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Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)
Autoren: Lisa Desrochers
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Mund erreiche, öffnet sie ihre Augen und stöhnt: «Nein!» Sie wird kreideweiß, setzt sich auf und schaut sich ängstlich um. Erschrocken greife ich nach ihrer Hand.
    Frannie schlägt meine Hand fort, beugt sich vor und übergibt sich in den Papierkorb neben dem Bett. «Nein», flüstert sie kaum hörbar.
    «Was ist, Frannie?» Ich setze mich auf. «Was hast du gesehen?»
    «Er kommt», stößt sie hervor, springt aus dem Bett und streift ihr T-Shirt über.
    «Wer?» Ich steige aus dem Bett und knöpfe meine Jeans zu. «Wen hast du gesehen?»
    Plötzlich ist Gabriel im Zimmer, das gleiche Entsetzen wie Frannie im Blick.
    An seiner Seite erscheint Matt und sagt: «Achtung, er kommt.»
    Auch ich spüre, dass sich eine weitere Macht sammelt, und versuche, mich zu konzentrieren. Doch da wird Frannie hochgehoben und mit Wucht an die Wand geschmettert. Mit einem Satz ist Matt bei ihr, aber er kommt zu spät. Frannie rutscht an der Wand herab und sackt auf den Boden.
    «Frannie!» Ich stürze zu ihr, reiße sie in meine Arme – und erstarre. Ihre Haut dampft. «Frannie», flüstere ich und schüttele sie. Frannie schlägt die Augen auf, und ich stöhne.
    Frannies Augen glühen rot.
    «Hallo, Lucifer», sagt sie mit fremder Stimme. «Wie heißt es doch so schön? Wer zuletzt lacht, lacht am besten.»
    «Nein!» Ich weiß, dass ich brülle, und doch höre ich meine Stimme, wie aus weiter Ferne.
    «Beherit!», donnert Gabriel. «Das kannst du nicht tun. Dazu hast du kein Recht.»
    «O doch», kichert Frannie hämisch. «Wie du siehst, habe ich es schon getan. Alles ist jetzt erlaubt. Spezieller Erlass des Chefs.»
    Wie versteinert halte ich Frannie in den Armen und schaue in ihre glühenden Augen. Das Spiel ist endgültig aus. Denn wenn König Lucifer so sehr nach ihr verlangt, dass er sämtliche Regeln ignoriert, wird selbst der Allmächtige Frannie nicht mehr retten können.
    Aber ich kann sie nicht aufgeben.
    Mein Blick fällt auf das Kruzifix auf Frannies Brust. Die Kette ist aus Silber, das Kreuz jedoch aus Gold. Ich reiße es ab und halte es hoch.
    Sofort ist Matt da und umklammert mein Handgelenk. Mit wütendem Blick drückt er meine Faust auf und zieht das Kruzifix hervor. Aber er hat recht. Natürlich könnte ich versuchen, Beherit mit dem Goldkreuz zu vertreiben, doch zu welchem Preis?
    Frannie entwindet sich meinen Armen. Ich lasse es zu. Aber instinktiv greife ich nach ihrer Hand und halte sie eisern umklammert. Ich weiß, dass Frannie noch irgendwo in dieser Hülle steckt, und trotz meiner Verzweiflung möchte ich mit ihr verbunden bleiben. Sie richtet sich auf und wird größer als sonst. Verächtlich schaut sie mir in die Augen.
    «Lass diese Gefühlsduseleien, Lucifer. Die Zeit des Händchenhaltens ist vorüber.» Ihre Hände strecken sich aus und umfassen mein Gesicht. Dann küsst sie mich hart auf den Mund. Nein, nicht Frannie küsst mich, sondern Beherit, denn ich spüre die ersten Fasern seines Geistes, die sich über meine Lippen vorantasten wollen.
    Mit einem Ruck ziehe ich meinen Kopf zurück. Zischend stößt Frannie den Atem aus. Gabriel schiebt mich zur Seite und legt einen Arm um Frannie. Mit dem Zeigefinger seiner freien Hand malt er einen Kreis auf ihre Stirn und wispert etwas in einer Sprache, die ich nicht verstehe.
    Frannie grinst ihn an. «Netter Versuch, Gabriel, aber leider vergeblich.»
    Immerhin, er tut etwas, während ich nur wie versteinert dastehe. «Kämpft ja ganz schön, die Kleine», sagt Frannie gepresst mit Beherits Stimme.
    «Gut so, Frannie.» Ich umschließe ihre Hand. «Wehr dich gegen ihn. Du kannst das.»
    Frannies Gesicht verzieht sich schmerzerfüllt. «Ich will, dass du aus mir hinausfährst», flüstert sie mit ihrer Stimme. Für lange Zeit zuckt ihr Körper und windet sich, bis er zitternd verharrt. Gabriel trägt sie zum Bett.
    «Du hast die Macht, Frannie», murmelt er an ihrem Ohr. «Nutze sie.»
    An diese Hoffnung klammere ich mich. Denn wenn Frannie einen Weg findet, ihre Macht einzusetzen, kann sie Beherit besiegen.
    «Du willst nicht in mir sein», sagt sie laut, und ihr Blick geht ins Leere. Das Glühen ihrer Augen hat nachgelassen. Nur um ihre Iris ziehen sich noch dünne rötliche Kreise. «Du willst mich doch gar nicht.»
    Ich kann kaum mit ansehen, wie Frannies Körper sich hin und her wälzt. Dann jedoch entspannt er sich, und Frannie liegt reglos da. Beunruhigt beuge ich mich zu ihr.
    Frannie hat die Augen verdreht und stöhnt leise. Dann wird ihr
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