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Am Anfang war das Ende (German Edition)

Am Anfang war das Ende (German Edition)

Titel: Am Anfang war das Ende (German Edition)
Autoren: Stefan Casta
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ABEND. IM GARTEN.
    DIE SCHWARZEN.
     
    Die Kamera folgt den schwarzen Männern, die sich vorsichtig durch den Garten bewegen. Sie sind zur Veranda unterwegs. Genau wie letztes Mal bleiben sie in einiger Entfernung stehen und betrachten die tote Familie. Einer der Männer nickt zu der Fahne mit dem grünen Kreis hinauf. Doch dann steuern sie den Stall an. Bei den beiden Gräbern bleiben sie erneut stehen und reden lange miteinander. Dann setzen sie ihren Weg zum Stall fort.
    •
    Als die Männer die Tür zum Stall öffnen und hineingehen, denke ich, das ist unsere Chance. Ich sehe, dass David, Gabriel und Dinah schon zur Veranda unterwegs sind.
    »Jetzt!«, flüstere ich. »Jetzt rennen wir ins Haus!«
    Wir erheben uns. Aber als wir losrennen, geht die Stalltür wieder auf. Der Mann mit der Armbrust kommt heraus und zielt direkt auf uns.
    Sie haben uns reingelegt!, kann ich gerade noch denken, bevor die Hölle losbricht.
    •
    39 . SZENE. AUSSENAUFNAHME. ABEND. DURCH DEN GARTEN.
     
    Die Kamera bewegt sich schnell durch den Garten. Laute Stimmen und Rufe. Devil bellt, ein dumpfes, aggressives Bellen. Das Bild flackert über den Boden. Beine und Füße wirbeln vorbei. Ab und zu ein Zipfel vom Abendhimmel. Dann ertönt das Geräusch eines Pfeils, der von der Sehne schnellt. Vendela schwankt, wankt ein paar Schritte weiter, dann fällt sie und bleibt liegen. Hänfling stolpert über sie. Die Kamera fliegt davon und landet auf dem Boden.
     
    JUDITS STIMME
    Bist du getroffen?
     
    DAVIDS STIMME (entfernt)
    Judit, komm!
     
    JUDITS STIMME
    Sie ist getroffen!
     
    Die Kamera wird hastig wieder aufgehoben, aber zunächst an den Himmel gerichtet. Nichts von dem, was passiert, ist im Bild zu sehen.
     
    HÄNFLINGS STIMME
    Vendela!
     
    Die Kamera rennt wieder, diesmal nach unten gerichtet, auf den Boden. Laute Schreie in einer fremden Sprache sind zu hören.
     
    JUDITS STIMME
    Sie stirbt!
     
    HÄNFLINGS STIMME
    Ich bleib hier! Folg den anderen!
     
    DAVIDS STIMME (entfernt)
    Mach schon, beeil dich!
     
    JUDITS STIMME
    Oma! Hilfe!
     
    Die Kamera wird geschwenkt. Kurz taucht der Hof auf. Dann der Himmel, die tote Hecke. Die schwarzen Männer huschen vorbei, als sie vom Stall angerannt kommen.
     
    40 . SZENE. AUSSENAUFNAHME. ABEND. DIE VERANDA.
    DIE SCHWARZEN. DIE TOTE FAMILIE.
     
    Die Kamera befindet sich jetzt in einigem Abstand von den Ereignissen und zoomt wacklig die schwarzen Männer heran, die sich über Vendelas Körper beugen. Einer der Männer hebt den Kopf und sieht, dass alle ins Haus verschwunden sind. Beide stürzen auf die Veranda und stoßen die Zwillinge der toten Familie brutal zur Seite. Da steht der tote Vater plötzlich auf, hebt den Arm, nimmt das Kalenderbrett vom Haken über der Tür und holt damit zu einem heftigen Schlag aus. Das Brett saust wie ein Karatehieb durch die Luft. Die Männer werden überrumpelt und haben keine Zeit, sich wegzuducken. Das Brett trifft sie von vorn am Hals. Beide fallen leblos nach hinten.

Die letzten Bilder
    41 . SZENE. AUSSENAUFNAHME. DER GARTEN.
     
    Ein Bild vom Garten bei Sonnenaufgang. Die ersten Strahlen haben ihn eben erst erreicht. Die Luft ist voller dicker grauer Schleier, die sich langsam auflösen. Die Kamera zoomt das Beet heran, in dem sich keine Auberginenpflanzen mehr befinden. Irgendjemand scheint sie ausgegraben zu haben. Dann bewegt sich die Kamera langsam durch den Garten. Er liegt verlassen da. Auch der Traktor, der beim Beet gestanden hat, fehlt. Wind weht, und dürres Laub kommt angetanzt.
     
    42 . SZENE. INNENAUFNAHME. MORGEN. IN DER KÜCHE.
    DIE TOTE FAMILIE, VENDELA.
     
    Die Kamera filmt von außen durchs Küchenfenster. Am Esstisch sitzt die tote Familie. Inzwischen haben sie Alltagskleidung an. Sie scheinen zu frühstücken. Auf der Spüle steht eine neue Haushaltsrolle. Das Geräusch einer schlagenden Uhr dringt aus dem Wohnzimmer. Eine weitere Person sitzt am Küchentisch. Sie hat der Kamera den Rücken zugewandt. Es ist ein mageres Mädchen mit einem dicken braunen Zopf auf dem Rücken. Sie streckt den Arm aus, um sich etwas Joghurt zu nehmen.
     
    43 . SZENE. AUSSENAUFNAHME. MORGEN. DAS FLOSS.
    DINAH, JUDIT, DAVID, GABRIEL, DIE KINDER, DIE TIERE.
     
    Das Floß entfernt sich vom Ufer und schaukelt elegant auf der schweren Dünung. Ein weißes Segel befindet sich auf dem Weg nach oben und schlägt hart im Wind. In einer kleinen Einzäunung sind zwei Schweine und mehrere Ferkel zu erkennen. Auf einer Holzbank stehen zwei Blumentöpfe
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