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Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)
Autoren: Lisa Desrochers
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Gabe.
    Er hat recht. Wenn ich langsam atme, kriege ich Luft, und auch die Blitze lassen nach.
    Meine Nase läuft. Ich wische sie am Ärmel meines T-Shirts ab. Matt steht da und sieht mich besorgt an. «Matt», sage ich, gehe zu ihm und schlinge meine Arme um ihn.
    «Alles wird gut, Frannie», sagt er sanft.
    Ich ziehe meine Nase hoch und versuche, sein Lächeln zu erwidern. «Warum siehst du aus wie siebzehn und genau so, wie ich mir das immer vorgestellt habe? Müsstest du nicht wie ein Siebenjähriger aussehen?»
    Matt lacht. «Wie stellst du dir das denn vor? Es wird Tage geben, an denen ich in Erscheinung treten muss. Soll dann ein Siebenjähriger hinter dir herlaufen und dich beschützen?»
    «Hm, wahrscheinlich nicht.»
    Luc räuspert sich laut und vernehmlich. Ich ergreife Matts Hand und ziehe ihn zu Luc. «Das ist Luc. Luc, das ist Matt.»
    Luc mustert Matt nachdenklich. «Du warst das, habe ich recht? Nach der Party hat sich jemand über Belias gebeugt. Das warst du.»
    «Das war mein erster Einsatz», erwidert Matt stolz.
    «Und? Hat alles geklappt?»
    «Natürlich», entgegnet Matt. Dann wendet er sich an uns beide. «Immer werde ich nicht bei euch sein.» Luc erhält einen unfreundlichen Blick. «Manche Dinge will ich einfach nicht sehen. Aber wenn ihr mich braucht, bin ich da.»
    Luc hält Matt eine Hand entgegen. «Willkommen an Bord.»
    Beinah angewidert betrachtet Matt Lucs Hand.
    Meine Freude über das Wiedersehen mit Matt verfliegt. Wie es scheint, kann er Luc nicht leiden. Luc lässt seine Hand sinken.
    Unangenehmes Schweigen breitet sich aus. Nur Gabe scheint davon nichts zu bemerken und sieht Luc streng an. «Egal, was ist, denk daran, nach Hilfe zu rufen, wenn du sie brauchst. Komm nicht auf den Gedanken, den Helden zu spielen.»
    Luc kneift die Augen zusammen. «Bist du jetzt meine Mutter geworden, oder was?»
    «Apropos Mutter», erwidert Gabe. «Du bekommst Besuch.»
    Prompt wird an die Tür geklopft. Matt verschwindet gerade noch rechtzeitig, ehe meine Eltern auf der Schwelle erscheinen. Meine Mutter hält eine Tüte von McDonald’s in der Hand.
    «Hallo», ruft Luc und setzt sich auf. «Ist in der Tüte vielleicht ein Big Mac?»

    Meine Eltern sind das Wochenende über mit der Kirchengemeinde unterwegs. Ich habe mich davor gedrückt und behauptet, ich sei noch zu schwach. Meinen Eltern haben wir erzählt, wir seien von Hunden angegriffen worden.
    Am Nachmittag gehe ich die Sachen in meinem Kleiderschrank durch und überlege, was ich nach L.A. mitnehmen soll. Luc lehnt an meiner Kommode. Vor einer Woche wurde er aus dem Krankenhaus entlassen. Der Großteil seiner Bandagen wurde abgenommen. Aber die Narbe in seinem Gesicht wirkt noch frisch. Blutrot zieht sie sich von seinem rechten Augenwinkel herunter zur Mitte seiner Wange. Seine Ausstrahlung ist längst nicht mehr so dunkel und gefährlich wie früher, aber die Narbe gibt ihm etwas Verwegenes – sehr sexy!
    «Nimmst du den etwa auch mit?», fragt er und lässt meinen schwarzen Spitzenbüstenhalter am Zeigefinger baumeln.
    «Klar, damit werde ich allen Typen den Kopf verdrehen.»
    Mit finsterer Miene stopft er den Büstenhalter in die Schublade.
    «Würdest du mitkommen, hätte ich dafür natürlich keine Zeit.» Das sollte wie ein Scherz klingen, hat aber nicht geklappt. Dazu bin ich viel zu nervös. Ich gehe zu Luc und lege meine Arme um ihn.
    Er bindet meine Haare zu einem Knoten und gibt mir einen Kuss. «Wo sollte ich denn sonst sein?»
    «Heißt das, du kommst mit?»
    «Ich wüsste nicht, wie du mich davon abhalten könntest.»
    Mein Blick fällt auf die Wände voll von bunten Tapetenresten und Bildern. Erst da wird mir klar, wie sehr mein Zuhause mir fehlen wird. Aber gleich darauf wird mir bewusst, dass ich mich mit Luc überall zu Hause fühlen werde. «Und was willst du da machen?»
    «Irgendwas studieren.» Luc zuckt die Achseln. «Mir vielleicht einen Job suchen.»
    «Du hast fünftausend Berufsjahre hinter dir. Einen Job dürftest du leicht finden.»
    «Ich habe Menschen den Weg zur Hölle gezeigt», grinst Luc. «Für wie viele Jobs mich das wohl qualifiziert?»
    «In L.A. würde mich gar nichts wundern.»
    Luc wird ernst. «Das Problem ist nur, dass nichts wirklich gelöst ist, Frannie. Falls König Lucifer ihn am Leben gelassen hat, wird Beherit weiter versuchen, uns zu finden.» Nachdenklich reibt er sein Kinn. «Andererseits war Gold eindeutig sein Schwachpunkt, und du hast ihm den Dolch mitten in die Brust gerammt. Es
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