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Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter
Autoren: Stephen Goldin
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läßt? Er befürchtet, daß wir die ganze Geschichte erzählen, sobald wir einen von Menschen bewohnten Planeten erreichen. Ein ganzes Heer würde sich dann aufmachen, um diesen Berg zu besetzen, und er könnte es nicht verhindern. Deshalb wird er versuchen, den Start zu vereiteln.«
    »Wie könnte er das, wir haben das Schiff, und die meisten Waffen liegen im Frachtraum.« Inzwischen hatten sie die Brücke erreicht und schnallten sich vor ihren Bedienungspulten an den Beschleunigungsliegen fest. Dev deutete mit der Hand nach oben. Der Bildschirm der Kommandozentrale zeigte die Hangaröffnung, die sich weit offen über ihnen befand. Doch wie lange würde sie noch offen sein?
    »Während wir hier im Schiff gearbeitet haben, hat er sich eingehend mit dem Computer beschäftigt. Wenn er ihm nun befiehlt, die Hangartüren zu schließen, bevor wir draußen sind, werden wir daran zerschellen oder nie starten können. Dazu dürfen wir es nicht kommen lassen, denn in seinem jetzigen Zustand bringt er uns eher um, als zu erlauben, daß wir diesen Planeten verlassen. Schalten Sie jetzt die innere Schwerkraft ein!«
    »Ohne die Geräte vorzuchecken?«
    »Haben Sie mich nicht verstanden? Wenn wir uns jetzt mit Belanglosigkeiten aufhalten, werden wir diesen Planeten nie mehr verlassen.«
    »Ich habe den Kurs noch nicht ausgerechnet«, sagte Bakori.
    »Diesmal sehe ich Ihnen das noch nach«, sagte Dev scharf. »Doch zuerst wollen wir dafür sorgen, daß wir aus diesem Berg herauskommen, für alles andere ist später auch noch Zeit.«
    Dunnis hatte in der Zwischenzeit schon den Antrieb aktiviert, fand sich jedoch nur sehr schwer mit den Instrumenten zurecht. Auch Dev hatte Mühe, ihre Anweisungen zu geben, all ihre Erkenntnisse der letzten Wochen über die Arbeitsweise des Schiffes schienen mit einem Male wie weggewischt.
    Urplötzlich baute sich das innere Schwerkraftfeld auf, riß sie aus ihrer Benommenheit.
    »Alles klar zum Start, Kapitän«, murmelte Dunnis, und Dev nickte erleichtert. Rasch betätigte sie die nötigen Schaltungen, das Schiff erbebte, erwachte unwillig aus seinem jahrtausendelangen Schlaf. Im Inneren des Schiffes verfolgte die Mannschaft auf dem Bildschirm, wie sich das Schiff vom Boden hob, der Himmel auf sie zuzurasen schien. Im gleichen Moment bemerkte Dev, daß sich die Flügel des Hangartores in Bewegung setzten und langsam aufeinander zuglitten. Sofort schaltete sie den Antrieb auf volle Kraft, hoffte, daß er dieser Belastung standhalten würde. Mit ungeheurer Wucht lastete die Schwerkraft auf ihren Körpern, preßte sie tief in die Beschleunigungsliegen. Unentwegt beobachtete Dev auf dem Bildschirm, wie sich das Hangartor langsam schloß. Es hing von Sekundenbruchteilen ab, ob sie den Planeten verlassen oder in einem rasenden Feuersturm am Boden zerschellen würden. Die ungeheure Schwerkraft raubte ihr fast die Sinne, sie schloß ihre Augen. Jeden Moment erwartete sie das metallische Kreischen, mit dem sich die Hangartore in den Schiffsrumpf bohren würden. Doch nichts geschah. Als Dev nach wenigen Sekunden die Augen wieder öffnete, erkannte sie über sich nur den wolkenverhangenen Himmel von Dascham. Das Schiff war frei.
    Mühsam hob Dev die Hand, schaltete den Antrieb auf normale Beschleunigung. Sofort ließ der Druck auf ihren Körpern nach.
    »Gros«, fragte sie, »ist der Antrieb stabil genug, um uns einige Minuten lang bewegungslos über diesem Ort hier zu halten?«
    »Ich nehme es an. Warum?«
    Dev antwortete nicht sofort. Sie schaltete den Antrieb so weit herunter, bis das Schiff über dem Berg Orrork zum Stillstand kam. Sie löste ihre Gurte, durchquerte den Kontrollraum und trat an das Bedienungspult für die Bordkanonen. Mit wachsender Bestürzung beobachtete Dunnis ihr Tun.
    »Das dürfen Sie nicht«, rief er schließlich. »Roscil befindet sich da unten!«
    »Er hat seine Wahl getroffen«, murmelte Dev. Die Worte tropften ihr kalt und schwer von den Lippen. »Wir dürfen nicht zulassen, daß er sich zum Herrn über diese Welt aufschwingt.«
    »Warum nicht? Er kann uns nichts mehr anhaben.«
    »Uns nicht, aber dafür Millionen von Daschamesen, die dort unten leben. In seiner jetzigen geistigen Verfassung wird er es auch tun.« Ihre Stimme wurde sanfter, als sie sich umwandte und Dunnis in die Augen schaute.
    »Mir widerstrebt es, ihn zu töten. Er war mein Freund in manchen harten Zeiten und der einzige Mensch, der mir Arbeit gab, als mich kein anderer mehr einstellte. Doch dieser Mensch
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