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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod
Autoren: Heather Graham
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umzubringen, und ich glaube, du weißt das.“
    Sie wusste auch, dass sie keine Überlebenschance hatte, wenn sie mit ihm fuhr. Aber der Gedanke, dass er Jake oder Nick – oder sogar Sharon – erschießen könnte, war ihr unerträglich.
    „Hey!“ rief plötzlich jemand. Sie erschrak, als sie Jake sah. Er kam vom anderen Ende der Terrasse zu ihnen hinüber und trug nur eine Badehose.
    Die Pistole bohrte sich tiefer zwischen ihre Rippen. „Du hast zwei Sekunden Zeit, um ihn loszuwerden“, zischte Sandy ihr zu. „Ein falsches Wort, und ihr seid beide tot. Glaub mir, die Glock ist eine verdammt gute Pistole. Zwei Menschen umzubringen ist eine Frage von Sekunden.“
    „Hallo, Sandy“, sagte Jake lächelnd. „Meine Kaffeekanne ist kaputt. Was zum Teufel hast du damit angestellt, Ashley?“
    „Was hast du damit angestellt?“ fragte sie zurück.
    „Hast du schon Kaffee gemacht?“ fragte er. „Hey, Sandy, du siehst ja richtig schnieke aus. Wolltest du auch einen Kaffee trinken?“
    „Er ist schon fertig“, sagte Ashley schnell.
    „Prima. Dann werde ich mir mal eine Tasse holen. Ich wünsche dir einen schönen Arbeitstag, Ashley.“
    Sandy hatte sie zur Tür hinausgeschoben und die Pistole so gehalten, dass er sie mit seinem Körper verdeckte. Jake lächelte, als er an ihnen vorbeiging. „Sandy, warum trinkst du nicht eine Tasse mit mir?“ fragte er.
    „Tut mir Leid, ich habs eilig.“
    „Wirklich?“
    „Ashley wollte mich auf dem Weg zur Arbeit bei der Bank absetzen.“
    „Ach ja?“ Jake betrat das Haus. Ashley spürte, wie der Druck zwischen ihren Rippen nachließ, als Sandy seine Haltung veränderte, damit die Pistole unsichtbar blieb.
    An der Tür blieb Jake stehen. Ashley biss die Zähne zusammen, um sich nichts anmerken zu lassen.
    „Ich muss dich etwas fragen, Ashley“, sagte er unvermittelt. „Ich habe mit John Mast gesprochen, und er hat mir von einem anderen deiner Talente erzählt. Du hast mir übrigens auch schon versprochen, es mir irgendwann mal zu demonstrieren.“
    Verwirrt runzelte sie die Stirn. Dann merkte sie, worauf er hinauswollte.
    Sie lächelte. „Ja, ich habe John eine Kostprobe davon gegeben.“
    „Sandy würde es bestimmt auch gerne sehen.“
    „Jake, ich habe keine Zeit“, sagte er ungeduldig.
    „Am besten jetzt!“ befahl Jake.
    Mit aller Kraft trat Ashley nach hinten aus. Ihr Absatz landete genau zwischen Sandys Beinen. Als er nach Luft schnappte, schlug Jake zu. So schnell, dass sie vor Überraschung laut aufschrie. Gerade hatte Sandy noch neben ihr gestanden, und nun lag er schon auf dem Boden. Jake hatte sich mit seinem ganzen Körpergewicht auf ihn gestürzt.
    Sandy hatte die Pistole nicht losgelassen. Er versuchte, auf Jake zu zielen. Ein Schuss löste sich und ging ins Leere. Jake drückte Sandys Handgelenk mit aller Kraft zu Boden. Ein zweiter Schuss traf ins Nichts.
    „Lass die Pistole los“, sagte Jake warnend.
    „Scheißkerl“, giftete Sandy und versuchte, sich aus Jakes Klammergriff zu befreien. Er war entschlossen, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen und nicht klein beizugeben.
    „Lass sie los. Ashley, geh rein, bevor …“
    Eine Kugel traf den Türrahmen nur wenige Zentimeter neben Ashleys Kopf. Statt ins Haus zu gehen, stellte sie sich neben Sandy und trat ihm Sand und Steine ins Gesicht.
    „Lass die Waffe los“, sagte Jake noch einmal. Erneut schlug er kräftig gegen Sandys Handgelenk. Jetzt endlich ließ er die Pistole los. Sie schlitterte über die Kieselsteine.
    „Steh auf“, befahl Jake barsch. Er rappelte sich auf, packte Sandy am Revers und riss ihn hoch.
    „Ich … komm … ja schon.“ Er war auf den Knien und streckte abwehrend eine Hand aus. Sein Gesicht war dunkelrot geworden, und er begann, heftig zu husten. Krampfhaft schnappte er nach Luft, ehe er von einem neuen Hustenanfall geschüttelt wurde. Sein ganzer Körper zitterte.
    „Scheiße“, fluchte Jake. „Ashley, ruf sofort die Polizei und die Ambulanz an. Wäre ja noch schöner, wenn der Bastard unter meinen Händen krepiert.“
    Ashley suchte in ihrer Tasche nach dem Handy.
    Kaum hatte sie es gefunden, hörte Sandy auf zu husten. Gleichzeitig löste er sich aus Jakes Griff und machte einen Satz nach vorn – dorthin, wo die Waffe lag.
    Jake stieß einen Fluch aus. Sandy griff nach der Waffe und hielt sie fest in der Hand. Er drehte sich um und starrte in die Mündung der kurzen .38er, die Jake aus dem Bund seiner Badehose gerissen hatte.
    „Lass es bleiben, Sandy“,
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