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Am Strand von Malibu

Am Strand von Malibu

Titel: Am Strand von Malibu
Autoren: Anne Mather
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eine Erklärung schuldig. Ich kann nicht für Diane Haran arbeiten, weil ich ihren Mann kenne."
    „Richard Haig? Da kann ich dich beruhigen. Soweit ich informiert bin, ist die Ehe völlig zerrüttet. Er soll trinken. Aber ich vermute, dass sie einen anderen hat."
    „Das glaube ich nicht!", Olivia schüttelte den Kopf.
    „Warum nicht? Immerhin hat diese Ehe schon länger gehalten als die letzten beiden zusammen. Mit Gordon Rogers hat das Glück ganze zwei Monate gedauert, und von dem Schauspieler Christian de Hanna hat sie sich auch schon nach kurzer Zeit getrennt. Sie fand heraus, dass er drogensüchtig war. Du siehst, Diane Haran macht kurzen Prozess, wenn ihr der Ehemann unbequem wird. Auf wen sie es jetzt abgesehen hat, weiß ich nicht.
    Wenn du Richard Haig haben willst, bitte. Jetzt ist die beste Gelegenheit dazu."
    Olivia biss sich auf die Lippe. War sie so leicht zu durchschauen? Schließlich hatte sie Kay gegenüber nur eine leise Andeutung gemacht. „Mir liegt nichts an Richard Haig", stritt sie ab. Aber es klang nicht sehr überzeugend. Und es entsprach ja auch nicht der Wahrheit. Sie wollte Richard zurückhaben.
    „Auch egal.“ Kay zuckte die Schultern. „Aber lehn keinesfalls den Auftrag ab. Diane Harans Biografie wird dich über Nacht berühmt machen. Über mangelnde Angebote wirst du dich dann in Zukunft nicht mehr zu beklagen haben."
    Olivia blickte auf ihre Hände, die sie im Schoß verschränkt hatte. Sie konnte es einfach nicht! Nicht nach dem, was Diane ihr angetan hatte. Und wenn Richard wirklich unglücklich war und sich nach ihr zurücksehnte, wusste er schließlich, wo er sie finden konnte. Aber was, wenn er zu stolz dazu war? Vielleicht schämte er sich jetzt für sein Verhalten ihr gegenüber und traute sich nicht, den ersten Schritt zu machen.
    Sie rief sich zur Ordnung. Das waren alles bloß Hirngespinste. Sie sollte für Diane arbeiten, nicht für Richard. Sie würde ihn vielleicht gar nicht sehen. Außerdem konnte sie nicht beurteilen, ob Kay die Wahrheit gehört hatte oder nur den neusten Klatsch aus Hollywood. Um Zeit zu gewinnen, stellte sie die nächstbeste Frage, die ihr in den Sinn kam. „Warum Kalifornien? Lebt Diane Haran nicht mehr in England?"
    „Sie besitzt mehrere Villen in England, Amerika und Südfrankreich. Aber da fast alle ihre Filme in den Staaten gedreht werden, hält sie sich wohl meistens dort auf."
    Olivia konnte sich nicht recht vorstellen, wie es war, so reich zu sein. Auch Diane Haran hatte sich wohl an solch ein Leben erst gewöhnen müssen. Schließlich hatte sie die ersten fünfzehn Jahre ihres Lebens in einer Sozialwohnung in einem der ärmsten Viertel Londons zugebracht.
    „Auch hier in England wirst du deine Nachforschungen anstellen müssen", fuhr Kay fort. „Natürlich hat Diane ihrer Familie ein Haus gekauft, und keiner ihrer Verwandten lebt mehr in dem verkommenen Stadtteil, in dem sie aufgewachsen ist. Aber bestimmt wohnen dort noch Leute, die Diane von früher kennen: Schulfreunde, Nachbarn und andere Menschen, mit denen sie zu tun hatte."
    Olivia musste unwillkürlich lächeln. „Kay, ich weiß, wie ich meine Arbeit anpacken muss!"
    Kay hob den Kopf und betrachtete Olivia eindringlich. „Bedeutet das, dass du dich besonnen hast und den Auftrag annimmst?"
    Olivia wich ihrem Blick aus. „Ich habe eigentlich keine Lust, mit Diane Haran zusammenzuarbeiten."
    Kay lächelte zufrieden. Das war alles andere als ein klares Nein.
    Olivia kehrte erst am späten Nachmittag in ihre Wohnung zurück. Hier, im Dachgeschoss einer alten Villa in London, lebte Olivia seit ihrer Scheidung. Mit Richard hatte sie ein hübsches, kleines Haus in einem Vorort gehabt. Für sie allein war es zu groß und zu teuer gewesen. Außerdem hätte es sie auch nur ständig an ihr verlorenes Glück erinnert. So war sie zurück in die Innenstadt gezogen und hatte im Lauf der Jahre die dunklen und ziemlich niedrigen Räume in ein gemütliches und geschmackvolles Heim verwandelt.
    Kaum hatte sie die Tür geöffnet, kam ihr Henry entgegen und rieb sich an ihren Beinen.
    Mit einem vorwurfsvollen Miauen machte er sein Frauchen darauf aufmerksam, dass er trotz der fortgeschrittenen Stunde immer noch kein Futter bekommen hatte. Das erste Mal, seit sie Kays Büro verlassen hatte, entspannten sich Olivias Züge, und sie lächelte.
    Sie stieß mit der Schulter die Tür ins Schloss und brachte die beiden Einkaufstüten in die Küche. „Wie wär's mit Krabben und Lachs?", fragte sie.
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