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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod
Autoren: Heather Graham
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was los sei.
    „Das war Franklin, mein Kollege vom FBI. Er hat ein paar Auskünfte für mich eingeholt.“
    „Und?“
    Er legte sich wieder neben sie und zog sie an sich. „Es wird dich freuen zu hören, dass Brian Lassiters finanzielle Verhältnisse lupenrein sind. Er ist zwar ein Haifisch, der alles frisst, was ihm vors Maul kommt, aber bei seinen Mahlzeiten bewegt er sich stets im Rahmen des Gesetzes.“
    Im Dunkeln konnte Jake ihr Lächeln nicht sehen. Sie freute sich über diese Neuigkeit, denn sie wusste, dass Jake auch froh darüber war.
    Sie spürte allerdings, dass er noch immer besorgt war. Die Vernehmung der Männer, die bei dem Drogengeschäft festgenommen worden waren, hatte nicht viel gebracht. Wie das Rauschgift stammten auch sie aus Südamerika. Sie behaupteten, nicht zu wissen, wer für ihre Einreise in die Vereinigten Staaten bezahlt hatte, und natürlich kannten sie auch die amerikanischen Zwischenhändler nicht.
    Jake wusste also immer noch nicht, mit wem Marty zusammengearbeitet hatte.
    „Die Antwort liegt hier, genau vor mir. Warum kann ich sie bloß nicht erkennen?“ fragte er frustriert.
    „Du darfst dich deswegen nicht verrückt machen.“
    „Ich kann nicht dagegen an“, gestand er.
    Sie ließ ihn in Ruhe.
    Am nächsten Morgen erwachte sie früh, küsste Jake zum Abschied, der schläfrig vor sich hin murmelte, und ging nach Hause, um sich für die Arbeit zurechtzumachen. Ehe sie das Boot verließ, schaltete sie noch schnell die Kaffeemaschine für ihn ein. Sie war schon an der Tür, da läutete sein Telefon. Zu gerne hätte sie gewusst, wer ihn zu dieser frühen Stunde anrief, aber sie hatte keine Zeit mehr.
    Sie überquerte die Wiese, schlüpfte ins Haus, duschte schnell und zog die braune Uniform an, die sie in ihrem neuen Job tragen musste.
    Jetzt fing sie schon eine Stunde später mit der Arbeit an und hatte immer noch ein Problem damit, pünktlich zu sein.
    Vielleicht sollten wir den Wecker früher stellen.
    Wir …
    Wir gefiel ihr besser als ich.
    Nick und Sharon schliefen noch. Sie nahm sich vor, Sharon damit aufziehen, dass Spätgebärende sehr viel Schlaf brauchten. Bei dem Gedanken musste sie lächeln.
    Sie schaltete die Kaffeemaschine ein und trommelte ungeduldig mit den Fingern auf die Küchentheke, bis der Kaffee durch den Filter zu tröpfeln begann. Noch ehe das Wasser durchgelaufen war, zog sie die Kanne fort. Eine braune Pfütze sammelte sich auf der Küchentheke. Na wenn schon. Sie brauchte einen Kaffee. Und zwar sofort.
    Inzwischen war es hell geworden. Plötzlich bemerkte sie eine Gestalt an der Küchentür, die sie auf unheimliche Weise an die schwarz gekleidete Figur am Rand des Highways erinnerte. Jetzt bewegte sich die Person, und Ashley schüttelte den Kopf, als ob sie damit das Bild loswerden konnte. Dann erkannte sie ihn: Es war Sandy, und er trug Hose, Polohemd und Jacke.
    „Hallo, Sandy“, begrüßte sie ihn. „Ich bin ein bisschen in Eile. Nick und Sharon schlafen noch. Nimm dir einen Kaffee und schließ die Tür, wenn du gehst. Ich bin spät dran – wie immer.“
    „Das ist die Liebe“, meinte er.
    Sie wollte etwas entgegnen, ließ es aber bleiben. Es nutzte nichts, sich darüber aufzuregen, dass hier jeder über jeden Bescheid wusste.
    „Hat dieser Fingerabdruck-Experte, der vor ein paar Tagen bei Jake war, eigentlich etwas herausgefunden?“ fragte Sandy.
    „Nur Spuren von Leuten, von denen er wusste, dass sie dort waren. Du bist ja wirklich über alles informiert, was hier passiert. Warst du unten auf der Pier, als Skip auf dem Boot war?“
    „Nein. Ich habe den Kerl von meinem Boot aus gesehen. Tja, zu dumm für Jake. Es lässt ihm bestimmt keine Ruhe, dass er das letzte Puzzlesteinchen noch nicht gefunden hat.“
    Er hat das letzte Puzzlesteinchen noch nicht gefunden.
    Woher wusste er das bloß? Jake hatte doch mit niemandem darüber gesprochen. Natürlich redeten die Leute hier sehr viel. Manchmal eben zu viel.
    „Das stimmt. Bis später, Sandy“, sagte sie und ging hinaus. Als sie die Tür hinter sich schloss, fiel ihr Blick aufs Wasser. Von hier aus konnte sie Jakes Boot sehen. Sandys Hausboot dagegen lag viel weiter unten an der Pier und war von ihrem Standpunkt fast nicht auszumachen.
    Von seinem Boot aus konnte Sandy unmöglich die Tür von Jakes Kabine sehen. Natürlich konnte er mitbekommen haben, wie Skip mit seiner auffallend großen Aktentasche über die Pier gelaufen war. Vielleicht war Sandy auch gerade in der Nähe
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