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Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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    In der zweiten Woche der Friedenskonferenz wurden nur neunundvierzig Duelle ausgefochten; so gesehen schienen die Delegierten wesentliche Fortschritte zu machen.
    Die Hauptsitzungen fanden in einem seit langem leerstehenden Versammlungsraum des Palasts von Ruathytu statt. Hier füllten sich Tag für Tag die Bänke mit temperamentvollen Leuten, die unbedingt mitwirken wollten an dem schlimmen Schicksal, das dem besiegten Hamal drohte. Zwischen diesen Beteiligten gab es Unterschiede in Nation und Rasse; doch war jedes Grüppchen davon überzeugt, die einzig vollkommene Lösung vorzuschlagen, die von allen anderen unbedingt übernommen werden mußte.
    Dies führte natürlich zu Meinungsverschiedenheiten.
    »Ein Gold-Deldy pro Person!« brüllte ein König aus den Ländern der Morgendämmerung. In der überhitzten Versammlung – obwohl die Vorhänge geöffnet waren, herrschte eine schwüle Atmosphäre – wirkte sein Gesicht wie eine bronzene Maske aus Schweiß. Er schüttelte die Faust. »Weniger kommt nicht in Frage ...«
    »Weniger?« spottete ein König aus einem benachbarten Land der Morgendämmerung, ohne aufzustehen, und betupfte sich das Gesicht mit einem weißen Spitzentaschentuch. »Weniger? Lieber zwei Gold-Deldys!«
    »Aye!« rief ein hochstehender Edelmann, dessen Gewand golden schimmerte. »Hamal hat das Gold. Hamal kann bezahlen!« Dann entwickelte er geradezu königliche Ambitionen, obwohl er selbst kein König war, und brüllte: »Am besten erheben wir gleich drei Gold-Deldys!«
    Geschäftig kritzelten Schreiber an langen Tischen in der freien Zone zwischen den Sitzreihen. Sie füllten Stapel von Papier mit dem Gesagten, mit Vorschlägen und Gegenvorschlägen. Nur sehr wenige Übereinstimmungen waren zu protokollieren.
    Andere Delegierte schlossen sich der Festsetzung der Kapitulationssumme an und brüllten »Vier!«, »Fünf!« oder gar »Sieben!«, und so manches Gesicht färbte sich rot vor Aufregung, so manches Augenpaar funkelte, so manche Feder sträubte sich, so manches Fell knisterte voll statischer Energie. Die Strafsumme stieg immer höher, bis es in ganz Paz, geschweige denn Hamal, kaum genug Gold gab, um die errechenbare Gesamtsumme zu bezahlen. Dann machte jemand den Vorschlag, die Reparationen auch in Form von Sattelfliegern zu zahlen, und verlangte ein angemessenes Verhältnis zwischen Zhyans und weniger wertvollen Vögeln. Dieser Vorschlag löste weitere zornige Bemerkungen aus. Ein anderer Delegierter hämmerte mit der Schwertspitze auf den Boden und verlangte volle Entschädigung für alle Flugboote, die sein Land verloren hatte, außerdem einen Schadensausgleich.
    »Nehmt Hamal sämtliche Flugboote!« brüllte er. »Er ...«
    »Du würdest doch deine eigenen Voller nach Hause fliegen und behaupten, daß sie abgeschossen worden sind!« behauptete ein rundgesichtiger König, dessen Schädel erstaunlich haarlos war, hatte ihm doch vor vielen Jahresperioden ein wildes Tier die Haarpracht abgerissen. »Die Friedenskonferenz verlangt eine genaue Abrechnung ...«
    »Aye! Aber auch von dir, König Nodgen der Kahle! Wir haben Beweise, daß du unbeschädigte Flugboote in dein knauseriges Königreich hast verbringen lassen und ...«
    Die Marschälle unterbanden das nun folgende Schwertgefuchtel. An diesem Tag fiel diese Aufgabe vierarmigen Djangs zu, die keine Mühe hatten, die Streithähne zu trennen und zu ihren Sitzen zurückzugeleiten. Djangs gehören nicht nur zu den hervorragendsten kregischen Kämpfern, sie zeigen außerdem ziemlich wenig Respekt vor Königen und Edelleuten, die nicht aus Djanduin kommen.
    »Im Saal der Friedenskonferenz sind Kämpfe nicht erlaubt.« Der Djang-Hikdar, der die Marschälle befehligte, tat mit der für Djangs typischen Mischung aus militärischer Erfahrung und kriegerischem Fanatismus seine Pflicht. Er sorgte dafür, daß die beiden rivalisierenden Könige an ihren Plätzen saßen, ehe er seine Männer wieder zur Seite führte. Bei diesem Zusammenstoß war kein Blut geflossen; dazu mochte es später beim Duell kommen. Draußen.
    Alles in allem bot die Friedenskonferenz, die über Hamals Zukunft entscheiden sollte, ein denkbar schwaches Bild.
    Aus Vallia waren Prinz Majister Drak und Kov Seg Segutorio angereist und sprachen sich nachdrücklich für konkrete Fortschritte aus. König Jaidur aus Hyrklana äußerte die Verachtung, die er für manche Delegierte empfand. Lildra, seine Königin, brachte ihn auf vornehme Weise zum Schweigen; doch herrschte
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