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Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)
Autoren: Lisa Desrochers
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dann habe ich nur noch seinen Turnschuh in der Hand. Matt stürzt, und ich schreie.
    Stöhnend öffne ich die Augen und beuge mich würgend über den Papierkorb. Matt streicht mir die Haare aus der Stirn und zieht mich an seine Brust. Zitternd halte ich mich an ihm fest und vergieße heiße Tränen.
    «Warum bist du gefallen?», frage ich ihn schließlich.
    Matt zuckt mit den Schultern. «Ausgerutscht.»
    Mit einem Mal befällt mich Wut. Wut auf Matt. Ich befreie mich aus seinen Armen. «Du hättest langsamer klettern müssen – und vorsichtiger.»
    «Klar», nickt Matt. «Deshalb war es ja auch ein Unfall.»
    Ich nehme mir ein Papiertaschentuch und wische mir über Augen, Nase und Mund. Meine Wut vergeht ebenso schnell, wie sie gekommen ist. «Hier», ich reiche Matt das Tagebuch. «Das habe ich für dich geschrieben – und für mich. Du warst der einzige Mensch, mit dem ich wirklich reden konnte.»
    Lächelnd nimmt Matt es entgegen. «Und ich habe dir geantwortet. Hast du das nie gehört?» Er wirft einen Blick zu Luc hinüber, der sich mit Gabe unterhält. «Unter anderem habe ich dich gebeten, dich von Lucifer fernzuhalten.»
    «Warum? Was hat er dir denn getan?»
    «Machst du Witze? Seinetwegen wärst du beinah gestorben. Er ist einer von ihnen .»
    «Nein, er ist einer von uns», entgegne ich aufgebracht.
    Luc und Gabe verstummen und sehen uns an. «Lass ihn», sagt Luc und kommt auf uns zu. «Er hat ja recht.»
    «Nein», verbessere ich ihn. «Du wärst meinetwegen beinah gestorben.»
    Matt mustert Luc misstrauisch. «Mir passt es nicht, dass du mit Frannie zusammen bist, aber wenn du ihr jemals wehtun solltest – egal, auf welche Weise –, dann bringe ich dich um.»
    «Okay», sagt Luc. «Botschaft ist angekommen.»
    Kopfschüttelnd dreht er sich zu Gabe um. Wahrscheinlich denkt er das Gleiche wie ich. Gabe hat behauptet, Matt wäre der Beste für diesen Job, aber langsam kommen mir Zweifel.
    Matt führt seinen Mund an mein Ohr. «Tut mir leid, Frannie, aber mit dem Typ habe ich Schwierigkeiten. Bist du dir deiner Sache wirklich sicher? Gabriel schwört zwar, man könne ihm trauen, aber Lucifer war oder ist ein Dämon.»
    «Ist er nicht, und, ja, ich bin meiner Sache sicher. Luc liebt mich. Lies doch seine Gedanken, dann wirst du es erkennen.»
    «Das kann ich nicht», gesteht Matt. «Das kann ich noch nicht.»
    «Dann gib ihm wenigstens eine Chance.»
    Matt verschränkt die Arme vor der Brust und sieht mich trotzig an. Auch an diesen Ausdruck erinnere ich mich noch sehr gut. «Na schön», gibt er schließlich nach, «sonst wirst du vermutlich deine merkwürdige Macht einsetzen, um mich dazu zu bringen.»
    «Das hängt ganz von dir ab», grinse ich.
    Luc
    Von der Tür her beobachten Gabriel und ich Frannie mit ihrem Bruder. Langsam scheint Frannie so weit zu sein. Ich werfe Gabriel einen Blick zu. Wir müssen reden, draußen, denke ich. Gabriel nickt und folgt mir auf den Flur.
    «Ich glaube, Frannie ist bereit», beginne ich.
    «Ganz meine Meinung.»
    «Versprich mir, dass du gut auf sie aufpasst. Wenn ich an das Gespräch mit Michael denke und den gierigen Ausdruck in seinen Augen …» Noch bei der Erinnerung überläuft mich ein Schauder.
    «Vergiss ihn.» Gabriel lehnt sich an die Wand. «Wir werden immer auf sie aufpassen. Der Allmächtige weiß sehr genau, dass Frannie etwas Besonderes ist.»
    «Ich muss wissen, dass ihr nichts zustoßen wird. Erst dann verschwinde ich.»
    Verwundert hebt Gabriel die Brauen, geht aber nicht weiter darauf ein. «Ein paar Dinge werden sich für Frannie ändern, dagegen kann ich nichts tun. Aber letztlich hängt das meiste von ihr selber ab. Aber willst du verschwinden? Du bist ein Mensch mit reiner Seele. Nicht das Geringste liegt gegen dich vor. Falls Frannie dich immer noch will, dann wüsste ich nicht, weshalb ihr nicht zusammen sein solltet.» Im Grunde ist er ein anständiger Typ, denn der letzte Satz ist ihm sichtlich schwergefallen.
    Aber er hat mitten ins Schwarze getroffen: Falls Frannie mich noch will. Wird sie mich noch wollen, wenn sie markiert ist? Dann gehört sie dem Himmel. Und zu Gabriel. Irgendwann wird Frannie über sich hinauswachsen. Und was wird dann aus mir? Im schlimmsten Fall werde ich ein lächerlicher ehemaliger Dämon sein, der ihr hinterherläuft, ein Klotz am Bein. Sie wird mich nicht mehr brauchen und dann auch nicht mehr wollen. Das werde ich akzeptieren müssen. Langsam drücke ich die Tür zu ihrem Zimmer auf. Frannie liegt auf
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