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Am Strand von Malibu

Am Strand von Malibu

Titel: Am Strand von Malibu
Autoren: Anne Mather
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der nächsten Schwierigkeit konfrontiert. Sie fand weder eine Klingel noch eine Sprechanlage. Sie blickte sich noch immer suchend um, als ein lautes Hupen sie aufschreckte. Ein Auto hielt am Straßenrand und blinkte. Erst jetzt merkte Olivia, dass sie mitten in der Einfahrt stand.
    Olivia blickte genauer hin. Saß Joe am Steuer? Nein, es war eine Frau. Olivia erkannte sie sofort, sie sah genauso aus wie auf dem Foto: Joes Mutter! Olivia trat einen Schritt beiseite und überlegte fieberhaft, wie sie Mrs. Castellano ansprechen konnte. Doch diese kam ihr zuvor. Als sie auf Olivias Höhe war, hielt sie an und ließ die Scheibe herunter.
    „Kann ich Ihnen helfen?", fragte sie.
    Olivia schluckte. „Ist Mr. Joe Castellano wohl zu sprechen? Könnten Sie ihm sagen, dass ich hier bin?"
    Mrs. Castellano runzelte die Stirn. „Und wen darf ich ihm melden?" Sie musterte Olivia von oben bis unten.
    „Oh, Entschuldigung", sagte Olivia hastig. „Ich bin Olivia Pyatt, ich kenne Ihren Sohn von ..."
    „Sie sind Olivia?" Mrs. Castellano blickte sie ungläubig an. Wahrscheinlich hatte Joe seiner Mutter von ihr erzählt. Jetzt war Mrs. Castellano überrascht.
    Olivia errötete, bewahrte aber Haltung. „Ja, ich bin Olivia. Ist Joe hier? Ich würde wirklich gern mit ihm reden."
    „So?" Mrs. Castellano lächelte spöttisch, und Olivia war sich sicher, dass sie ihr die Bitte abschlagen würde. Doch sie täuschte sich. „Steigen Sie ein", sagte sie nur.
    Als Olivia neben ihr saß, hupte sie zweimal kurz, und ein älterer Mann erschien, um das Tor zu öffnen. „Ich hoffe, Sie werden meinem Sohn nicht noch mehr Lügen auftischen."
    Sie warf Olivia einen kurzen Blick zu.
    Jetzt war es an Olivia, ungläubig zu blicken. „Lügen? Ich habe Joe nie belogen!"
    Mrs. Castellano blickte sie skeptisch an. „Sollte ich Sie etwa verwechseln?"
    Olivia ließ sich nicht beirren. „Was hat Ihnen Joe über mich erzählt, Mrs. Castellano?"
    „Das geht Sie nichts an", entgegnete diese herablassend, überlegte es sich aber dann doch anders. „Er hat keine Einzelheiten erzählt. Aber ich kenne meinen Sohn."
    Olivia kam plötzlich eine Idee. „Vielleicht verwechseln Sie mich ja doch. Kennen Sie Diane Haran?"
    „Die? Von der will Joe nichts wissen. Die gute Diane wird sich mit Mark zufrieden geben müssen."
    „Mark?"
    „Mein jüngerer Sohn", erklärte ihr Mrs. Castellano ungeduldig. Richtig, jetzt fiel es Olivia wieder ein. Diane hatte ihr gesagt, dass Joe einen jüngeren Bruder habe, der ebenfalls Schauspieler sei. „Es ist schlimm für mich, dass er sich mit einer verheirateten Frau eingelassen hat. Vor allem, da ich mir völlig sicher bin, dass sie ihn nur benutzt hat, um an Joe heranzukommen."
    Olivia schluckte. Ihr wurde plötzlich einiges klar. „Aber Joe ist doch da, oder?", fragte sie schließlich zaghaft.
    „Ja", gab Mrs. Castellano zu. Widerwillig, wie es Olivia schien. „Dürfte ich vielleicht erfahren, weshalb Sie Joe sprechen möchten?"
    „Ich muss unbedingt mit ihm reden", antwortete Olivia wenig überzeugend. „Woher wissen Sie eigentlich von mir?"
    „Nun, Hellseherin bin ich jedenfalls nicht", entgegnete Mrs. Castellano spöttisch. „Joe hat mir von Ihnen erzählt - allerdings nicht in der letzten Woche." Sie warf Olivia einen eigenartigen Blick zu. „Aber fragen Sie mich bitte nicht, in welchem Zusammenhang Ihr Name fiel. Genau wie Sie schweige ich über meine Gefühle lieber."
    Darauf wusste Olivia nichts zu erwidern, und es herrschte Schweigen. Erst jetzt hatte sie Augen für ihre Umgebung. Mrs. Castellano lenkte den Wagen eine gewundene Auffahrt entlang, die beiderseits von Pinien und Zypressen gesäumt war. Die Luft, die durch das offene Fenster in den Wagen wehte, war würzig und duftete nach Harz.
    Als sie näher kamen, stellte Olivia fest, dass das Haus aus dem letzten Jahrhundert stammte. Es hatte Erker und Gauben und an der einen Schmalseite sogar einen runden Turm.
    „Das Haus hat ein Kapitän gebaut", erklärte Mrs. Castellano, die Olivias Interesse bemerkt hatte. „Es stammt noch aus der Zeit, als hier die Teeklipper aus China anlegten.
    Mein Mann hat es 1922 gekauft."
    Mrs. Castellano hielt an, und Olivia stieg aus. „Wohnen Sie hier?", fragte sie.
    „Nein. Nach dem Tod meines Mannes bin ich in die Stadt gezogen. Es ist sehr einsam und abgeschieden hier draußen und für Joe gar nicht gut, dass er hier so allein wohnt."
    Wollte Mrs. Castellano deshalb, dass Joe Anna Fellini heiratete? Olivia kam immer mehr
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