wir sollten uns vorbereiten, wenn auch nicht unseren Schöpfern, doch sicherlich den Schöpfern der Daschamesen zu begegnen.«
    Auch hier war seitlich neben dem Tor eine Sensortaste angebracht. Dev packte ihr Gewehr fester, richtete die Mündung auf das Tor und berührte die Taste. Lautlos glitten die Flügel zur Seite, vor ihnen erstreckte sich eine doppelte Reihe von sargähnlichen Behältern. Jeder dieser Behälter stand auf einem etwa einen Meter hohen Sockel, die sich in einem Zwischenraum von jeweils eineinhalb Metern aneinanderreihten. Die beiden Reihen waren getrennt durch einen drei Meter breiten Gang, der in der Tiefe der Halle verschwand. Sie konnten die Zahl der Behälter nicht ausmachen, da sich deren Reihen im dunklen Hintergrund der Halle verloren.
    Urplötzlich ertönte eine Stimme und ließ die Eindringlinge zusammenfahren. Sie schien viel zu laut und hörte sich blechern an.
    »Jawohl, ihr habt uns gefunden. Wir sind die Götter von Dascham, haben unbeschränkte Macht über diese Welt. Wir sind unsterblich. Wir laden euch ein, diese Unsterblichkeit mit uns zu teilen.«
    »Aber nur, weil sie uns nichts mehr anhaben können«, murmelte Dev.
    »Solltet Ihr euch weigern, unsere Einladung anzunehmen«, fuhr die Stimme fort, »werdet ihr auf der Stelle sterben. In diesem Moment sind Waffen von unkalkulierbarer Vernichtungskraft direkt auf euch gerichtet.«
    Ruhig trat Dev an den nächsten Behälter heran und Setzte sich auf ihn.
    »Ich würde gerne etwas von dieser unkalkulierbaren Vernichtungskraft sehen«, erwiderte sie. Dunnis und Larramac hielten den Atem an, doch nichts geschah. Dev lächelte. »Das habe ich mir gedacht. Ihr seid besessen von eurer Unsterblichkeit. Tausende von Jahren eines Dahinvegetierens haben die Furcht vor dem Tode so tief in euch verwurzelt, daß kein Sterblicher sie jemals verstehen kann. Ihr wagt es noch nicht einmal, hier in eurem Heiligtum Waffen von kalkulierbarer Vernichtungskraft zu benutzen, denn sonst wären wir wohl kaum so weit gekommen. Ihr würdet uns sonst in dem Moment, wo wir die heilige Halle betreten haben, getötet haben. Doch ihr befürchtet, eure Unsterblichkeit dabei aufs Spiel zu setzten.«
    Sie ließ sich von dem Behälter heruntergleiten und untersuchte ihn genauer. Sie entdeckte
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