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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod
Autoren: Heather Graham
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der
Gwendolyn
gewesen, als Skip eintraf. Dass Sandy neugierig war, wusste schließlich jeder.
    Plötzlich erinnerte sie sich an ein Gespräch, das sie kürzlich mit Sandy geführt hatte. Es war um die Polizisten gegangen, die zu Nick kamen.
    Ich höre den Cops in Nicks Bar zu, hatte er gesagt. Er kannte sie alle. Auch über Jake Dilessio wusste er bestens Bescheid, obwohl er gar nicht so oft bei ihnen gewesen war, als er sein Boot noch nicht hier liegen hatte.
    Auf einmal ging ihr Atem schneller. Sandy? Unmöglich. Er gehörte doch zum lebenden Inventar. Seit Jahrzehnten.
    Ich höre den Cops in Nicks Bar zu.
    Das stimmte. Er redete die ganze Zeit mit ihnen. Irgendeiner saß immer bei ihm. Deshalb hätte sich auch niemand etwas dabei gedacht, wenn er sich längere Zeit mit Marty Moore unterhalten hatte. Keinem wäre es aufgefallen, dass er zuhörte, um zu erfahren, was bei der Polizei von Miami-Dade vor sich ging.
    Noch während ihr diese Gedanken durch den Kopf schossen, spürte sie, dass er hinter ihr stand. Eine Gänsehaut lief ihr über den Rücken. Sie straffte die Schultern und wollte sich umdrehen. Doch sie blieb wie erstarrt stehen, als sie die Pistole spürte, die sich in ihre Rippen bohrte.
    „Ist das nicht verrückt?“ meinte er ruhig. „Die ganze Zeit gehts gut, und dann stolpere ich über so etwas Lächerliches. Aber das spielt jetzt auch keine Rolle mehr. Ich bin heute Morgen nicht wegen dem Kaffee hier. Sondern wegen dir. Du hast dir kaum etwas anmerken lassen, Ashley. Ich habe beinahe schon wieder daran gezweifelt, ob du tatsächlich alles weißt. Aber jetzt bin ich im Bilde. Wir beide werden jetzt einen schönen Ausflug machen. Ich bin nämlich auf dem Sprung, Ashley. Ich werde weit fortgehen. Sehr weit fort. Alle Vorkehrungen sind getroffen. Alles ist bestens vorbereitet. Du kannst mir glauben, dass ich ein hübsches Sümmchen verdient habe. Leider ist die Sache zu heiß geworden. Es fing an schief zu laufen, als dein Freund auf dem Highway ausgerissen ist, statt sich wie geplant von Marty zu den Alligatoren fahren zu lassen. Und dann war da noch Bordon. Ich hätte ihn schon vor Jahren umbringen lassen sollen. Tja, ich habe mich eben auf Marty verlassen.“ Er lachte. „Er war ein verdammt guter Partner. Wurde angeschossen und ist gestorben, ohne mich zu verraten. Aber jemand anders wird es irgendwann herausbekommen – vielleicht sogar schon bald. Wahrscheinlich Dilessio. Zu dumm, dass ich ihn nicht umbringen konnte. Heute Morgen brauchst du nicht zur Arbeit, Ashley. Du kommst mit mir. Wenn du nicht nervös wirst und keinen Ärger machst, lasse ich dich vielleicht am Leben.“
    „Wenn ich nicht zum Dienst erscheine, werden sie sich nach mir erkundigen. Und wenn sie sehen, dass mein Wagen noch hier steht …“
    „Er wird nicht hier stehen. Wir fahren mit deinem Wagen. Du fährst. Und zwar sofort. Kommen Sie, Miss Montague.“
    Sie leistete keinen Widerstand. Mehr überrascht als ängstlich stellte sie fest, dass sie soeben eine neue Seite des Mannes kennen gelernt hatte, den sie seit Jahren gut zu kennen glaubte. Seine Stimme war anders geworden, seine Art zu reden hatte sich verändert, sogar seine Haltung war nicht mehr die alte. Sie hatte es mit einem vollkommen anderen Menschen zu tun.
    „Wo soll ich dich hinfahren?“
    „Zu einem Flugplatz.“
    Sie holte tief Luft und drehte den Kopf ein wenig zur Seite, um einen Blick auf die Pistole zu werfen.
    „Eine Glock“, sagte er. „Miami hat seine Polizisten damit versorgt, aber du hast wahrscheinlich nie eine in der Hand gehabt. Die Jungs von Miami-Dade mögen sie nämlich nicht. Nicht eine der sichersten Waffen. Aber eine sehr wirksame. Sie sorgt für einen sauberen Tod.“
    „Soll ich Bescheid sagen, dass ich später zur Arbeit komme?“ fragte sie. Auf einmal merkte sie doch, dass die Panik sie zu überschwemmen drohte. Fieberhaft überlegte sie nach einem Ausweg. Am liebsten hätte sie laut geschrien. Nick und Sharon waren doch ganz in ihrer Nähe. Und Jake hätte sie auch gehört. Sie hatte Marty für kaltblütig gehalten; doch die Veränderung in Sandy war mehr als Furcht einflößend. Marty war fürs Töten zuständig gewesen. Peter Bordon hatte mit ihm konspiriert. Aber das hier war der Mann, der die Befehle erteilt hatte.
    „Du hast ja ein Handy. Wir können von unterwegs anrufen. Wir sollten jetzt wirklich los, ehe dein Onkel oder Jake auftauchen. Ich brauche nur eine Geisel, nicht zwei. Ich würde keine Sekunde zögern, sie
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