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Am Strand von Malibu

Am Strand von Malibu

Titel: Am Strand von Malibu
Autoren: Anne Mather
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Henry schnurrte zufrieden.
    Überall auf den Kommoden und auf der Fensterbank standen Töpfe mit Kräutern und Blumen, die Olivia selbst gezogen hatte. So wirkte ihre Küche selbst an diesem grauen und stürmischen Märztag wie eine Oase des Frühlings.
    Olivia fütterte Henry und machte sich einen Tee. Sie bemühte sich, die behagliche Atmosphäre ihrer Wohnung zu genießen und nicht daran zu denken, wie unglücklich und allein sie seit ihrer Scheidung in Wirklichkeit war. Mit dem Becher in der Hand ging sie in ihr Arbeitszimmer.
    Die Regale reichten bis unter die Decke, um all den Büchern Platz zu bieten, die sie für ihren Beruf benötigte oder aus Vergnügen las. Am Fenster befanden sich der Computer und eine Arbeitsplatte, die mit Papieren übersät war. Olivia trank einen Schluck Tee und setzte sich auf die Lehne des antiken Ledersessels, den sie vor drei Jahren auf einer Versteigerung erstanden hatte. Nachdenklich betrachtete sie ihren unaufgeräumten Schreibtisch.
    Sie hatte gerade das Manuskript für ihr drittes Buch fertig gestellt, eine Biografie der Einhandseglerin Suzanne Howard, die mit dreiundsiebzig Jahren noch eine Reise um die Welt gemacht hatte. Olivia fragte sich, ob Richard wohl von ihren Erfolgen gehört hatte, denn ihre ersten beiden Bücher hatten beide auf der Bestsellerliste gestanden. Als er sich von ihr getrennt hatte, war sie eine unbedeutende Journalistin einer mittelmäßigen Frauenzeitschrift gewesen.
    Diese Gedanken führten unweigerlich zu der Frage, die sie sich beantworten musste.
    Sollte sie über Diane Haran schreiben oder nicht?
    Glücklicherweise klingelte das Telefon und gewährte ihr einen Aufschub. Sie strich sich eine Strähne ihres langen dunkelbraunen Haars, die ihr ins Gesicht gefallen war, hinters Ohr und griff zum Hörer. Es war ihr Vater.
    „Endlich! Ich habe schon den ganzen Nachmittag versucht, dich zu erreichen, Olivia. Ist alles in Ordnung? Keine Probleme mit dem neuen Buch?"
    Ihr Vater und ihre Stiefmutter hatten sie während ihrer Scheidung von Richard unterstützt und großen Anteil an den Höhen und Tiefen ihrer neuen Karriere als Schriftstellerin genommen.
    „Nein, Dad. Ich war einkaufen."
    „Ach so." Matthew Pyatt klang erleichtert. „Alice und ich wollten dich zum Essen einladen. Du warst schon über zwei Wochen nicht mehr bei uns, und wir haben etwas mit dir zu besprechen."
    Olivia seufzte. Sie hatte sich auf einen ungestörten Abend bei einer Pizza und einem Glas Wein gefreut. Sie brauchte Zeit und Ruhe zum Nachdenken.
    „Irgendetwas stimmt doch nicht, Olivia." Ihr Vater spürte stets, wenn sie bedrückt war.
    Genau aus diesem Grund hätte sie die Einladung auch am liebsten abgelehnt. „Was ist passiert? Komm schon, sag es mir am besten gleich."
    „Es ist wirklich nichts geschehen, Dad. Ich bin müde und abgespannt. Die letzten Wochen waren sehr anstrengend. Ich bin einfach nur gestresst."
    „Warum? Es hat doch nichts mit einem Mann zu tun, oder? Man liest doch dauernd in der Zeitung, dass allein stehende Frauen belästigt werden, und das sogar in ihren eigenen vier Wänden. Ich habe ja schon immer gesagt, dass du zu leichtsinnig bist. Deine Wohnung ist einfach nicht sicher. Jeder, der es will, kann unten ins Haus kommen."
    „Das stimmt nicht, Dad. Die Eingangstür ist abgeschlossen, und Besucher müssen sich über die Gegensprechanlage melden." Olivia wurde ungeduldig.
    „Das nützt nichts, lass es dir gesagt sein. Ich habe genug erlebt, als ich noch als Installateur gearbeitet habe. Aber jetzt sag mir bitte, ob du zum Essen kommst."
    Olivia gab nach. „Okay, Dad. Aber erst gegen acht. Ich muss noch duschen und mich umziehen."
    Olivias Stiefmutter öffnete die Tür.
    „Olivia, Liebes!" Alice Pyatt gab ihrer Stieftochter einen herzlichen Kuss auf die Wange. „Dein Vater ist gerade im Keller, um eine Flasche Wein zu holen." Sie nahm Olivia den Mantel ab und hängte ihn an die Garderobe. Dann gingen sie ins Wohnzimmer.
    Olivia machte es sich in dem Sessel am Kamin bequem. „Ein offenes Feuer ist das Einzige, was ich in meiner Wohnung vermisse", sagte sie und blickte in die Flammen.
    „Was möchtest du trinken, Olivia?", fragte Alice. „Sherry oder einen Gin Tonic?"
    „Muss ich mir Mut antrinken, Alice?" Olivia lächelte. „Du siehst übrigens gut aus.
    Benutzt du einen anderen Lippenstift?"
    „Zweimal ja, Olivia." Alice neigte den Kopf zur Seite. „Aber deine Ablenkungsmanöver werden dir nichts nützen. Dein Vater ist besorgt um dich.
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